Die Schleuse in Hannover - Anderten

Indian Summer
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Nach einem Spaziergang mit meiner Frau im Kirchroder Tierpark war unser nächstes Ziel, die Mittellandkanal - Schleuse in Hannover - Anderten. Hier kann man in direkter Nähe einen Parkplatz bekommen und sich Zeit nehmen, einen kompletten Schleusenvorgang zu beobachten. Allein der Anblick von der Schleusenbrücke auf den darunter liegenden Kanal, der durch das gefärbte Herbstlaub eine Art Indian Summer darstellt, ist es schon Wert, diese Schleuse zu besuchen.

Die Schleuse Anderten überwindet einen Höhenunterschied von 14,70 Meter, sie ist die größte Binnenschleuse Europas und eine von zwei Schleusen des Mittellandkanal. Die Wassertiefe beträgt nur 4 Meter. Im Jahre 1919 begann man mit dem Bau der Schleuse, die mit der Einweihung am 20 Juni 1928 beendet wurde. Die Schleuse verfügt über zwei Schleusenkammern, wovon jede eine Länge von 225 Meter und eine Breite von 12 Meter hat. Die Schleuse ist eine Sparschleuse, das Schleusenwasser (40.000m³) wird immer wieder genutzt und wird nur durch einen kleinen Teil nachgefüllt. Ein Schleusengang dauert etwa 15 Minuten, es ist ein imposanter Anblick und sehr interessant. Unten werden die Schleusenkammern mit je einem 86 Tonnen schweren Hubtor geschlossen, oben mit Klapptoren, die auch ein Gewicht von je 20 Tonnen haben. In den roten Türmchen befinden sich die Ventile der Sparbecken.

Wir befinden uns auf der südlichen Seite der Schleusenanlage und kamen gerade dazu, einen kompletten Schleusengang zu sehen. Die Schleuse war mit Oberwasser gefüllt. Zwei Binnenschiffe fuhren nacheinander in die Schleuse ein, als sich noch ein Segler dazu gesellte. Dann klappte das obere kleine Schleusentor hoch, gut zuerkennen an dem langsam aus dem Wasser aufsteigende Geländer. Dann begann das Wasser abzulaufen. Die Crew des Segler kam kaum nach, dass Halteseil umzuschlagen, so schnell sank der Wasserspiegel. Nun wurde das obere freigelaufene Tor sichtbar. Jetzt kann man auch die nur 4 Meter Wassertiefe des Kanals gut erkennen. Das schrägliegende obere Tor sieht sehr winzig aus, gegenüber dem freigelaufenen Wassertrog. Ein gigantisches Bauwerk, schon so alt, aber immer noch voll funktionstüchtige wie eh und je. Während das Wasser ablief, haben wir den Standort gewechselt. Nun stehen wir am unteren Tor und sehen, wie das untere schwere Tor gehoben wird. Es dauert nur einen kleinen Moment und die Binnenschiffer können die Reise fortsetzen.

Eine tolle Vorführung eines Schleusengangs.

Bürgerreporter:in:

Helmut Metzner aus Neustadt am Rübenberge

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