Wanderung
🐦⬛Tatort🗡️Kreylingskreuz🎚️

- hochgeladen von Michael Kaiser
Bei herrlichem Sonnenschein☀️ging es auf die Suche🤠nach dem sagenumwobenen🙌🏻Ort, an dem sich das mannshohen Basaltkreuz🎚️befinden soll.
Das Steinkreuz im „Maulbacher Wald“🌳, dass an der höchsten Stelle („am Abspann“*)🐴zwischen Burg-Gemünden und Kirtorf steht📍.
Es galt diesen Pass⛰️, der vermutlich eine Verbindung der kurzen und langen Hessen darstellte, zu finden🕵🏼♂️.
Mehrere tiefe parallele Fahrrinnen im Waldboden🌲sollen noch heute am Steinkreuz🎚️vorbeiführen, so steht es geschrieben📒. Es sei die historische von Süd nach Nord🧭verlaufende "Alte Frankfurter Straße"🛣️.
An dem Platz, wo das markante Sühnekreuz, aus Basaltlava (Lungstein)🪨noch heute ist, soll ein Fuhrmann namens Kreyling in einem Streit um das Vorfahrtrecht ums Leben gekommen sein☠️.
*“Abspann" ist der Ort, an dem die zusätzlich vorgespannten Pferde🐴, die die Wagen steile Steigungen hinaufzogen, wieder abgespannt wurden.
Der Nachmittag war von Erfolg gekrönt👑, da ich den magischen Ort entdeckt habe🤩.
Im Nachgang bin ich auf einen Zeitungsartikel🗞️aus dem Jahr 2017 gestoßen. Hier der genaue Text:
Was geschah am Kreylingskreuz?
20.09.2017, 12:00 Uhr
22 Wanderfreunde trafen sich in Gemünden, um den Todesfall Kreyling unter die Lupe zu nehmen. Das haben sie dabei herausgefunden.
Viel ist nicht darüber bekannt. Geo- und Naturparkführerin Andrea Albert fasste die überlieferten Hinweise für die Teilnehmer in einer eigens für die Führung geschriebenen Geschichte zusammen. Erstmals urkundlich erwähnt wurde es im Jahre 1426 als »Krawelß Kreuz« in einer Flurbeschreibung des Eußergerichts in Kirtorf. Demnach soll an der »Abspann« ein Kaufmann zu Tode gekommen sein. Neben der existierenden Unfalltheorie spricht jedoch das meiste für Mord. Warum sonst sollte das Kreylingskreuz gemeinhin als Sühnekreuz bezeichnet werden?
Auch in den schriftlichen Überlieferungen ist überwiegend von Mord die Rede. Das Motiv soll ein Streit unter Fuhrleuten gewesen sein, in dem es um Vorfahrtsrechte ging. Über die Inschrift des Kreuzes wurde lange gerätselt. Sie zeigt ein schräg gestelltes Wappenschild mit zwei eingemeißelten Zeichen. Heimatforscher entschlüsselten diese als eine Todesrune und Krähenfuß. Sie könnten somit auf den an dieser Stelle ermordeten Kaufmann Kreyling hinweisen (Krey = norddeutsch = Krähe). Die Spur zum Mörder verliert sich jedoch im Dunkeln.
Neben dem Steinkreuz sind noch die Überreste der tiefen Hohlwege erkennbar, durch die sich die Kaufleute mit ihren Fuhrwerken quälen mussten. Diese waren an manchen Stellen so nass, dass sich die Räder tief in den Morast gruben. Warum das so ist, zeigte Andrea Albert anhand einer geologischen Karte. In der Gegend zwischen Gemünden und Kirtorf ist vorwiegend Basanit im Boden zu finden. Dieser gehört zu einer Untergruppe des Basalts. Er weist eine eher blasige und porige Struktur auf und kann somit Wasser besser zurückhalten.
In Verbindung mit dem Löß-Lehmboden sorgt er für einen nassen und schweren Boden. Die Pferde hatten alle Mühe, »die Karren aus dem Dreck zu ziehen«. Deshalb wurden den Fuhrwerken an der »Anspann« von Gemünden aus zusätzliche Pferde vorgespannt, damit sie die stetig ansteigende Strecke bis zum Maulbacher Wald bewältigen konnten. Die Strecke Alte Frankfurter Straße – Hohe Straße – Kirtorfer Straße – Gemündener Straße von Grünberg über Gemünden nach Treysa stellte im Mittelalter eine wichtige Nord-Süd-Verbindung dar.
Kreylingskreuz erinnert an die Tat!
Überhaupt hatten mittelalterliche Straßen nicht die Qualität der heutigen. Es waren in der Regel unbefestigte Wege und die Fuhrleute wurden oftmals zu Umwegen gezwungen, wenn Hochwasser, Seuchen oder Räuberbanden diese unpassierbar machten. Es gab nur zwei halbwegs gut ausgebaute Fernstraßen von Frankfurt am Main nach Leipzig, die durch dieses Gebiet führten – die »Kurzen und die Langen Hessen«. Lange Zeit erhielten die Kaufleute das »Große Geleit« durch die Soldaten des Landgrafen von Hessen. Dieses endete am Hessenbrückenhammer bei Grünberg. Der weitere Weg führte durch die selbstständige Grafschaft Ziegenhain und der Zoll für die Waren wurde an der Zollstelle in Burg-Gemünden entrichtet. Ein weiteres Ärgernis also. Über den Mordfall Kreyling wurde sicher lange in den Spinnstuben gesprochen, bevor die Handlung in Vergessenheit geriet. Das Kreylingskreuz steht bis heute an derselben Stelle im Wald und erinnert an die Tat. Es passt sich an seine Umgebung an und ist nicht leicht zu finden. Für die Teilnehmer der Führung ist dies nun kein Problem mehr. Ein Teilnehmer sagte: »Ich habe immer an der falschen Stelle gesucht. Jetzt weiß ich, warum!«
Bürgerreporter:in:Michael Kaiser aus Stadtallendorf |
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