Denguefieber breitet sich aus – Deutschland wird zum Risikogebiet

Das Denguefieber ist eine von Stechmücken übertragene Krankheit, die eigentlich nur in tropischen und subtropischen Gebieten verbreitet ist. Aufgrund des Klimawandels dehnt sich der Lebensraum der Stechmücken aus, sodass sie vereinzelt auch in Deutschland auffindbar sind.

Was ist das Denguefieber?
Laut der „World Health Organization“ (WHO) wird das Denguefieber über den Biss der Aedes albopictus übertragen. Die Symptome treten vier bis zehn Tage nach dem infektiösen Biss auf. Neugeborene, Kinder und Erwachsene können an dem Fieber erkranken.
Eine Denguefieber Erkrankung kann vorliegen, wenn eine Körpertemperatur von 40°C besteht und zudem von zwei der folgenden Symptomen begleitet wird: Kopfschmerzen, Schmerzen hinter den Augen, Muskel- und Gliederschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, geschwollenen Drüsen oder Hautausschlag. Die Symptome dauern ca. zwei bis sieben Tage an. Die Krankheit kann tödlich enden, wenn sie von Flüssigkeitsansammlungen, Atemnot, starken Blutungen und Organschäden begleitet wird. Diese Warnsignale treten ca. drei bis sieben Tage nach den ersten Symptomen auf und werden von einem Temperaturabfall von unter 38°C begleitet. Zusammen mit weiteren Symptomen wie starken Bauchschmerzen, anhaltendem Erbrechen, schnellem Atmen, Zahnfleischbluten, Müdigkeit, Unruhe oder Blut im Erbrochenen tritt ein kritischer Zustand ein, der ohne Behandlung in den nächsten 24-48 Stunden tödlich enden kann.

Was kann man gegen eine Infektion tun?
Es gibt keine spezifischen antiviralen Medikamente gegen das Denguefieber. So kann man nicht die Krankheit an sich behandeln, jedoch ihre Symptome. Wichtig ist, dass eine Dehydrierung vermieden wird. Der Gebrauch von Medikamenten wie Aspirin oder Ibuprofen ist nicht ratsam. Der Leiter der Virusdiagnostik am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNI) in Hamburg, Jonas Schmitd-Chanasit, sagt: „ In Deutschland mit unserer Intensivmedizin muss eigentlich bei frühzeitiger und richtiger Diagnose keiner an Dengue sterben.“ Hat ein Mensch einmal den Dengue-Virus überstanden, ist er für den Rest seines Lebens gegen diesen einen Typus immun. Es gibt jedoch vier verschiedene Dengue-Virustypen, sodass ein Mensch viermal in seinem Leben erkranken kann. Die erste Erkrankung sei relativ leicht zu überstehen, jede weitere Infektion könne jedoch von inneren Blutungen bis hin zum Tod führen.
Jeder einzelne kann sich gegen die sogenannten Tigermücken schützen, indem er Mückennetze vor den Fenstern anbringt und diese zusätzlich mit Insektiziden besprüht. Des Weiteren sollten keine offenen Regentonnen in Garten stehen und die Balkonpflanzen sollten nicht übermäßig gegossen werden. Mit Nelken gespickte Zitronenhälften halten die Mücken fern. Reisende sollten in tropischen Ländern lange Kleidung tragen und sich zudem mit Abwehrmitteln, die den Wirkstoff DEET enthalten schützen.

Wie verbreiten sich die Tigermücken?
Ursprünglich kommen die Stechmücken aus Afrika und Asien. Begünstigt durch das sich verändernde Klima, kommen die Quälgeister nun auch nach Europa. Einer Studie zufolge haben sich die klimatischen Bedingungen bereits zwischen 1990 und 2009 in Frankreich, Italien, den Benelux-Ländern und den angrenzenden Gebieten Deutschlands zugunsten der Mücke verändert. Dadurch, dass die Winter wärmer geworden sind und die Niederschläge zugenommen haben, zählt die widerstandsfähige Tigermücke zu den 100 sich am schnellsten verbreitenden Tieren der Welt. Die Überträgermücken Aedes albopictus und Aedes aegypti, oder deren Eier, gelangen laut Andreas Stadler, Gesundheitsexperte der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), vor allem mit Hilfe des Containerhandels durch die Welt. Aber auch von Touristen werden sie verbreitet.

50 bis 100 Millionen Infektionen pro Jahr
Laut Schätzungen der WHO gibt es jährlich 50 bis 100 Millionen Infektionen weltweit. In einigen Ländern Südostasiens und Lateinamerikas ist das Denguefieber eine der häufigsten Todesursachen bei Kindern. Ungefähr 500.000 Menschen müssen jährlich in Kliniken behandelt werden, hiervon sterben ca. 2,5%. Laut RTL.de wird die Tigermücke in Süddeutschland regelmäßig von Wissenschaftlern entdeckt. Gerade in Baden-Württemberg, entlang der A5, werden die Mücken von Urlaubern aus Italien und der Schweiz unfreiwillig importiert. Laut Spiegel Online herrscht für Deutschland momentan keine akute Gefahr, denn die Mücken alleine machen keine Probleme, sondern die Infektionsquelle, an denen sich die Mücken infizieren.

Bürgerreporter:in:

Franziska Müller aus Hamburg

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