VORHARZ - WANDERUNG
BÖRNECKE - DIPTAMWANDERUNG - SEEBERG - HOPPELBERG - TÖNNINGSBERG

Schwefelquellteich Börnecke
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Am ersten Wochenende im Mai fand die Diptam - Wanderung des Harzklub Zweigvereins Quedlinburg statt. Im nördlichem Vorharz befinden sich zwischen Quedlinburg, Blankenburg und Halberstadt mehrere Erhebungen wie Steinholz, Schusterberg, Seeberg, Hoppelberg und Tönningsberg. Sie alle sind der Unterkreide, also vor mehr als 65 Millionen Jahren, entstanden. Hierbei handelt es sich aus vorwiegend Sandstein bestehenden Hügeln. Sandböden sind  deshalb dort am häufigsten anzutreffen. Besonders auf dem Hoppelberg befinden sich über 30 mit Namen versehenden, aus verkieselten Sandstein bestehenden Felsformationen. Das Fauna- Flora- Habit- Gebiet (FFH0083) Hoppelberg hat eine Größe von 55 Hektar. In dem Naturschutzgebiet befinden sich seltene Pflanzen wie der Weiße Waldhyazinth, das Knabenkraut, der Purpurblaue Steinsamen, Riesenfarne und größere Bestände von Diptam. Neben den vorherrschenden Kiefern sind Rotbuchen-, Elsbeeren-, Eichen- und Hainbuchenbestände im FFH - Gebiet anzutreffen. Rotmilane und Habichte nutzen das Naturschutzgebiet als Brutgebiet.

Börnecke - Hoppelberg - Diptam - Froschfelsen

Nach der Begrüßung und Bekanntgabe des Streckenverlaufes durch den Wanderleiter, Manfred Böhm, wanderten wir vom Info - Punkt in Bahnhofstr. in Börnecke, hier hatten wir unsere Fahrzeuge abgestellt, über die Lange Str. zur Rahle. Auf dem Weg dahin war die im Jahre 1839 im klassizistischen Stil errichte St. Petri Kirche nicht zu übersehen. Die Rahle  ist eine Dorfstraße, die uns hinauf zu dem am Fuße des Seeberges befindlichen Feld- und Wanderweg begleitete. Am Hang des Seeberges, d.h. rechts des Weges befinden sich alte Streuobstwiesen. Der Feldweg verläuft wie der Seeberg in nordwestlicher Richtung. In südlicher Richtung erreichten unsere Blicke die nahe gelegenen Harzberge. So konnten wir die alte Residenzstadt Blankenburg und die Burgruine Regenstein gut erkennen. Nach ca. 2 km auf diesem Feld- und Wanderweg erreichten wir den Hoppelberg. Unser Wanderleiter machte uns hier mit dem besonderem Verhalten im Naturschutzgebiet vertraut Auf einem schmalen Pfad in nordwestlicher Richtung erreichten wir die Gebiete mit großen Diptambestände. Leider war der Diptam noch nicht in voller Blüte, sodass sich der typische ätherische Geruch noch nicht ausbreiten konnte. An warmen Tagen kann es vorkommen, dass sich die aufsteigenden ätherische Dämpfe  selbst entzünden. Deshalb wird der Diptam auch als Brennender Busch bezeichnet. Nach ein paar hundert Metern auf diesem Wanderpfad gelangten wir auf einen Forstweg. Schon bald verließen wir diesen Forstweg um über einen Bergpfad auf einen zum Forstweg parallel verlaufenden Weg zu gelangen. Nach ca. 200 m in nordwestlicher Richtung erreichten wir den Froschfelsen. Dieser verkieselte Sandsteinfelsen ist einer der bekanntesten Felsformationen im Bereich des Hoppelberges.

Steinerner Tisch - Tönningsstein - Sandhöhle - Schwefelquelle

Vom Froschfelsen wanderten wir über einen weiteren Bergpfad wieder hinunter zum schon erwähntem Forstweg. Auf ihm wanderten wir jetzt in umgekehrter Richtung bis zum Steinernen Tisch weiter. An diesem Steintisch beköstigten einst der Gutsbesitzer Rimpau - aus dem benachbarten Langenstein - seine Jagdgäste. Wir aber mussten uns selber mit unserem Rucksackproviant beköstigen. Nach der Mittagspause wanderten wir noch etwa 150 m weiter, bevor wir diesen Forstweg in östlicher Richtung verließen. Nach gut 500 m überquerten wir einen landwirtschaftlichen Weg, der vom Reichsbahnhaltepunkt Börnecke in nördlicher Richtung zum Fuße des Gläsernen Mönches führt. Gleichzeitig trennt dieser Weg den Hoppelberg vom Tönningsberg. Auf dem Kammweg des Tönningsberges erreichten wir nach ca. 200 m die Abzweigung zum Tönningsstein. Laut Infotafel sollen sich im Jahre 1537 zwei Schafhirten beim Streit um Weideplätze derart bekämpft haben, dass einer der beiden Hirten zu Tode kam. Nach diesem Abstecher vom Kammweg wanderten wir auf dem Kammweg etwas über einem Kilometer weiter, ehe wir zu einer Kreuzung kamen. In nördlicher Richtung führt von dort ein schmaler Weg hinunter zur Todeskiefer vom KZ- Langenstein - Zwieberge. An dieser Kiefer wurden mehrere KZ - Häftlinge, nach einen gescheiterten Fluchtversuch, erhängt. Wir aber wählten den, in südlicher Richtung führenden, Wanderweg. Diese Wander- bzw. Feldweg führt hinunter nach Börnecke. Nach etwa 200 m gibt es einen in östlicher Richtung verlaufenden schmalen Trampelpfad. Auf ihm erreichten nach ca. 150 m eine, in den Sandsteinfelsen gehauene, Schutzhöhle. Nach dem Besuch dieser Sandhöhle wanderten wir auf dem nach Börnecke führenden Feldweg weiter. Nach ca. 2 km erreichten wir in der Ortslage Börnecke die Kreuzung Langensteiner Str. /Gartenstraße. An dieser Kreuzung geht nach rechts ein Feldweg ab. Auf ihm erreichten wir nach 5 Minuten die Schwefelquelle mit dem Quellteich. Dieses Schwefelquellwasser wurde in früheren Jahrhunderten zu Heilzwecken verwendet. Über die Langensteiner Str. und der Langen Str. erreichten wir wieder nach insgesamt etwa 11 km bei  300 Höhenmetern den Parkplatz in der Bahnhofstr. Für diese wunderschöne Wanderung möchte ich mich beim Wanderleiter Manfred Böhm recht herzlich bedanken. Zur Ergänzung meines Beitrages habe ich Bilder aus meinem Archiv verwendet.

Bürgerreporter:in:

Gerd Horenburg aus Aschersleben

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4 Kommentare

Bürgerreporter:in
Karl-Heinz Mücke aus Pattensen
am 09.05.2025 um 22:17

💚💚  Eine schöne Wanderung. L G

Bürgerreporter:in
Heinrich Rautenhaus aus Marburg
am 10.05.2025 um 03:25

Wunderbar! Nach Plinius frißt der von einem Pfeil getroffene Hirsch Diptam, das zieht den Pfeil aus der Wunde.

Bürgerreporter:in
Amadeus Degen aus Battenberg (Eder)
am 10.05.2025 um 13:10

4. 💚.