Was ist zu tun: Tanklaster explodiert – Brauerei in Flammen – 150 Verletzte

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Führungsstäbe informierten sich im DRK-Simulations- und Trainings-Zentrum

Hannover/Hildesheimer Straße: Ein Tanklaster rast in mehrere PKWs und explodiert. Eine Brauerei gerät in Brand, durch die starke Detonation steht die halbe Südstadt in Flammen. 150 Verletzte sind zu versorgen. Außerdem befinden sich ein Staatsgast und ein Geldtransporter im Einsatzgebiet. – Zum Glück handelt es sich nur um ein Szenario für eine Übung. Aber auf solche Fälle müssen sowohl Feuerwehr als auch Polizei und Rettungskräfte täglich vorbereitet sein und gezielt koordiniert werden.

Wie im Ernstfall solch ein Massenunfall auf der Ebene der Führungsstäbe durch Koordination und Einsatzplanung optimal zu bewältigen ist, kann im DRK-Simulations- und Trainings-Zentrum (SiTZ) in Hannover-Misburg realitätsgetreu geübt werden.

Am vergangenen Freitag fand im SiTZ der erste „DRK-Stabstag“ statt. Mehr als 50 Vertreter verschiedener Institutionen, darunter Polizei, Feuerwehren, Rettungsdienste, Technisches Hilfswerk und DRKler aus verschiedenen Bundesländern, informierten sich über die Trainingsmöglichkeiten im SiTZ für eine koordinierte und optimierte Ausbildung der Stabskräfte.
Wo ist ein Feuer zu löschen, gibt es mehrere Brandherde und wie viele Feuerwehrleute müssen wo zum Einsatz geschickt werden? Wo gibt es wie viele Verletzte? Welche Anzahl von Sanitätern und Ärzten brauchen wir vor Ort und wo müssen sie helfen? Von wo können die Rettungswagen an die Unfallstelle heranfahren und wie viele sind nötig?

Mit diesen und vielen anderen Fragen müssen sich die Einsatzstäbe bei Notfällen, wo eine große Zahl an Verletzten zu versorgen ist, auseinandersetzen und vor allem schnell und effektiv planen.
„Stabsarbeit ist wichtig, um bei Massenunfällen oder Katastrophen Einsatzkräfte und Ressourcen der Lage entsprechend einzusetzen“, so Dierk Meyer, Katastrophenschutzbeauftragter des DRK-Landesverbandes. „Erst durch die Strukturierung und Führung durch einen Einsatzstab, können auch in kürzester Zeit die von allen Seiten hereinkommenden Informationen bei einem Großschadensfall verarbeitet werden.“
Dafür wird im SiTZ eine spezielle Software von der Firma Ruatti Systemtechnik aus Uhingen eingesetzt, die die Arbeit des Einsatzstabes wesentlich erleichtert. Die elektronische Kommunikation wird verlässlich dokumentiert. Für den Außeneinsatz werden spezielle Computer der Firma Panasonic verwendet, über die jeder vor Ort in Echtzeit Informationen in die Software und die Dokumentation einspeisen kann.
Beim DRK-Stabstag erhielten die Teilnehmer u. a. die Möglichkeit, dieses System auszuprobieren und so die Einsatzsituation zu „meistern“. „Das System nutzen viele Organisationen, Landkreise und Industriebetriebe, wie Flughäfen oder Kliniken, sehr erfolgreich“, so Klaus Lino Ruatti, Inhaber der Firma Ruatti Systemtechnik. Die Software ermöglicht dem Einsatzstab die individuelle Lagekartenerstellung, Ressourcenverteilung, Einsatzplanung und noch vieles mehr. „Natürlich eignet sich die Software auch für die gesamten rettungsdienstlichen Aufgaben, wie beispielsweise Erste Hilfe oder den Sanitätsdienst. In enger Kooperation mit dem DRK haben wir so eine Software konzipiert, die das Einsatzgeschehen abbilden und dem Einsatzstab einen optimalen Überblick präsentieren kann.“

Hintergrundinfos zum DRK-Simulations- und Trainings-Zentrum (SiTZ) in Hannover-Misburg:
Mit 1.200 m² ist es das größte DRK-Simulationszentrum bundesweit. Mehr als 100 Rettungsszenarien können realitätsnah und unter erschwerten Bedingungen mit Hilfe einer ausgefeilten, modernen Licht- und Tontechnik simuliert werden. 18 Kameras zeichnen simultan das Geschehen auf, auch ist die Liveübertragung in die Seminarräume möglich. So kann die Übung genau analysiert werden, damit die Helfer noch besser auf den Ernstfall vorbereitet sind. Mehrere Seminarräume ermöglichen Schulungen und Tagungen, der größte Raum ist für 200 Teilnehmer ausgelegt.

Für weitere Fragen wenden Sie sich bitte an:
Holger Rathjens
Simulations- und Trainings-Zentrum
Tel. 0511 28000 - 211
Tel. 0511 28000 - 227
holger.rathjens@drklvnds.de

Presseinformation DRK-Landesverband Niedersachsen e.V. vom 30.11.2009
Fotos: DRK Niedersachsen, Stabsstelle Presse und Öffentlichkeitsarbeit

Bürgerreporter:in:

Frank Brinkmann aus Hannover-Misburg-Anderten

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