Neulich beim Abendessen - eine pädagogische Sternstunde

(Mutter) „Peter, weshalb hast du heute dein Zimmer wieder nicht aufgeräumt? Ich sage dir das jetzt zum aller letzten Mal. Du kennst die Konsequenzen, wenn du meinst, du brauchst nicht mehr zu folgen und kannst hier tun und lassen, was du willst..... auch deine Kindergartenschwester hat sich neulich beschwert, dass du ständig.....“

(Sohn) „Aber Mama, ich denke, dass wir hier in einem pluralistischen Familienverband leben, und ich nehme doch an, dass dies noch nicht das letzte Wort ist, welches in diesem Zusammenhang gesprochen wurde. Vielmehr ist es doch so, dass man zunächst darüber sprechen muss, ohne dass gleich Konsequenzen der einen oder anderen Art angedroht oder gar gezogen werden - zumindest nicht, solange wir das eigentliche Problem nicht analysiert haben. Genau das wäre es aber, Mama, worauf es grundsätzlich ankäme.
Andererseits lässt sich eine derartige Analyse nicht übers Knie brechen, was im Klartext hieße, dass wir sehr schlecht beraten wären, wenn wir nun so auf Anhieb unbedingt zu einem schnellen Ergebnis gelangen wollten. Vielmehr müssen wir da mit dem nötigen Fingerspitzengefühl, mit Verstand und Augenmass, das heisst, mit der nötigen Sorgfalt herangehen. Lass es mich einmal so sagen, Mama......“

(Mutter) „Aber ich verlange doch nur von dir.....“

(Sohn) „Lass mich bitte den Gdanken zuende führen, Mama.
Also, wenn wir nun voreilig und ohne dem tatsächlichen Problem auf den Grund zu gehen - mit anderen Worten: Wenn wir nun einfach nur blindlings reagieren oder handeln würden, dann.....
Schau, Mama, es geht doch hier gar nicht so sehr um irgendwelche Sachen, die nach Meinung einzelner an vielleicht nicht dafür vorgesehenen Orten herumliegen, nein, es geht hier, um es einmal ganz deutlich zu sagen, um einen ganz individuellen Raum, den ich ganz individuell bewohnen können sollte. Daneben geht es vor allem aber darum, was mich hier ganz subjektiv bewegt und berührt oder eben nicht bewegt oder berührt - ganz wie man das sehen will.
Wollen wir aber Sinn und Zweck dieses Problems überhaupt inhaltlich näher kommen, so müssen wir uns alle gemeinsam erst einmal um eine objektive Sicht der Dinge bemühen, und erst im Anschluß daran sollten wir dann vielleicht über Konsequenzen der einen oder anderen Art nachdenken.
Diesen Punkt haben wir jedoch noch keinesfalls erreicht. Konkret hiesse dies, dass wir diese Thematik überhaupt grundsätzlich erst einmal so lange zurückstellen sollten, bis wir alle etwas klarer sehen; im übrigen wird Papa zu gegebener Zeit bestimmt auch noch ein gewichtiges Wort mitzureden haben. Stimmt’s Papa?“

(Vater) „Und ob..., worauf du Gift nehmen kannst...!
Elfriede, der Junge sieht sich in Zukunft nicht eine Sendung mehr mit politischen Diskussionen an, verstanden!"

Bürgerreporter:in:

Wolfgang Kreiner aus München

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