HARZ: SELKETAL - HIRSCHSTEIN - ALTER FALKENSTEIN - BURG FALKENSTEIN

Burg Falkenstein (Archivbild)
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Die Selke ist ein kleiner Gebirgsfluss des Harzes. Seine Quelle befindet sich bei der Wüstung Selkefelde. Sie liegt zwischen Stiege und Güntersberge. Nach über 64 km mündet sie, im Harzvorland bei Hedersleben, in die Bode. Für mich persönlich ist das Selketal zwischen Mägdesprung und Meisdorf der schönste Teil des Selkelaufs. Kurz vor Meisdorf verlässt die Selke das Harzgebirge. Leider neigen die Harzflüsse zu großen Überschwemmungen. Das letzte Jahrhunderthochwasser war im April 1994. Es verursachte großen Schäden in den, an der Selke gelengenden Orten. Meines Wissen hat sich, trotz  mehrere vor "Ort Termine" mit der zuständigen Ministerin, in der Vergangenheit nicht viel getan, um ein derartiges Hochwasser zukünftig verhindern zu können. Zwischen Stiege und der Welterbestadt Quedlinburg wurde am 23.08.2006 der 75 km lange Selketal - Stieg als Wanderweg eingeweiht. 

Vom Gasthaus "Zum Falken" aus begann meine Wanderung. Auf dem Selketal - Stieg  wanderte ich ca. 3,5 km stromaufwärts, bis ich den Rastplatz Mettenberg erreichte. Hier befindet sich, wie auch am Gasthaus "Zum Falken", eine Stempelstelle der Harzer Wandernadel. Am Mettenberg verließ ich das Selketal und wanderten in einem Seitental der Selke hinauf zur Hirschplatte. Dies ist eine relativ große Hochebene. Nach 2,5 km erreichte ich die Köhlerhütte am Hirschstein. Nun waren es auf dem Hirschsteinweg noch gut 1 km bis zum Alten Falkenstein, die ich zurücklegen musste. Der Alte Falkenstein ist als Bodendenkmal ausgewiesen. Von der einstigen Burg sind außer der Wallgräben und dem Ringgraben nur noch wenige Spuren vorhanden. Diese Burg, die hoch auf einem Bergsporn über dem Selketal liegt, wurde wahrscheinlich im 11. Jahrhundert errichtet. Mitte des 12. Jahrhundert wurde die 3 km (Luftlinie) entfernt liegende Burg Falkenstein gebaut. Vermutlich wurde anschließend der Alte Falkenstein als Burg aufgegeben.  Das Bodendenkmal Alter Falkenstein liegt mitten in einem Naturschutzgebiet. Leider ist derzeit nicht möglich, auf dem Ringgraben, der die Kernburg umrundet, einen Rundgang zu unternehmen. Durch Sträucher, umgestürzte  Bäume und auch Felsbrocken ist ein Durchkommen kaum möglich. Der jetzige Zustand ist unbefriedigend. Falls es nicht möglich ist, dort den alten Zustand durch Aufräumarbeiten,  Freischneiden usw. wieder herzustellen, sollte man eigentlich, aus Sicherheitsgründen, den Alten Falkenstein auf den Wegweisern des Harzklubs  nicht weiter als Wanderziel ausweisen.  Nachdem ich mit großen Mühen einen Blick in das Selketal werfen konnte, wanderte ich auf dem Hirschsteinweg, an der Köhlerhütte wieder vorbei, bis ich die Friederikenstraße  nach ca. 2 km erreichte. Die Friederikenstraße ist eine alte Forststraße zwischen Harzgerode und dem Gartenhaus. Auf ihr wanderte ich bis zum Abzweig zur Burg Falkenstein. Kurz zuvor kam ich an eine Informationstafel mit dem Titel Gerichtsstätten der Asseburger vorbei. Im Jahre 1780 erfolgte hier die letzte öffentliche Hinrichtung. Die Asseburger waren jahrhundertelang die Herrscher  der Burg Falkenstein. Bald erreichte ich die wunderschöne und gut erhaltene Burg Falkenstein. Von dort aus ging es über dem Eselsstieg wieder hinunter ins Selketal. Nach insgesamt gut 15 km und etwa 350 Höhenmetern  erreichte ich wieder meinen Parkplatz an der Gaststätte "Zum Falken". Diese mittelschwere Wanderung ist zum Nachwandern bestens geeignet. Man sollte derzeit vielleicht auf den Abstecher zum Alten Falkenstein verzichten und dafür lieber die Burg Falkenstein besichtigen. 

Bürgerreporter:in:

Gerd Horenburg aus Aschersleben

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