Stammtisch auf französisch? - Ein Besuch im Haus der Senioren

Elisabeth Schnase und die Frankreichfreunde verfolgen den Lebensweg des Heiligen Martin auf der Landkarte und als Gebäck konnte ihn jeder der Besucher anschließend verzehren. | Foto: Haus der Senioren
  • Elisabeth Schnase und die Frankreichfreunde verfolgen den Lebensweg des Heiligen Martin auf der Landkarte und als Gebäck konnte ihn jeder der Besucher anschließend verzehren.
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Dienstag ist Stammtisch-Tag im Haus der Senioren. Nicht für Kartler, nicht für Schafkopfspieler, sondern für Freunde des Nachbarlandes Frankreich.

Ich wollte darüber mehr wissen und ging einfach mal hin. Ich wurde recht herzlich begrüßt mit „Bonjour Monsieur Schmid“. Denn dort frischen die Senioren ihre Schulkenntnisse in französisch wieder auf. Sie unterhalten sich zweisprachig. Denn fällt einem das Wort oder die Formulierung nicht ein, geht’s halt auf bayrisch weiter. Es ist ja schließlich keine Schulstunde.

Elisabeth Schnase die Gastgeberin der fröhlichen Runde bereitet sich dennoch auf jede Stunde mit einem Thema vor. Heute ist es der „Saint“ Martin, der im Jahr 372 Bischof in Tours gewesen ist. Seine Lebensreise von Ungarn über Italien nach Frankreich in die Städte Poitiers und schließlich Tours, wurde auf einer großen Landkarte verfolgt. Er kämpfte um das Christentum, das zur damaligen Zeit von Spanien her durch den Islam bedrängt wurde. Heute kennen ihn alle Kindergartenkinder von den Martinsumzügen mit Lampions und durch das Teilen seines Mantels mit einem armen Mitmenschen.

Frau Schnase kennt noch viele Geschichten. Sie ist in Frankreich geboren und dort in die Schule gegangen. Und weil dort das Fach Geschichte eine größere Rolle spielt als in Deutschland, kann sie darüber viel erzählen. Vor allem über die enge Verbindung der Franzosen mit den Bayern aus der Zeit der Wittelsbacher und von den verwandtschaftlichen Verbindungen mit der Familie Napoleons.

So brauchte es keine weiten Reisen um Exkursionen in französischer Geschichte zu unternehmen. Bei Ausflügen nach Nymphenburg und Schleißheim waren viele Gemeinsamkeiten mit dem Nachbarland zu finden. Auch eine Ausstellung „Kleinfrankreich in Neuburg“ wurde besucht.

Wer zuhause bleiben will, der braucht auch nicht lange zu suchen: Der gehe von seiner Garage aus über das Trottoir, in eine Boutique und sehe vorher nach, ob er sein Portemonnaie mitgenommen hat. Er findet auf jeden Fall Spuren der französischen Sprache im Alltag. Oder er besucht gleich am nächsten Dienstag von 10 – 11:30 Uhr den nächsten Stammtisch „Frankreich – Land und Sprache“ im Haus der Senioren in Aichach.

Die Besucherinnen und Besucher nehmen jeden weiteren Gast ganz herzlich bei sich auf.

Übrigens: Stammtisch ist ein urbayrischer Begriff – es findet sich kein vergleichbarer Name in der französischen Sprache.

Bürgerreporter:in:

Stadt Aichach aus Aichach

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