Ein ganz großes Erlebnis

Donaunixen, Riese, Intendant Rainer Mennicken und Truden
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«Die Stelzer»: Gelungener Auftakt ihrer neuen Theater-Saison mit spektakulärer Eröffnung des neuen Opernhauses im österreichischen Linz – jugendlicher Nachwuchs meistert ersten internationalen Großauftritt mit Bravour

Landsberg am Lech, 17. April 2013. Am vergangenen Sonntag feierte das Landsberger Theaterensemble «Die Stelzer» einen rundum gelungenen Auftakt seiner Saison: mit der Inszenierung des Tags der offenen Tür anlässlich der Eröffnung des neuen Musiktheaters im österreichischen Linz. Bei schönstem Frühlingswetter, perfekten Bedingungen und vor tausenden begeisterten Besuchern aus ganz Österreich zeigten sowohl professionelle Schauspieler als auch jugendlicher Nachwuchs ein abwechslungsreiches und vielfältiges Programm aus dem Stelzer-Repertoire.

Die Eröffnung des neuen Musiktheaters, das zum Landestheater Linz gehört, ist derzeit DAS Theaterthema des Landes. Schließlich befand sich das Gebäude bereits seit 2008 im Bau und ist nun eines der größten und modernsten Opernhäuser Europas geworden. Mit 1.000 Zuschauerplätzen ist es der größte Kulturbau Österreichs. Die exklusiv für Linz entwickelte Technik ist einzigartig: Die Bühne ist eine Transportdrehscheibe und mit einem Durchmesser von 32 Metern eine der größten der Welt. Das Musiktheater ist mit 180 Millionen Euro Baukosten der teuerste Theaterbau der letzten Jahrzehnte in Österreich.

Damit übt es für viele eine große Faszination und Anziehungskraft aus: Mehr als 15.000 Besucher strömten am Sonntag zum neuen Musiktheater im Volksgarten. Sie wollten das Innenleben des neuen Gebäudes kennen lernen und einen Blick hinter die Kulissen werfen. Das war beim Tag der offenen Tür möglich. Nur 2.200 Personen wurden jeweils zur Besichtigung hereingelassen, Der Rest wartete in einer Schlange – und musste Wartezeiten bis zu einer Stunden in Kauf nehmen.

Hier gestalteten «Die Stelzer» das Außenprogramm und verstanden es, mit sieben Produktionen und insgesamt 14 zeitversetzten, abwechselnden Aufführungen den Wartenden die Zeit zu verkürzen. Mit höchster Körperbeherrschung und in atemberaubenden Kostümen agierten sie auf bis zu 1,60 Meter hohen Stelzen inmitten des Publikums. Mit ihren poetischen und bewusst „anti-technischen“ Inszenierungen stachen sie aus der Masse einmal mehr heraus und waren ohne jegliche technische Verstärkung sowie ohne Bühne etwas ganz Besonderes.

Die 14 Jugendlichen, die auch im Freilichttheater «Licca Line – eine lange Fahrt ins sagenhafte Damasia» mitgewirkt haben, bewältigten ihren ersten «Auslandseinsatz» mit Bravour. Mit dabei waren etwa die Schwestern Mirjam und Sarah Gaschnig aus Landsberg am Lech. Die erst elfjährige Sarah war das jüngste Mitglied des Stelzer-Ensembles. Mit ihren 150 cm Körpergröße spielte sie schon auf fast ein Meter hohen Stelzen. Es war ihr erster internationaler und größter Auftritt für «Die Stelzer».

„Ich war einer der Vögel und ein Pulcinelli“, erzählt sie. „Der Auftritt als frecher Pulcinelli hat mir besonders großen Spaß gemacht, denn in dieser Rolle konnte ich die Leute necken und ärgern.“ Als „persönlichen Assistenten“ mit dabei hatte sie ihren Vater. Noch weitere sieben Mütter oder Väter waren zur Unterstützung ihrer Kinder mitgereist. „Es war toll“, sagt Sarah Gaschnig, „denn jetzt waren wir mal die Stars und Hauptpersonen, und unsere Eltern die Helfer.“

Einer der elterlichen Helfer war auch Herbert Baier aus Erpfting, der mit seiner 16-jährigen Tochter Antonia nach Linz gereist ist. Er hat beim Anziehen, Umziehen, Auf- und Absteigen assistiert sowie geholfen, Wege durch die Menschenmassen zu bahnen. „Besonders beeindruckend fand ich die Professionalität und die Flexibilität der Jugendlichen,“ meint Herbert Baier. „Sie hatten keine Probleme, zu improvisieren, sich dem wartenden Publikum zuzuwenden und mit diesem zu kommunizieren.“

„Insgesamt war es zwar ein zwar anstrengender und langer Tag – wir hatten Auftritte von zehn bis 19 Uhr – aber es hat Spaß gemacht,“ erzählt Sarah Gaschnig. „Das Publikum war begeistert und für uns war es ein ganz besonderer Tag und ein großes Erlebnis.“

Erst sehr spät am Abend ging es für die Jugendlichen zurück. Aber dank Unterstützung ihrer jeweiligen Schulen, die ausnahmslos einer Befreiung für die ersten zwei Schulstunden zustimmten, konnten sie sich doch zumindest etwas von diesem ersten großen Event im Ausland erholen.

Für das neue Musiktheater Linz gilt es jetzt, den neuen Bau mit Leben zu füllen. Von nun an lösen Schauspieler, Sänger und Musiker die Bauhandwerker ab.

Hintergrundinformation: Die Stelzer
Das einzigartige Ensemble besteht aus mehr als zwanzig Schauspielern, die auf der kleinsten Bühne, der Stelze, mit akrobatischen Fähigkeiten Theater inszenieren. 1983 begann die erste Formierung der Schauspielertruppe im bayrischen Landsberg, die heute zu den führenden Ensembles im Bereich des Stelzentheaters gehört. Unter der Leitung von Wolfgang Hauck und Peter Pruchniewitz entwickelte die Gruppe ab 1999 das Genre „Theater auf Stelzen“ zu einer eigenständigen Theaterform weiter. Neben den Engagements im In- und Ausland (Innsbrucker Festwochen, Theatertage in Recklinghausen, Palocoscenico del Mondo/Venedig, Internationales Festival Bergen/Norwegen, Salzburger Festspiele, Festivals in Quebec und Montréal/ Kanada) und Kooperationen (Bayerische Staatsoper „Das schlaue Füchslein“) erweitert das Ensemble mit seinen Theaterexperimenten das Kulturangebot durch mobile Freilichtinszenierungen, etwa dem RuethenFestSpiel «Licca Line – Eine lange Fahrt ins sagenhafte Damasia».

Bilder: Wolfgang Hauck

Informationen Webseite: www.dieStelzer.de

Pressekontakt:
Andrea Schmelzle
Telefon 0179-9282006
presse@dieStelzer.de
www.dieStelzer.de

Bürgerreporter:in:

Andrea Schmelzle aus Landsberg am Lech

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