BURGWEDELER NATURTAGEBUCH - TEIL ZWEI - IM MAI - Auf dem Rücken der Pferde... das Glück in der Natur.

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Ein süßlicher intensiver Duft liegt in der Luft - am Feld- und Waldrand oder auch im Ort. Der Baum mit den auffällige weiße Trauben bildenden Schmetterlingsblüten, dessen tief geriefte Borke so interessant und ungewöhnlich aussieht ist es, der hier eines "der Aromen des Mai“ verströmt. Die Robinie (Robinia pseudoacacia) - auch „Scheinakazie“ genannt. Wegen ihrer nektarreichen Blüten ziehen sie unzählige Bienen an, die mit lautem Gesumme die Bäume umschwirren.
Auch der Holunder, der wild an vielen sonnigen Standorten wächst, bildet in diesen Maiwochen seine Blüten aus.
Der Vogel des Monats ist für mich der Kuckuck, denn er begleitet mich während der abendlichen Radtouren mit seinem über große Entfernungen vernehmbaren typischen „Kuckucksruf“.
Im schnellen Flug wechselt er den Standort und schon höre ich seinen markanten Ruf wieder an einer anderen, manchmal nahen und dann ferneren Stelle in der Feldmark.
Die Bachstelze und die Gebirgsstelze sind häufig auf den Äckern und Bäumen am Feldrand zu beobachten. Sie begleiten den Radfahrer aber auch auf den Wegen. Mit trippelndem, hüpfendem Gang bewegen sie sich dort um dann kurz aufzufliegen und in gebührendem Abstand wieder zu landen.
Ein bunter Blickfang sind sie allemal – die drei farbenprächtig angemalten Nistkästen am Würmsee.
Ob diese kleinen bunten Holzhäuschen auch ihren zukünftigen Mietern gefallen werden, fragten sich wohl schon viele Spaziergänger.
In einer kleinen Werkstatt an kalten Winterabenden liebevoll von einem Anwohner des Sees für die gefiederten Freunde gebastelt, dienten sie in diesen Wochen nun ihrem erdachten Zweck, denn sie sind bewohnt. Während mehrerer Stopps konnte man die Kohlmeisenfamilie wunderbar beobachten.
Nach einer Zwischenlandung auf dem oberirdischen Telefonkabel landete Frau Kohlmeise mit einem schmackhaften Insekt im Schnabel vor dem Einflugloch der bunten Behausung und wurde sogleich vom mehrstimmigen hungrigen Rufen des Nachwuchses empfangen.
Kurz erscheint ein weit aufgerissenes Schnäbelchen und erhält die frisch gefangene Beute.
Anschließend schlüpft Mama Meise für eine kurze Säuberung selbst ins Nest um nur Sekunden später zum nächsten Futterbeschaffungsflug in die Dämmerung zu starten. Unermüdlich wiederholen sich diese Szenen bis in die späten Abendstunden hinein.
Auch die Blässhühner auf dem See kümmern sich liebevoll um ihre Küken, die mit ihren noch roten Köpfen recht auffällig erscheinen. Bei den Jungvögeln färbt sich das Gefieder später grau.
Unermüdlich taucht der Altvogel, die Kinderscharr im Gefolge, nach Wassserpflanzen, die er sogleich nach dem Auftauchen in einen hungrigen Schnabel stopft.
Beide Elternteile führen den Nachwuchs fünf Wochen lang, in denen wie beschrieben auch noch zugefüttert wird.

Das Wetter war an den Abenden im Mai wechselhaft. So verabschiedeten sich manche Tage mit traumhaften Sonnenuntergängen. An anderen musste man umkehren, um zunächst den "kräfigen Schauer" abzuwarten, ehe nach dem Vorbeiziehen der Regenfront ein erneuter Start in eine Landschaft, eingetaucht in ein ganz besonderes Licht, möglich war.
Die Abendstimmung am See war danach anders, es herrschte eine etwas mystische Atmosphäre mit Nebelschwaden, die über ihn hinweg zogen, nicht langsam kriechend, sondern als hätten sie es eilig das andere Ufer zu erreichen.
Das Glück dieser Erde liegt nicht nur auf dem Rücken der Pferde, wenn sie und ihre Reiter im Licht der untergehenden Sonne den Tag ausklingen lassen. Auch für den pferdebegeisterten Beobachter in der Thönser Feldmark ist es immer wieder ein herrliches Bild anmutige Spanischen Pferde, Hannoveraner oder manchmal auch einen Friesen mit seinem erhabenen, imposanten Erscheinungsbild vor der abendlichen Naturkulisse in Bewegung zu sehen. Auch die kleinen Gruppen von Islandpferden, die ihre Reiter im Trab, Galopp, Tölt oder auch einmal auf kurzen Strecken im Rennpass durch die Wiesen und Felder tragen, bereiten dem Radfahrer immer wieder Freude wenn sich die Wege kreuzen.
Nun im Mai trifft man auch wieder viele Pferde auf den Weiden und Koppeln an, die anders als die robusten Isländer den Winter nicht draußen verbrachten.
Die zu entdeckende Fauna und Flora bietet in diesen Monaten einen unerschöpflichen Reichtum an Vielfalt. Wir müssen nur hinaus und ihn mit allen Sinnen aufnehmen.
Nun wünsche ich allen, die sich auf einen Bilderspaziergang durch den Burgwedeler Mai begeben viel Freude.

Bürgerreporter:in:

Susanne Bartelsmeier aus Burgwedel

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