Humanitäre Hilfe e. V. erhält 5.000 € Spende von SIP Scootershop

Alexander Barth (2. v. links) und Ralf Jodl (2. v. rechts) vom SIP Scootershop übergeben die Spende an Dr. Gatz (ganz links) und Dr. Roller (ganz rechts mit Hut) vom Verein „Humanitäre Hilfe e. V.“.
  • Alexander Barth (2. v. links) und Ralf Jodl (2. v. rechts) vom SIP Scootershop übergeben die Spende an Dr. Gatz (ganz links) und Dr. Roller (ganz rechts mit Hut) vom Verein „Humanitäre Hilfe e. V.“.
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Nicht die Fische bringen, sondern Angeln lehren

34 Jahre lang war Dr. Soeren Gatz Leitender Oberarzt am Klinikum Landsberg. Vor zehn Jahren ging der heute 72-Jährige in den vorzeitigen Ruhestand, um sich einen Traum zu erfüllen, den er schon als Medizinstudent hegte: Ärztliche Hilfe zu den Menschen in der Dritten Welt zu bringen. Er ist Gründungsmitglied des Vereins „Humanitäre Hilfe e. V. Landsberg, Partner für Gesundheit und Bildung“. Der Verein wurde 2005 von Ärzten und Pflegepersonal des Klinikums in der Lechstadt gegründet und zählt heute rund 100 Mitglieder, von denen viele ihren Jahresurlaub oder Sonderurlaub opfern, um Notleidenden zu helfen. Seit 2019 ist Dr. Soeren Gatz der 1. Vorsitzende. Alexander Barth, einer der Geschäftsführer von SIP Scootershop, unterstützt die Arbeit des Vereins schon seit einigen Jahren mit regelmäßigen Spenden. So wurden Anfang Juli 2021 erneut 5.000 Euro an Dr. Soeren Gatz und sein Team übergeben.

In Zusammenarbeit mit einheimischen NGOs und der Evangelischen Kirche (EEC) betreut der Verein acht Krankenhäuser und einige Schulen in Kamerun. Die NGOs Bon Secours und World Mercy Fund (WMF) übernahmen die Logistik und gemeinsam brachte man seit 2015 über 100 Betten und medizinische Geräte aller Art ins vom Bürgerkrieg geplagte Land an der Westküste Afrikas. Auch die Bundesregierung Deutschlands und Sponsoren aus der Industrie unterstützen die Projekte. Im März 2020 schwappte die erste Coronawelle über den Kontinent. Dr. Gatz wurde mit seinem Team vom Auswärtigen Amt in den letzten Flieger gesetzt und musste das Land verlassen. Ein Krankenhaus und eine Schule konnten wegen des Krieges nicht weiter unterstützt werden. Im Oktober dieses Jahres wird sich aber wieder ein Team auf den Weg machen, um medizinische Geräte, Hilfe und Fortbildung zu den Menschen in Kamerun zu bringen. Denn die Aus- und Weiterbildung des Personals vor Ort spielen eine große Rolle und Dr. Gatz klingen noch heute die Worte eines Doktors aus Kamerun in den Ohren: „Sie haben uns keine Fische gebracht, sondern uns das Angeln gelehrt.“

Eine schicksalhafte Begegnung

Während der sogenannten „Flüchtlingskrise“ im Jahr 2015 betreute Dr. Gatz Menschen, die in einer Landsberger Turnhalle Zuflucht gefunden hatten. Dabei lernte er Bruder Jesaja aus St. Ottilien kennen und die beiden Männer entdeckten eine Gemeinsamkeit: Sie möchten den Menschen in Afrika helfen. Bruder Jesaja leitet in Ndanda, Tansania, das St. Benedicts Hospital: ein Krankenhaus mit 360 Betten. Bei langen, nächtlichen Gesprächen wurde eine Kooperation vereinbart und seit 2018 engagiert sich „Humanitäre Hilfe e. V.“ auch im Staat an der Ostküste Afrikas. Von einem Krieg wird das Land derzeit verschont, allerdings wütet Corona unter der notleidenden Bevölkerung. Von offizieller Seite wird die Pandemie statistisch und politisch geleugnet. Im Umkreis von 500 km gibt es rund um das St. Benedicts Hospital keine Versorgungsmöglichkeiten für fortgeschrittene COVID-Patienten. Im März dieses Jahres starben neben vielen anderen Menschen sowohl der Staatspräsident John Magufuli als auch Abt Placidus Mtunguja an dieser Erkrankung und laut Dr. Gatz geht es in Tansania „um das blanke Überleben“. Es gibt keine Impfungen und kaum Sauerstoff.

Da spielt die neue Intensivstation des St. Benedicts Hospital eine entscheidende Rolle. Gemeinsam mit einem Münchener Architekturbüro und dank vielen Spenden konnte der Landsberger Verein diese Abteilung 2020 auf die Beine stellen: Vier Intensivbetten, sieben Dialyseplätze und je vier Bereiche für Mutter/Kind und Neugeborene konnten eingerichtet werden. „Die Not ist unvorstellbar“, schildert Dr. Gatz die dramatische Lage und betont die Bedeutung der Sauerstoffproduktionsanlage, „denn nun können Beatmungsgeräte, Inkubatoren und Narkosegeräte betrieben werden.“

Der Bedarf an Sauerstoff ist durch die Pandemie erheblich gestiegen und das nächste Projekt ist eine Sauerstoffabfüllanlage. Die gefüllten Flaschen dienen als Backup bei Notfällen, erleichtern den Transport von Patienten und können an umliegende Hospitäler verkauft werden. Das Gesamtvolumen des Projekts veranschlagt Dr. Gatz bei rund 75.000 Euro. Spenden sind dringend erforderlich, um die Folgen der COVID-Infektionen in Ndanda zu bekämpfen.

Im Oktober 2021 wird Dr. Soeren Gatz wieder mit einem Team nach Tansania aufbrechen, um vor Ort direkte Hilfe zu leisten. Der Kampf gegen Corona wird ein Wettlauf mit der Zeit.

Wer mehr über das soziale Engagement von SIP Scootershop im Rahmen von SIP AID erfahren möchte wird auf der SIP AID Seite fündig: https://www.sip-scootershop.com/sipaid.

Bürgerreporter:in:

SIP Scootershop aus Landsberg am Lech

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