Fünf Freunde und die Schwarze Maske

Enid Blyton: Fünf Freunde und die schwarze Maske; C. Bertelsmann Verlag München 2001; 156 Seiten; ISBN: 3-570-12546-7

Georg (die eigentlich Georgina heißt), Anne, Richard, Julius sowie Tim der Hund sind die Fünf Freunde. Zusammen mit ihren Eltern (Tante Fanny und Onkel Quentin) sowie ihrem Freund Brummer, dessen Affen Schelm sowie Professor Hayling (Brummers Vater) machen sie in ihren Sommerferien eine Kreuzfahrt mit dem Dampfer im Mittelmeer. Sie steuern Ziele in Spanien, Italien und Nordafrika an.

Mit auf dem Schiff: die Schwarze Maske, jener legendäre Juwelendieb, den bislang noch niemand fassen konnte. Wird er wieder zuschlagen?

Das vorliegende und hier besprochene Buch ist ein Nachahmerwerk, in der literaturwissenschaftlichen Theorie Pastiche genannt. Das französischsprachige Original wurde schon 1974 veröffentlicht, also sehr bald nach Blytons Tod 1968.

Claude Voilier (1917 - 2009) war eine französische Lehrerin, Journalistin, Übersetzerin und profilierte Autorin, die über 600 Kurzgeschichten für verschiedene Literaturmagazine geschrieben hat.

Obwohl sie zahlreiche Nachahmerwerke geschrieben hat, ist sie bei uns im deutschsprachigen Raum völlig unbekannt.

Auf den ersten Blick ist dies eine Mischung aus Abenteuerroman nd Reisebericht. Anne ist das ängstliche Hausmütterchen, Georg selbstbewußt, aber nicht einzelgängerisch. Tante Fanny und Onkel Quentin sind faktisch nur unbedeutende Randfiguren. 

Die Autorin wendet einen literarischen Kunstkniff an: Die Zahl der wichtigen Personen ist überschaubar; mit einem Schiff gibt es einen Ort, den die Leute fast nicht verlassen können (naja, bis auf die Landausflüge, bei denen einige der Verbrechen geschehen).

Das Buch ist zielgruppengerecht geschrieben, nämlich für junge Leser ab 9 Jahren. Die Kinder könne fast im Alleingang einem Verbrecher das Handwerk legen - dies ist etwas, was Erwachsenen bislang noch nicht geschafft haben.

Die Autorin verstößt allerdings gegen eine kriminalliterarische Grundregel. Bei der Auflösung erzählt sie nicht, wie die Verbrechen begangen wurden. Zumindest in der Literatur für Erwachsene ist das so üblich.

Für Erwachsene mag die Handlung etwas zu platt, oberflächlich und vorhersehbar sein. Junge Leser dürften sie aber mögen...

Bürgerreporter:in:

Felicia Rüdig aus Duisburg

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