Newsticker: Fahrplanentwurf Thüringen verdeutlicht dickes Problem für Berufspendler

+++ Weiterhin Schleichfahrt zwischen Ellrich und Woffleben +++ Bahnhofssanierung: Northeim, Kreiensen, Katlenburg, Herzberg Schloß, Seesen – wann folgt Herzberg Hauptbahnhof? +++ Der Südharz braucht die Harzer Schmalspurbahnen (Stand 21.04.2013)

Hallo liebe Eisenbahn-, ÖPNV- und SPNV-Interessierte!

Fahrplanentwurf Thüringen verdeutlicht dickes Problem für Berufspendler

Im Gegensatz zu Niedersachsen, wo Fahrplanentwürfe nach wie vor als vor den Bürgern geheim zu haltende Information behandelt werden, legen Thüringen und Sachsen-Anhalt – neben anderen, für unsere Region nicht so interessanten Ländern wie Baden-Württemberg – die Karten, sprich den geplanten Fahrplan für das jeweils folgende Jahr, sehr früh auf den Tisch.

Leider birgt der Entwurf für Thüringen dieses Mal eine wenig schöne Anpassung, die uns im Südharz überhaupt nicht schmecken kann. Der bisherige frühe Anschluss aus dem Südharz (Ankunft 6.15) zum RE nach Kassel (ab 6.22) wird nämlich wegfallen. Der betreffende RE soll nun wegen weiterer Halte schon um 5.58 Uhr in Nordhausen abfahren. Am Wochenende bleibt es bei 6.22 Uhr – nur fährt da der Anschlusszug aus dem Südharz nicht…

Damit fällt für Berufspendler in Richtung Kassel und Wochenendpendler ein wichtiger Anschluss weg. Er war eine Zeit lang sogar sehr wichtig, weil die Deutsche Bahn den ICE-Halt um 7.17 Uhr in Göttingen gestrichen hatte und infolge dessen keine frühe Reisemöglichkeit aus dem Südharz nach Kassel mehr gegeben war. Derzeit fährt dieser ICE zwar wieder, der Anschluss aus dem Südharz ist jedoch ein etwas wackeliger solcher, da unsere Regionalbahn erst um 7.12 Uhr in Göttingen eintrifft (eine Vorverlegung um 1 bis 2 Minuten scheiterte bis dato am Widerstand von Bahn und am mangelnden Engagement des Aufgabenträgers) – und wir wissen ja auch nicht, ob die DB den ICE mal wieder in einen IC umwandelt und flugs den Halt in Göttingen wieder streicht. ICE sind ja nach wie vor Mangelware!

An die Reisenden aus dem Bereich Ellrich hat man in Erfurt bei der Planung wohl nicht gedacht. Aber auch aus Richtung Sangerhausen hat der frühe RE nach Kassel nun keinen Anschluss mehr. Ob das wirklich der Weisheit letzter Schluss ist?

Weiterhin Schleichfahrt zwischen Ellrich und Woffleben

Ein Newsletter soll ja Neues enthalten, aber manchmal ist eine fehlende Neuigkeit ja auch von Interesse. Wir hätten an dieser Stelle, ginge es nach den Worten von Udo Diedrich vom Harz-Weser-Netz, schon längt melden müssen, dass man zwischen Ellrich und Woffleben wieder 100 km/h fahren kann. Denn die seinerzeit zur Klärung oder zum Wiederauffinden verschwundener Unterlagen zum Thema Bahnübergänge eingeräumte Frist von maximal 8 Wochen ist längst um – gefahren wird weiter mit 70 km/h. Es scheint so, als hätten alle Beteiligten sich erst einmal zur Ruhe begeben. Der Fahrplan wird ja auch so einigermaßen gehalten, es fehlen ja nur Reserven bei Verspätungen.

Uns lässt das Thema aber doch keine Ruhe. Da wird eine Strecke zuerst für 100 (oder mehr) ausgebaut und anschließend wegen fehlender Dokumente – denn es sind nicht Mängel im Oberbau – 70 gefahren.

Bahnhofssanierung: Northeim, Kreiensen, Katlenburg, Herzberg Schloß, Seesen – wann folgt Herzberg Hauptbahnhof?

Keine Frage, es wird an den Südharzer Strecken und rund um diese heftig gebaut. Sehr erfreulich ist der Umbau des Haltepunktes Herzberg Schloß, positiv auch die nun völlig behindertengerechte Anlage in Katlenburg. Sehr zäh, aber doch immerhin voran geht es in Northeim, wo man vielleicht in absehbarer Zeit keinen Schuhlappen mehr braucht, wenn man dort umgestiegen ist. Nun sind die Bagger auch schon in Seesen aktiv. Gottseidank bleiben uns hier die historischen und sehr schönen Bahnsteigdächer erhalten. Der ZGB lässt uns wissen, dass der Bahnhof in Seesen von täglich 1.800 Reisenden bei 70 Zügen genutzt wird. Herzberg am Harz Hauptbahnhof hat deren sogar 2.300, ist aber in der Priorität für den Umbau weiter nach hinten gerutscht. Wir hoffen, dass es, wie zuletzt beteuert, 2014 nun endlich zum barrierefreien Umbau unseres Südharzer Knotens kommt.

Wenn dann der Anschluss nach Göttingen wegen Verspätung des Braunschweiger Zuges mal wieder weg ist, können Sie nicht nur bei Frau Kerl einen Kaffee trinken (was auch ohne Anlass immer zu empfehlen ist), sondern sich dann auch die hoffentlich gelungene Ausstattung des Bahnhofs anschauen.

Der Südharz braucht die Harzer Schmalspurbahnen

Bei allem Verständnis für den Ärger der neuen Nordhäuser Landrätin Keller: Sie ist nun wirklich nicht für die Arbeitsplätze in Meiningen zuständig, sondern wohl doch eher für den Tourismus und den Nahverkehr im Südharz. Und für beides ist die HSB unverzichtbar. Natürlich ist es unverkennbar, dass die HSB praktisch nur in Sachsen-Anhalt investieren, und es ist auch ausgesprochen ärgerlich, dass der schöne Südharzer Streckenabschnitt mit einem einzigen Alibi-Dampfzugpaar abgespeist wird. Da muss sich wirklich etwas ändern. Aber die „gläserne Werkstatt“ muss sich, Sinn hin oder her, letztlich dort befinden, wo die Mehrzahl der Dampfloks unterhalten wird, und das ist nun einmal Wernigerode.

Und Beispiele, wo mittels Fördermitteln und Subventionen Arbeitsplätze von A nach B weggelockt wurden, gibt es zuhauf. Beispiele? Nur mit thüringischen Fördermitteln ist es zu erklären, dass ein namhafter Maschinenbaubetrieb aus Zorge in Niedersachsen nach Nordhausen abgewandert ist… Fördermittel-Tourismus ist bei uns Alltag – Warum also nicht auch zwischen Sachsen-Anhalt und Thüringen? Empörung gerade hierüber ist etwas fehl am Platze. Wir Osteröder Kreisbewohner rufen ja wegen der Verlagerung aus Zorge auch nicht zum Boykott Nordhäuser Geschäfte auf.

Was sollen die Leute in Braunlage sagen, deren Wiederanschluss an die HSB aus Sachsen-Anhalt aus allen Rohren torpediert wurde?

Es muss um ganz etwas anderes gehen. Nordhausen muss das Ziel von mehr Dampfzügen sein. Einer allein genügt nicht. Der Streckenabschnitt Nordhausen – Eisfelder Talmühle – Benneckenstein steht manchem Abschnitt im Norden keineswegs nach, im Gegenteil. Just vor Befahrung des reizvollen Abschnitts von der Talmühle nach Ilfeld dreht der zweite Dampfzug um und überlässt die Fahrgäste einem Triebwagen. Mit der Brockenzentrierung der HSB muss es ein Ende haben. Da gehen wir mit. Aber eine totale Abkehr von den HSB würde einen immensen, nicht wieder gut zu machenden Schaden hervorrufen und ist daher rundweg abzulehnen.
Michael Reinboth

Viele Grüße

Burkhard Breme
Initiative "Höchste Eisenbahn für den Südharz"

37431 Bad Lauterberg

E-Mail: burkhard.breme@suedharzstrecke.de
Internet: http://www.suedharzstrecke.de

Bürgerreporter:in:

Bernd Jackisch aus Bad Lauterberg im Harz

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