An der Märchenstraße
Dr. Eisenbart in Hann.Münden

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Als berühmtester Wanderarzt der Barockzeit gilt Dr. Eisenbart. Dabei wurde er zu Unrecht im bekannten Spottlied als Scharlatan, Quacksalber und Kurpfuscher bezeichnet – brachte er es doch sogar bis zum Titel als preußischen Hofaugenarzt. Heute begrüßen Doktor Eisenbart und sein Gehilfe Pickelhäring regelmäßig Gäste zu einer Stadtführung durch die Drei-Flüsse-Stadt und kurieren auf humorvolle Weise die Wehwehchen der Teilnehmer.

Als Eisenbarth 1725 noch einmal Frankfurt am Main besuchte, plagte ihn bereits die Gicht, und er hatte offenbar schon einen ersten Schlaganfall erlitten. Trotz Unterstützung durch seinen jüngsten Sohn Adam Gottfried, der dem Vater inzwischen bei schwierigen Operationen assistierte, häuften sich aber die handwerklichen Fehler. In Bremen wurde ihm daher 1726 erstmals eine Genehmigung zum Praktizieren verweigert. Ende August 1727 wohnte Eisenbarth auf der Durchreise in Göttingen im Gasthof Zum schwarzen Bären, wo es ihm offenbar so schlecht ging, dass er am 1. September sein Testament aufsetzte.

Von Göttingen aus begleitete ihn sein Sohn Adam Gottfried nach Münden, wo sie im Gasthof Zum wilden Mann ein Zimmer mieteten und weiterhin Patienten empfingen. Am 6. November 1727 erlitt Johann Andreas Eisenbarth einen weiteren Schlaganfall; er starb fünf Tage später in der kleinen Stube im Gasthof. Am 13. November wurde sein Leichnam im Chor der Aegidienkirche beigesetzt. Sein Grabstein wurde rund 100 Jahre nach seinem Tod bei einer Wiederbelegung des Grabes aus dem Kirchenchor entfernt und an der Nordseite der Kirche abgestellt.

Bürgerreporter:in:

Thomas Ruszkowski aus Essen

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