Umfrage Köln
Kleine Parteien wie das KSG sind Zünglein an der Waage
- Insgesamt hat der Kölner Rat derzeit 90 Sitze. Aufgrund der großen Unsicherheit bei den kleinen Parteien, könnte sich Schätzungen zufolge das Bild ergeben, dass vor allem die Kölner StadtGesellschaft und das BSW zum entscheidenden Zünglein an der Waage werden, da deren Zugewinne besonders schlecht messbar sind. Beide treten bei der Kommunalwahl erstmalig an. Die Kölner StadtGesellschaft könnte vor allem im Stadtbezirk Rodenkirchen überdurchschnittlich viele Stimmen gewinnen, da sie dort stark verwurzelt ist und ein Bündnis mit den Freien Wählern eingegangen ist. Es wird also am Ende um die Frage gehen, ob der neue „Königsmacher“ im Rat BSW oder Kölner StadtGesellschaft heißen wird.
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Mehrheiten im Kölner Rat hängen vom Abschneiden der Kleinen ab
Bei der Kommunalwahl am 14. September 2025 könnte die Entwicklung kleinerer Gruppierungen entscheidend für die künftigen Mehrheiten im Kölner Rat sein. Ein Beispiel hierfür ist die Wählergemeinschaft Kölner StadtGesellschaft (KSG), die insbesondere im Stadtbezirk Rodenkirchen aktiv ist.
Entstehung und Kandidaten
Die KSG wurde im vergangenen Jahr von Roberto Campione gegründet, der bereits 2020 als Oberbürgermeisterkandidat antrat. Campione führt die Ratsliste an, weitere Kandidaten sind unter anderem Stefan Knepper und Harriet Krüger. In Rodenkirchen tritt die KSG mit Torsten Ilg, ehemals Mitglied der Bezirksvertretung für die Freien Wähler, und Michael Brodesser an.
Thematische Schwerpunkte
Die KSG positioniert sich mit Themen wie bezahlbarem Wohnraum, Verkehrs- und Mobilitätskonzepten, weniger Bürokratie und Stadtteilentwicklung. Zu den vorgeschlagenen Projekten gehören ein „Masterplan Verkehr“ mit Kurzstreckenticket und Quartiersgaragen, eine mögliche Rhein-Gondel zwischen Rodenkirchen und Porz sowie ein Flussbad am Rhein nach ausländischem Vorbild.
Zusammenarbeit mit Freien Wählern
Eine Besonderheit ist die Kooperation mit den Freien Wählern. Diese treten in Köln nicht selbst an, sondern unterstützen die KSG. Torsten Ilg, Vorsitzender der Freien Wähler NRW Mittelrhein, wurde dafür als Spitzenkandidat für die Bezirksvertretung Rodenkirchen aufgestellt.
Programmatische Eckpunkte
Das Programm der KSG umfasst u. a.:
•Gründung einer städtischen Wohnungsbaugesellschaft, die jährlich 1.500 Wohnungen schaffen soll, davon die Hälfte gefördert.
•Anwendung des Konnexitätsprinzips, um die Stadt gegenüber Aufgaben von Bund und Land finanziell zu entlasten.
•Unterstützung des Einzelhandels, etwa durch einen Fonds für die Bonner Straße.
•Ausbau von ÖPNV- und Fahrradangeboten.
Bedeutung im größeren Kontext
Umfragen sehen kleinere Gruppierungen („Sonstige“) derzeit bei 12 bis 16 Prozent, was ihre wachsende Relevanz für die Mehrheitsbildung unterstreicht. Ob die KSG und vergleichbare Akteure am Ende tatsächlich Sitze im Rat und in den Bezirksvertretungen erringen können, wird sich am Wahltag zeigen.
Fazit
Die Entwicklung der KSG verdeutlicht, dass neue Wählergemeinschaften vor allem auf lokaler Ebene eine Rolle spielen können. Sollten die „Sonstigen“ zweistellige Ergebnisse erzielen, könnten sie bei der Bildung stabiler Mehrheiten im Kölner Rat eine ausschlaggebende Position einnehmen.
Bürgerreporter:in:Ricky Schmidberger aus Köln |
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