17. Museumsnacht in Aichach bot vielfältige Aktivitäten von 15 Uhr bis Mitternacht

Auch der Burgplatz Oberwittelsbach wurde zur Museumsnacht beleuchtet. | Foto: Erich Echter
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  • Auch der Burgplatz Oberwittelsbach wurde zur Museumsnacht beleuchtet.
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Not macht bekanntlich erfinderisch. Und so entwickelte die Stadt Aichach für die Museumsnacht 2020 ein Corona-Konzept mit Nachmittagsprogramm, vielen Angeboten im Freien, zahlreichen Führungen und neuen Stationen. Zur Freude der Veranstalter nahmen die Besucher dieses Konzept sehr gut an, einiges davon soll für die kommenden Jahre beibehalten werden.

 

Um die erwarteten Besucherströme räumlich und zeitlich zu verteilen, ging es diesmal  bereits um 15 Uhr mit verschiedenen Führungen für die ganze Familie los. Am Burgplatz Oberwittelsbach und im archäologischen Freigelände am Grubet - zur Museumsnacht wurden auch die Rennöfen angefeuert - gab es ebenfalls schon ab 15 Uhr spannende Einblicke von Fachleuten.
Zentrale Anlaufstelle und Umsteigepunkt für die Shuttlebusse war wieder der Eichenhain am Tandlmarkt, wo die Freunde des Mittelalters für Speis und Trank sorgten. Auch am Jahrtausendweg, am Grubet und am Burgplatz Oberwittelsbach kümmerten sich örtliche Vereine um das leibliche Wohl der Gäste. Die kostenlosen Shuttlebusse brachten alle Besucherinnen und Besucher von Station zu Station.
Bunte Lichtprojektionen an die Außenwände der Museen schufen wie jedes Jahr eine außergewöhnliche Atmosphäre und boten eine Fotokulisse, die es so nur einmal im Jahr zu sehen gibt.

Führungen für Jung und Alt

Eine der Neuerungen: zahlreiche Führungen für Jung und Alt. So gab es eine gologische Führung "Steine in der Stadt", Nachtwächterführungen, Bierführungen und die Stadthexe lud zu einer Erlebnisführung "Feuer in der Stadt" ein. In der Stadtpfarrkirche bot Messner Martin Ruhland kunsthistorische und liturgische Führungen an. Um 23 Uhr waren alle Besucher zur „Kirche bei Nacht“ mit Abendgebet eingeladen.
Von 18 Uhr bis Mitternacht konnten mehrere Museen und Ausstellungen besichtigt werden: Sisi-Schloss, Stadtmuseum, Rathaus, Haus der Senioren, Stadtpfarrkirche, Apokalypse-Museum in Sulzbach und die Kunstpreisausstellung des Aichacher Kunstvereins im San Depot. Ein Höhepunkt der Museumsnacht 2020 war sicher, dass das FeuerHaus geöffnet hatte und die Besucher den Aichacher Teil der Bayerischen Landesausstellung "Stadt befreit" kostenlos anschauen konnten. 
Teil des Rahmenprogramms der Bayerischen Landesausstellung war die Produktion „Sisi - Schwarz ist der Kronprinz meiner Farben“. Im Pfarrzentrum gab es Highlights dieses
melancholischen Tanzstücks mit Schauspiel und eigenkomponierter Live-Musik nach den Gedichten von Elisabeth, Kaiserin von Österreich-Ungarn, kostenlos zu sehen. 

Neu dabei: Burgplatz Oberwittelsbach und Grubet

Eine der Neuerungen war, dass auch der Burgplatz Oberwittelsbach und das Aichacher Grubet eingebunden waren. Diese beiden historischen Stätten wurden gut angenommen und sollen auch künftig dabei sein.
Von der namensgebenden Stammburg der Wittelsbacher sind zwar nur Mauerreste und eine Sühnekirche geblieben, einen Besuch wert ist der Burgplatz dennoch. Zumal ein neuer Infoweg mit 7 Stationen zahlreiche Informationen über die einstige Burg, das Leben der Wittelsbacher, das Nationaldenkmal und den Besuch des letzten bayerischen Königs 1914 in Oberwittelsbach bietet. Die Dorfgemeinschaft Oberwittelsbach betreute am Spielplatz unter dem Burgplatz ein Lagerfeuer und bot Getränke, Kartoffelsuppe und belegte Brote. Franz Regau zeigte seine private Sammlung alter landwirtschaftliche Geräte und Maschinen.
Auf dem Geschichtspfad konnte man auf ausgeschildertem Wanderweg vom Burgplatz in rund 30 Minuten nach Unterwittelsbach zum Sisi-Schloss wandern und mit dem Shuttelbus zurück nach Aichach fahren.

Das Aichacher „Grubet“ war im frühen Mittelalter ein Erzabbaurevier, in dem Eisenerz im Tagebau abgebaut wurde. Auf mehreren Grubenfeldern sind etwa 3.500 „Pingen“ (trichterförmige Vertiefungen) zu finden. Die „Verhüttung“, also das Ausschmelzen des Eisens aus dem Eisenerz, fand in sogenannten „Rennöfen“ statt. Zur Museumsnacht wurden diese Rennöfen im archäologischen Freigelände angeschürt – ein seltenes Erlebnis! Archäologe Martin Straßburger gab regelmäßige Einführungen rund um die historische Eisenerz-Verhüttung und bot zwei Taschenlampenführungen „Licht an: Trichtergruben im Spotlight“ an.
Auf eigene Faust erkunden konnte man den Walderlebnispfad im Grubet: Die ersten 300 Meter davon verwandelte die Grubetfreunde zur Museumsnacht in einen „Zauberwald“.
Der Imkerverein Aichach bot warmen Met und Bratwürstl vom Grill oder zum Selberbraten am Lagerfeuer. 

Das musikalische Rahmenprogramm musste etwas begspeckt werden. Die Besucher erwartete diesmal Musik im Freien: Am Jahrtausendweg war Volksmusik mit „Überzwerch“ zu hören, am Grubet spielten die Stadtmusikanten in kleiner Besetzung auf.
„Singa macht a Freid“: Siegfried und Gisela Bradl waren am Eichenhain und am Stadtmuseum zu hören. 

Die Stadt Aichach hatte zur Durchführung der Museumsnacht ein entsprechendes Hygienekonzept entwickelt. Dank des Mitwirkens aller Besucher konnten die Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden, so dass auch im Corona-Jahr 2020 eine tolle Museumsnacht möglich war.

Bürgerreporter:in:

Stadt Aichach aus Aichach

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