einerseits und andererseits...

Ich denke, ich werde die Inge anrufen, für den Fall, dass sie unser Treffen heute Abend vergessen haben sollte.
Andererseits frage ich mich, warum ich die Inge überhaupt anrufen soll, wenn ich mir doch sicher bin, dass sie unser Treffen heute Abend nicht vergessen hat?
Vielleicht sollte ich sie aber doch anrufen oder ihr wenigstens ein SMS schicken, einfach um ganz sicher zu sein.
Aber ist so ein SMS nicht einfach bisschen niveaulos?
Aber wozu das alles, wenn ich mir doch sowieso sicher bin?
Andererseits kann man so etwas auch viel besser lösen.
Ich denke, ich werde ihr einen Blumenstrauß schicken, einfach so, nur mit einem Kärtchen von mir dran, um mich in Erinnerung zu bringen, falls sie unser Treffen doch vergessen haben sollte.
Andererseits frage ich mich, ob es wirklich nötig ist, ihr Blumen zu schicken. Ich bin mir ja ziemlich sicher, sie hat unser Treffen nicht vergessen.
Andererseits könnte ich aber doch einen schicken, vielleicht auch nur so, zur Sicherheit.
Aber ich frage mich, was das dann für einen Eindruck auf sie macht, wenn ich ihr heute Abend zum Treffen noch einen Blumenstrauß mitbringe, wo sie doch dann schon einen hat, wenn ich ihr jetzt einen schicke, nur um sie an das Treffen zu erinnern.
Zudem lebt sie alleine in einem Appartement, hat also ebenso wenig Platz wie ich und vielleicht auch nur eine Vase. Ich würde sie damit also nur in Verlegenheit und Platznöte bringen.
Aber ich sollte sie doch in der einen oder anderen Form an unser Treffen erinnern, denn es ist rein menschlich, wenn man mal etwas vergisst.
Andererseits – so ein Treffen vergisst man doch nicht einfach so! Da bin ich mir ganz sicher.
Aber die Menschen sind ja nicht alle gleich und vielleicht gehört gerade eine Verabredung zu den Dingen, die Inge hin und wieder zu vergessen pflegt.
Andererseits kann es aber wirklich nicht schaden, wenn ich ihr, anstatt der Blumen, einfach nur eine Kleinigkeit schicke.
Pralinen vielleicht?
Aber wozu?
Ich bin mir zwar ziemlich sicher, dass sie unser Treffen nicht vergessen hat. Aber kann es denn schaden, ihr trotzdem eine kleine Aufmerksamkeit zukommen zu lassen?
Andererseits kann es aber durchaus sein, dass sie überhaupt keine Süßigkeiten mag, wegen ihrer Linie oder so.
Andererseits hat Inge sowieso eine blendende Figur. Aber vielleicht gerade deshalb, weil sie eben keine Süßigkeiten isst.
Ich glaube nicht, dass mich die Inge mit der Verabredung nur auf den Arm nehmen wollte und überhaupt nicht vor hat, zu kommen.
Andererseits... kenne ich sie denn wirklich so genau, dass ich mir da ganz sicher sein kann?
Vom Gefühl her bin ich mir aber ziemlich sicher, dass sie unser Treffen einhalten wird.
Andererseits hat mir die Inge weder einen Blumenstrauß, noch Pralinen, noch Zigaretten, noch eine Flasche Wein geschickt und schon gar keine SMS, um beispielsweise mich an unser Treffen zu erinnern.
Nun - einerseits braucht sie das auch gar nicht, weil ich unser Treffen ja schon aus Gründen einer hormonellen Erwartungshaltung und daraus resultiernder ungebändigter Vorfreude ohnehin gar nicht vergessen könnte.
Andererseits kann sie aber gar nicht wissen, dass ich es nicht vergessen habe, denn wenn sie selbst absolut sicher sein möchte, dann müsste sie mir irgend etwas schicken, um mich an unsere Verabredung zu erinnern, zumindest zur Sicherheit.
Einerseits ist sie möglicherweise sicher, dass ich mir sicher bin, dass sie unser Treffen nicht vergessen hat, weil sie es tatsächlich nicht vergessen hat.
Wie kann sie aber andererseits einfach davon ausgehen, dass ich mir sicher bin, dass sie sicher ist, wenn ich nicht das allerkleinste Lebenszeichen von ihr erhalte, und sie nicht das kleinste von mir?
Aber sie könnte auch denken, ich verstünde es falsch, wenn sie mir etwas schickt, um mich an unsere Verabredung zu erinnern, welche ich aber gar nicht vergessen habe.
Andererseits könnte ich aber dann ganz sicher sein, dass wenigstens sie es nicht vergessen hat.
Aber ich sollte mir nun wirklich nicht mehr so viele Gedanken darüber machen.
Ich schick ihr jetzt einfach eine kurze SMS - basta.

Es ist eben wieder einmal typisch Frau, alles komplizierter zu machen, als es in Wirklichkeit ist!

Bürgerreporter:in:

Wolfgang Kreiner aus München

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