Facebook-Party in Kaufering: Polizei verhinderte Chaos

Trotz Party-Verbots im kompletten Raum Landsberg und Kaufering in Bayern aufgrund einer angekündigten Facebook-Party reisten rund 500 Feierwütige an. Ein Großaufgebot der Polizei verhindert das befürchtete Chaos - trotzdem kam es zu Ausschreitungen und Festnahmen.

Der Begriff "Facebook-Party" könnte ein heißer Kanidat auf den Titel Unwort des Jahres 2012 sein. Schon wieder sorgte eine auf Facebook veröffentlichte und verbreitete Veranstaltung für Aufregung und am Samstagabend zu einem Großeinsatz der Polizei. Die 13-jährige Schülerin Selina aus Landsberg am Lech veröffentlichte eine für jeden Facebook-Nutzer sichtbare Veranstaltung anlässlich ihres Geburtstags und prompt kündigten 18.000 Feierwütige ihr Kommen an. Als Selina das Event absagte, kündigten User des Social Networks trotzdem an, wie geplant an einem beliebten Badesee zwischen Igling und Kaufering zu erscheinen oder die Party nach Mindelheim zu verlegen. Das Landratsamt reagierte und verbot die Facebook-Party: "Jeder, der in den Verdacht gerät, auf dem Weg zu einer Facebook-Party zu sein, muss mit einer Anzeige und einer Strafe von 1.000 Euro rechnen.", so Wolfgang Müller vom Landratsamt Landsberg gegenüber dem Bayrischen Rundfunk. Außerdem wurde empfohlen, an diesem Wochenende auf andere Badeseen auszuweichen.

"Kaufering muss brennen" - Ausschreitungen trotz Großeinsatz der Polizei

Facebook-Einträge wie "Kaufering muss brennen" wurden von der Polizei sehr ernst genommen. 300 Beamte waren in Kaufering und Landsberg am Lech im Einsatz und empfingen rund 500 Menschen an Bahnhöfen und auf Straßen, die nach Einschätzung der Polizei definitiv an der Party teilnehmen wollten. Sie erschienen trotz Verbot und Appell. Etliche waren bei der Ankunft bereits so betrunken, dass sie ins Landsberger Krankenhaus gebracht werden mussten. Der Großteil der Feierwütigen ließ sich von der Polizei dazu bewegen, per Zug wieder abzureisen. 38 Leute wollten den Anweisungen der Polizei jedoch nicht folgen und wurden letzten Endes in Gewahrsam genommen. Gegen 20 wird wegen Straftaten wie Widerstand, Beleidigung oder gar Körperverletzung ermittelt. Ein junger Mann zeigte den Hitlergruß, mehrere andere zündeten in der Menge Feuerwerkskörper, so der BR. Drei Beamte wurden leicht verletzt. Etwa 100 Menschen durften am Ende unter polizeilicher Aufsicht feiern. Das befürchtete Chaos blieb aufgrund der präventiven Maßnahmen und des erfolgreichen Polizeieinsatzes aus.

Bürgerreporter:in:

Sandra Ebert aus Augsburg

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