Bücher zu den 2 - 3 Straßen
Jochen Gerz: 2 -3 Straßen Text Eine Ausstellung in Städten des Ruhrgebiets; DuMont Verlag Köln 2011; 2984 Seiten; ISBN: 978-3-8321-9374-4
"Das Buch ist Text, ist soziale Skulptur, ist Kunst als Beitrag von allen: Wer täglich schreibt, verändert sich. Menschen, die sich verändern, verändern die Welt.
Bücher gibt es viele, aber so ein Buch gibt es nur einmal. 887 Autoren schreiben ein Buch. 10.000 Beiträge - dicht gedrängt, chronologisch - ersetzen, widersprechen und ergänzen sich. Ein Jahr ohne Atempause. 16 Sprachen gemeinsam an einem Ort. Der Ort heißt Deutschland. Der Text ist robust wie eine Manifestation von vielen Menschen. Er ist uferlos wie die Gegenwart.
Das Buch ist nicht denkbar ohne das Internet. Jeder Autor taucht allein in die körperlose digitale Welt, die weiße Seite. Keiner kennt die Arbeit des anderen. Das Buch hat sich selbst geschrieben," berichtet die Inhaltsangabe.
Dieses Buch ist also nicht aus dem Nichts heraus entstanden. Es dokumentiert praktisch den Verlauf des Kulturhauptstadt RUHR.2010 - Projektes `2 - 3 Straßen´, über das in der örtlichen und überregionalen Presse (siehe dort) mehrfach berichtet wurde, aus der Sicht der Teilnehmer. "Wer schreibt, verändert sich, und wer sich verändert, verändert die Welt," berichtet Gerz bei der Präsentation des Buches. "Das Schreiben ist nichts soziales. Es entsteht in der Einsamkeit. Aus der Zeit des `Wir´ ist die Zeit des `Ich´ entstanden. Dann kam die Moderne. `Es´ schreibt die Moderne. Das `es´ schreibt."
Auflage: 2.000. Gewicht: 3 kg. Soweit zu den Daten. "Wir haben die Texte so gelassen, wie sie von den Autoren geschrieben wurden. Wir haben nur offensichtliche Rechtschreibefehler ausgemerzt," berichtet Nina Dunkmann, die Lektorin des Buches. "Die Texte sind dabei ursprünglich in einem geschlossenen Archiv veröffentlicht worden. Texte, die vorher schon irgendwo veröffentlicht worden waren, sind hier nicht aufgenommen worden; sie beeinflussen schließlich andere Autoren. Jeder sollte für sich an einem Buch arbeiten."
Wer schreibt hier für wen? Für uns Leser? Jemand für sich selbst? Schon beim Durchblättern wrid schnell deutlich, daß hier eine Bleiwüste vorliegt. Auf jeder Seite gibt es lediglich Text, der nicht durch Fotos / Zeichnungen / ... (usw.) aufgelockert wird. Das Lesen gerät so nicht unbedingt zur Freude.
Welchen Nutzen hat so ein Buch? Feiert sich die Kulturhauptstadt damit selbst? Gerz ist Schriftsteller; realisiert er die geistesgeschichtliche Idee, ein Buch nicht nur von einem Autoren, sondern von vielen Autoren gemeinsam verfassen zu lassen? Man muß als Leser schon einen persönlichen Bezug zu diesem konkreten Projekt der Ruhrgebiets-Kulturhauptstadt haben. Das Buch ist einfach zu umfangreich, als daß es ansonsten Freude machen würde.
Jochen Gerz: 2 -3 Straßen Text Eine Ausstellung in Städten des Ruhrgebiets; DuMont Verlag Köln 2011; 2984 Seiten; ISBN: 978-3-8321-9374-4
"Das Buch ist Text, ist soziale Skulptur, ist Kunst als Beitrag von allen: Wer täglich schreibt, verändert sich. Menschen, die sich verändern, verändern die Welt.
Bücher gibt es viele, aber so ein Buch gibt es nur einmal. 887 Autoren schreiben ein Buch. 10.000 Beiträge - dicht gedrängt, chronologisch - ersetzen, widersprechen und ergänzen sich. Ein Jahr ohne Atempause. 16 Sprachen gemeinsam an einem Ort. Der Ort heißt Deutschland. Der Text ist robust wie eine Manifestation von vielen Menschen. Er ist uferlos wie die Gegenwart.
Das Buch ist nicht denkbar ohne das Internet. Jeder Autor taucht allein in die körperlose digitale Welt, die weiße Seite. Keiner kennt die Arbeit des anderen. Das Buch hat sich selbst geschrieben," berichtet die Inhaltsangabe.
Dieses Buch ist also nicht aus dem Nichts heraus entstanden. Es dokumentiert praktisch den Verlauf des Kulturhauptstadt RUHR.2010 - Projektes `2 - 3 Straßen´, über das in der örtlichen und überregionalen Presse (siehe dort) mehrfach berichtet wurde, aus der Sicht der Teilnehmer. "Wer schreibt, verändert sich, und wer sich verändert, verändert die Welt," berichtet Gerz bei der Präsentation des Buches. "Das Schreiben ist nichts soziales. Es entsteht in der Einsamkeit. Aus der Zeit des `Wir´ ist die Zeit des `Ich´ entstanden. Dann kam die Moderne. `Es´ schreibt die Moderne. Das `es´ schreibt."
Auflage: 2.000. Gewicht: 3 kg. Soweit zu den Daten. "Wir haben die Texte so gelassen, wie sie von den Autoren geschrieben wurden. Wir haben nur offensichtliche Rechtschreibefehler ausgemerzt," berichtet Nina Dunkmann, die Lektorin des Buches. "Die Texte sind dabei ursprünglich in einem geschlossenen Archiv veröffentlicht worden. Texte, die vorher schon irgendwo veröffentlicht worden waren, sind hier nicht aufgenommen worden; sie beeinflussen schließlich andere Autoren. Jeder sollte für sich an einem Buch arbeiten."
Wer schreibt hier für wen? Für uns Leser? Jemand für sich selbst? Schon beim Durchblättern wrid schnell deutlich, daß hier eine Bleiwüste vorliegt. Auf jeder Seite gibt es lediglich Text, der nicht durch Fotos / Zeichnungen / ... (usw.) aufgelockert wird. Das Lesen gerät so nicht unbedingt zur Freude.
Welchen Nutzen hat so ein Buch? Feiert sich die Kulturhauptstadt damit selbst? Gerz ist Schriftsteller; realisiert er die geistesgeschichtliche Idee, ein Buch nicht nur von einem Autoren, sondern von vielen Autoren gemeinsam verfassen zu lassen? Man muß als Leser schon einen persönlichen Bezug zu diesem konkreten Projekt der Ruhrgebiets-Kulturhauptstadt haben. Das Buch ist einfach zu umfangreich, als daß es ansonsten Freude machen würde.