Man grüßt nicht mehr

Man grüßt nicht mehr   © Dieter Elmer
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Ein „Grüß Gott“ ist vielen fremd,
„Guten Morgen“ man nicht kennt,
kein „Guten Abend“, „Gute Nacht“,
nur noch an sich selbst gedacht.
Wobei ein Gruß den Tag versüßt,
doch es wird nicht mehr gegrüßt.
Wer das Grüßen nicht mehr kennt,
diesen Mensch man Stoffel nennt.

© Dieter Elmer

Dieser Artikel von mir, erschien in der Schwabmünchner Allgemeine, mit nachfolgendem Leserbrief einer Leserin(Name wird nicht genannt) eine Woche nach Veröffentlichung:

An: "Schwabmuenchner Allgemeine"

Lieber H. Elmer, sie sprechen mir aus dem Herzen! Ich gehe sehr viel mit meinem Hund "unter die Leute" und wundere mich über die Anonymität, in der sich viele Menschen vorzugsweise bewegen. Ein freundliches "Grüß Gott" wird allenfalls stutzig registriert. Schade, dass mit Blick auf den viel besprochenen Werteverlust in unserer Zeit diese Grundregel des menschlichen Miteinanders kaum noch Anwendung findet!

Ihre gelungene Karikatur möchte ich gerne aus meiner Sicht ergänzen.
Die hartnäckigsten Nichtgrüßer sind, ausgenommen einiger Weniger:

a) Kirchgänger, wobei schon zu beobachten ist, dass die Verbissenheit beim Gang zur sonntäglichen Pflichterfüllung nach erhaltenem Segen einer entspannteren Haltung gewichen ist - zumindest unter den Gläubigen selbst. Aber grüßen und evtl. dadurch etwas vom Segen weiterzugeben? Weit gefehlt!

b) Mütter mit Kindern, die eisigen Blickes alles womöglich Fremde von Ihren Kleinen fernhalten wollen.

Wie herzerfrischend ist da doch das "Hallo" vieler Jugendlicher, die, obwohl mir nicht bekannt, auf diese
Art und Weise einen freundlichen Blick erwidern!

Also: Weiter freundlich grüßen und Zeichen setzen...

Bürgerreporter:in:

Dieter Elmer aus Bobingen

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4 Kommentare

Bürgerreporter:in
Dieter Elmer aus Bobingen
am 16.07.2009 um 02:59

@ Elisabeth Maria
ich denke es fehlt oft, was sich gehört. Diese Mundbekenntnisse von Etikette, Anstand und Ehre sind meist nur leere Worte wenn man das Allererste was ich einem Menschen entgegen bringe vergisst, den Gruß.

Bürgerreporter:in
x x aus Donauwörth
am 13.11.2009 um 08:56

Hallo an alle hier!
Wie wahr eure Worte sind!
Ich dachte, die Bayern sind ein stures Volk, die einen "zugereisten Saupreiss!" nicht grüßen wollen. Aber wenn ich eure Worte so lese, bin ich erschüttert! Es scheint ein allgemeiner Trend der Nichtbeachtung seiner Mitmenschen zu sein.
Ein trauriger Schritt weiter hin zur Globalisierung und gleichzeitig Vereinsamung der Menschen!
Ich werde weiter grüßen! Noch habe ich die Kraft zu kämpfen! Mein Lächeln soll mein Schwert und Schutzschild gegen Ignoranz und Gefühlskälte sein! Kommt macht mit! Lächelt euer Gegenüber an und verschönt ihm den Tag! Ein freundliches "Hallo!", gegenüber dem Fremden auf der Straße wird euch einen verwunderten Blick einbringen, dem Gegrüßten aber ein beglückendes Gefühl.
Denkt einmal darüber nach!
Mit lieben Grüßen und einem Lächeln
Karola

Bürgerreporter:in
Dieter Elmer aus Bobingen
am 03.12.2009 um 10:58

Ja Butterblume, ein achtloses aneinander Vorbeigehen. Bestenfalls noch ein Hy oder Hallo.
Auch gebräuchliches Grüßen unter bestimmten Gruppierungen, z.B. unter den Fischern ein "Petri Heil" kann man mit einem "Petri Dank" öfters noch hören, da man sich einer bestimmten Spezies zugehörig fühlt.
Doch entlarvt man so manchen Emigranten wenn er diesen Gruß nicht erwidert, weil er russischer oder türkischer Herkunft ist.
So wissen die Kontrolleure sofort, dass man hier besonderst auf Schonmaß und Fangbegrenzung achten muss.

Ich denke aber dass alle die hier geschrieben haben, mit Ihrem Gruß nicht geizen. Auch wenn Geiz geil ist.