Heimatliebe für die Westentasche
Adelsrieder Fahnenbüchle vorgestellt

Lesefreude vor dem Rathaus – Für die Gemeinde übergaben Bürgermeister Sebastian Bernhard und 2. Bürgermeister Ludwig Lenzgeiger gemeinsam mit Friedrich und Elisabeth Geiger sowie der Fotografin Corinna Harke den Vereinen die Exemplar des Fahnenbüchleins.
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Adelsried. Das Interesse an der Vorstellung des neuesten Buches über die Geschichte und Kultur in Adelsried war groß. Im Bürgersaal präsentierte Friedrich Geiger einen Bildband über die Vereinsfahnen des Ortes.

Geiger, der gemeinsam mit seiner Frau Elisabeth bereits vielfach historisch über seinen Heimatort gearbeitet hat, begann seinen Vortrag bescheiden. Weder seien er oder seine Frau „Fachhistoriker“, noch habe man ein „Buch“ geschrieben, vielmehr eine kleine „Broschüre“ zusammengetragen. Was er aber dann in seinem knapp einstündigen Vortrag vorstellen konnte, zeugte von fundierter Befassung mit der Ortsgeschichte wie von großer Mühe, die in das Bändchen Eingang gefunden hat.
Im Sinn des Vorwortes von Bürgermeister Sebastian Bernhard im Buch ermöglichte er nämlich nicht allein einen Blick auf die kunstvoll gefertigten Fahnen der Ortsvereine, sondern er blickte auch auf die „Menschen in den Vereinen und hinter den Fahnen, die letztlich dem Dorf Leben einhauchen, unsere Fahne hoch halten.“

So vermochte Geiger zu jeder der Fahnen unterhaltsame Anekdoten ebenso wie fundierte historische Fakten zu liefern, wodurch er ein farbenfrohes Panorama über eineinhalb Jahrhunderte Dorfgeschichte, die sich nicht selten auch mit der Weltgeschichte verband, malte. Er begann bei der Marianischen Kongregation, dem Verein mit der ältesten Fahne des Ortes, der in diesem Jahr sein 150. Jubiläum begeht, warf einen historischen Blick auf den Schützenverein, die Feuerwehr, den Männergesangverein, den Reit- und Fahrverein sowie den Sportverein. Anhand des Krieger- und Soldatenvereines, der mit seiner Fahne auf den Ersten Weltkrieg verweist, konnte Geiger anschaulich machen, dass die Geschichte von Adelsried und Kruichen durchaus auch einen Zugang zu Ereignissen mit Weltbedeutung bietet.
Besonders lebendig war der Vortrag dort, wo Geiger sogar Anwesende überraschen konnte. Denn im Buch finden sich sämtliche Fahnenbänder des Ortes, auf denen Festjungfrauen, Spender und Fähnriche verewigt worden waren. So manche und mancher fand sich plötzlich als Bestandteil der Heimatgeschichte wieder und konnte den Nachmittag um eigene Erzählungen bereichern. „Jeder Name auf diesen Bändern steht für jemanden“, so Geiger eindringlich, „der ganz konkret die Geschichte unserer Heimat mitgestaltet hat.“ Das könne man nun in Auszügen und jeweils bezogen auf Verein und Fahne unkompliziert im „Büchle“ nachlesen.

Bürgermeister Bernhard schließlich nahm das Büchlein wie die Fahnen zum Anlass, Dank zu sagen: „Friedrich und Elisabeth Geiger, die Vereinsvorstände, die aktiv mitgearbeitet haben, und natürlich Corinna Harke als fachkundige Fotografin haben mit diesem Büchle im Kleinen getan, was tagein tagaus von unseren Ortsvereinen, ob mit oder ohne Fahne, getan wird. Sie haben mit großer Leidenschaft und Tatkraft unser Dorfleben gestaltet und damit etwas Bleibendes geschaffen. Sie leben die Heimatliebe, die es in Form des Büchleins nun sogar für die Westentasche als steten Begleiter gibt.“ So hoffe er, dass das Büchlein nicht allein historisch Interessierten als Fachbuch dient, sondern dass es als Teil der Vereinskultur und in der gesamten Bürgergemeinschaft aus der Geschichte heraus Mut macht, die Gegenwart weiterhin gemeinsam zu gestalten. Darin zeigte sich das Gemeindeoberhaupt mit den Buchgestaltern einig, die auf die letzte Seite des Büchleins ihre Hoffnung kund taten: „Vielleicht dient dieses Büchlein auch als Anregung für die Vereine unserer Gemeinde, die noch keine Fahne besitzen, sich eine solche zu beschaffen, um ihre Tradition und ihre Werte öffentlich zu demonstrieren.“

Bürgerreporter:in:

Ludwig Lenzgeiger

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