Wie in einer Zeitmaschine

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Lebniz ist unter uns.

Eine leere Bühne. Stimmen aus dem Off. Sie Stimmen aus dem Himmel scheinen die Eltern von Gottfried Wilhelm Leibniz mit uns zu sprechen. Und dann kommt er, der kleine, junge Leibniz. Er scheint direkt aus der Schule zu kommen. Aber er macht sofort klar, dass Schule eigentlich unter seiner Würde ist.

Rainer Künnecke erzählt, nein, er lebt den späteren Universalgelehrten. Es ist ihm auch egal, ob er wirklich geadelt ist oder nicht – er ist adelig. Er steht über den Dingen, ob es die Überführung des Goldmachers ist, oder die Wasserführung im Harz oder das Knüpfen von Verbindungen bis hinein in den englischen Adel. Ob es die Geschichte der Welfen ist oder die Kontakte in Paris oder Wien. Er lässt sich auch von keinem Welfen einfangen oder dirigieren – gern aber bezahlen. Mit 70 Jahren endet die Geschichte des Leibniz.

Und Rainer Künnecke? Er hat das Leben dieses Mannes mit vielen Titeln vom Philosophen, vom Juristen, vom Bibliothekar unter dessen Würde eigentlich alles war und deren Studien er in Rekordzeiten abgeschlossen hat so verinnerlicht, dass man ihm uneingeschränkt den Leibniz glaubt. Die verschiedenen Lebensabschnitte betont Rainer Künnecke durch sich wandelnde Kleidung. Das ist schickt, das ist spannend (Was hat sich jetzt verändert?). Man würde dem Schauspieler und Kreateur des Solo-Stückes auch so die Veränderung im Leben des Leibniz glauben. Er versteht es, mit der Stimme zu spielen. Und ganz besonders ist er in seiner Rolle, wenn er scheinbar ungeplant in die unterschiedlichen Geschichten aus „seinem“ Leben hineingerät. Dann lebt er den Spaß, die Überheblichkeit oder auch die Sinnlichkeit. Geheimnisvoll bleibt sein Verhältnis zu Sophie ebenso wie die Tatsache, ob seine Neugier überhaupt irgendwann befriedigt wurde.

Wenn man so ein anspruchsvolles Leben in den Mittelpunkt eines Theaterstücks stellt, dann ist es sehr mutig, am Schluss die Besucher/innen aufzufordern, Fragen zu Leibniz zu stellen. Rainer Künnecke tut das. Und mit Bravour und Leichtigkeit, manchmal auch mit Witz, beantwortet er die so unterschiedlichen Fragen.

Ein einfach toller Abend. Und wer glaubt alles über Leibniz zu wissen, weil er von der Rechenmaschine weiß, wird feststellen: Dieser Abend hat Überraschungen bereit!

Und ein Lob seiner wissenschaftlichen Beraterin Dr. Ariane Walsdorf und Leibnizforscherin zum Ende der Premiere, also der Frau, die es wissen muss, ist total berechtigt. Sie freut sich, dass kein oberflächliches Stück, sondern ein der Wissenschaft folgendes und doch spannendes entstanden ist.

Bravo Rainer Künnecke! Sicher wird Leibniz noch oft unter uns sein ……..

Bürgerreporter:in:

Evelyn Werner aus Seelze

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