A p h o r i s m u s
"Lass jedes Glück verblüh'n ... " - Friedrich Rückert (1788 - 1866)
Lass jedes Glück verblüh'n, wenn dir nur eines bleibt, die Hoffnung, die am Zweig stets neue Knospen treibt.
G e d i c h t
"Frühlingsgedanke ... " - Ferdinande von Brackel (1835 - 1905)
Vögel singen, neues Leben, frisches Grün an Blatt und Baum: für die Vögel neue Lieder, für das Herz ein neuer Traum! Doch das Leben wird veralten, hin zur Erde welkt das Grün; Blumen senken ihre Häupter: wirst, mein Traum, auch du verblüh’n?
G e d i c h t
"An die Narzissen ..." - Robert Herrick (1591 - 1674)
Narzissen, holde! Weinend sehn wir, dass ihr welkt am Hang, eh' sich die Sonn hinüberschwingt zu ihrem Niedergang. Verweilt noch, bis der Tag enteilt, verklingt in seinem Nachtgesang und betet mit uns, denn wir gehn mit euch den gleichen Gang Wir dauern kurze Zeit wie ihr und sind wie Blum und Gras, Wir wachsen kaum und sind schon alt wie ihr und irgendwas. Wir gehn, da eure Stunden wehn, ach, bald wie Tropfen unterm Wind, wie Taues Perlen schwinden wir, die keiner wiederfindt.
G e d i c h t
"Zu der Kindheit Blütentagen ... " - Leberecht Dreves (1816 - 1870)
Zu der Kindheit Blütentagen schweif ich wie im Traum zurück, als müsste dort ich nach dir fragen, wie nach längst entfloh'nem Glück. Und ich suche hin und wieder, suche, ach und find' dich nie; Alte Träume, alte Lieder, doch, wo bleibt die Melodie?
G e d i c h t
"Leben" - Otto Roquette (1824 - 1896)
Was dein Wesen einst berückt, was dein Herz bereute, Blüten sind's, im Lenz gepflückt, die der Wind zerstreute. Wenn zu lächeln dir gelang dem, was du verloren, weißt du, welchem Wandelgang dich die Zeit erkoren?
G e d i c h t
"Wie Melodien zieht es ..." - Klaus Groth (1819 - 1899)
Wie Melodien zieht es mir leise durch den Sinn, wie Frühlingsblumen blüht es und schwebt wie Duft dahin. Doch kommt das Wort und fasst es und führt es vor das Aug', wie Nebelgrau erblasst es und schwindet wie ein Hauch. Und dennoch ruht im Reime verborgen wohl ein Duft, den mild aus stillem Keime ein feuchtes Auge ruft.
G e d i c h t
"Vergänglichkeit, du müdes Wort ... " - Max Dauthendey (1867 - 1918)
"Vergänglichkeit, du müdes Wort, du lösest ab die Tage, du duldest weder Zeit noch Ort, machst Wirklichkeit zur Sage, den Liebesrausch zur Klage."
G e d i c h t
"Wintermärchen" - Otto Ernst (1862 - 1926), eigentlich Otto Ernst Schmidt, deutscher Erzähler ...
Auf dem Baum vor meinem Fenster saß im rauen Winterhauch eine Drossel und ich fragte: "Warum wanderst du nicht auch? Warum bleibst du, wenn die Stürme brausen über Flur und Feld, da dir winkt im fernen Süden eine sonnenschöne Welt?" Antwort gab sie leisen Tones: "Weil ich nicht wie andre bin, die mit Zeiten und Geschicken wechseln ihren leichten Sinn. Die da wandern nach der Sonne ruhelos von Land zu Land, haben nie das stille Leuchten in der eignen Brust gekannt. Mir erglüht's mit ew'gem...
G e d i c h t
"Von den heimlichen Rosen" - Christian Morgenstern (1871 - 1914)
Oh, wer um alle Rosen wüsste, die rings in stillen Gärten stehn - oh, wer um alle wüsste, müsste wie im Rausch durchs Leben gehen. Du brichst herein mit rauen Sinnen, als wie ein Wind in einem Wald - und wie ein Duft wehst du von hinnen, dir selbst verwandelte Gestalt. Oh, wer um alle Rosen wüsste, die rings in stillen Gärten stehn - oh, wer um alle wüsste, müsste wie im Rausch durchs Leben gehen.
G e d i c h t
"Nachts im Wald" - Christian Morgenstern (1871 - 1914)
Bist du nie des nachts durch Wald gegangen, wo du deinen eignen Fuß nicht sahst? Doch ein Wissen überwand dein Bangen: Dich führt der Weg. Hält dich Leid und Trübsal nie umfangen, dass du zitterst, welchem Ziel du nahst? Doch ein Wissen übermannt dein Bangen: Dich führt dein Weg.
Gefühlswallung
Wenn der Herbst verblasst und der Winter naht, kann man trotzdem fröhlich sein!
“Fröhliche Melancholie” ist ein Begriff, der scheinbar widersprüchlich ist. Melancholie ist eine Gemütsstimmung, die von Schwermütigkeit, Traurigkeit und Nachdenklichkeit geprägt ist. Der Begriff “fröhliche Melancholie” wird jedoch oft verwendet, um eine Stimmung zu beschreiben, die zwar traurig und nachdenklich ist, aber auch eine gewisse Schönheit und Romantik in sich birgt. Es gibt viele Lieder, die diese Stimmung einfangen. Ein Beispiel dafür ist das Lied “Fröhliche Melancholie” von Jackson...
Gefühlswallung
Wenn der Herbst verblasst und der Winter naht.
Melancholie ist ein Gemütszustand, der durch Schwermut, Traurigkeit oder Nachdenklichkeit geprägt ist. Der Begriff Melancholie wird in Philosophie, Medizin, Psychologie, Theologie und Kunst behandelt. Melancholie ist, im Gegensatz zu psychischen Erkrankungen, zu denen auch die Depression zählt, ein als natürlich anzusehender, vorübergehender Gemütszustand. Melancholie wird mit Schwermut verbunden; ein Mensch, der melancholisch ist, fühlt sich traurig, einsam, schwermütig und nachdenklich. Doch...
H e r b s t g e d i c h t
O trübe diese Tage nicht ...
Dies ist die Zeit, wo jeder Tag viel Tage gilt in seinem Wert, weil man's nicht mehr erhoffen mag, dass so die Stunde wiederkehrt. Die Flut des Lebens ist dahin, es ebbt in seinem Stolz und Reiz, und sieh, es schleicht in unsern Sinn ein banger, nie gekannter Geiz; Ein süßer Geiz, der Stunden zählt und jede prüft auf ihren Glanz, o sorge, dass uns keine fehlt und gönn' uns jede Stunde ganz. - Theodor Fontane (1819 - 1898)
Ein bisschen Melancholie ist manchmal ok!
Lieber allein sein, den Gedanken nachhängen, der Realität entfliehen. Für diesen Zustand gibt es einen Namen: Melancholie. Melancholie ist keine Krankheit und schon gar nicht mit einer Depression vergleichbar. Melancholie ist eine ganz natürliche Grundstimmung des Menschen, sie ist ein Teil von uns, wie Freude oder Trauer, wie Heiterkeit oder Trübsinnigkeit. Meist verschwindet die Melancholie genauso leise und spurlos wieder, wie sie aufgetaucht ist. Ich verspüre diese leichte Schwermut ab und...
Heimatliche Sonnenuntergänge
Es war immer etwas empathisches wenn oberhalb unseres Garten die heiße Sonne des Tages, mit ihren warmen Farbtönen, sich langsam hinter dem Horizont verabschiedete.
One Direction: Warum ist Liam Payne melancholisch?
Jetzt, wo die Trennung quasi kurz bevor steht, bricht bei den Jungs von One Direction so langsam aber sicher die Melancholie aus: In einem Interview erinnert sich Liam Payne an die alten Zeiten… Fünf gemeinsame Jahre liegen hinter ihnen, seit X-Factor sie zu den Stars gemacht hat, die sie heute sind: Liam Payne, Niall Horan, Louis Tomlinson und Harry Styles haben eine Menge durchgemacht und erlebt. Im März nächsten Jahres gönnen sich die vier 1D-Jungs eine Pause, um einfach mal zu verschnaufen...
Herbstliche Pracht zwischen Melancholie, Farbenrausch und Lebensfreude
Er ist der Vorhof des Winters, und der lugt von Tag zu Tag ein Stückchen weiter hinter der nächsten Ecke hervor – unaufhaltsam. Wie auch immer man/frau zu dieser jahreszeitlichen Phase stehen mag, der Herbst beschert uns die schillerndsten, farbenprächtigste Wochen des Jahres, aber mitunter auch die melancholischsten. Für die einen ist er der keimende, vorwinterlicher Seelenschmerz, auf andere wirkt er wie eine Droge des Genusses und der Lebensfreude. Und für die Fotografen, ob Hobby-Knipser...
Herbst-Melancholie
Es klang so wehmütig, was der Straßenmusikant auf seiner Melodica spielte. Er hatte seinem Instrument eine Plastiktüte übergestülpt, um sie vor dem Regen zu schützen. So saß er da, in seine dicke Kapuzenjacke gehüllt auf dem regennassen Boden am Rande des Marktplatzes, und spielte seine wehmütigen Weisen, kaum beachtet von den vorbeieilenden Menschen, die ihre Wochenendeinkäufe machten..... Ich hatte ihm lange zugehört und zugesehen....die melancholische Stimmung hielt mich gefangen. Hier ein...
Hausmusik
HausmusikEs war vor ein paar Tagen auf einem Flohmarkt, an dem irgendwie alles anders war, es war nichts gravierendes passiert, eher ein stiller Unterschied zu den vergangenen Tagen, doch das Licht hatte sich verändert, die Sonne schien, es war immer noch warm, aber nicht so wie vorher, es lag nicht nur daran, dass die Mauersegler fort waren, die gestern noch ihre eleganten Kreise zogen, die eigene Atmosphäre des Spätsommers lag über diesem Sonntag. Wir schlenderten wie immer an den Ständen...
Wege im Herbst
"HERR: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß. Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren, und auf den Fluren lass die Winde los." Text: aus dem Gedicht "Herbsttag", von Rainer Maria Rilke. Fotos: Heidi K. Schongau.
Hoffnung
Lichtschein In finsterster Nacht am Horizont sah ich verloren den dunkelsten Grund. Einsam, verlassen, voll Reue und Scham bis plötzlich die Sonne wieder kam. Sie brach aus den Schatten - überflutet das Land, reißt Trübsal hernieder, nimmt mich an der Hand. Da wurd es mir klar, ich verzweifle nimmer du weißt es doch auch: Morgen kommt immer ! [ unbekannter Verfasser]
Die letzte Rose des Sommers...
...fand ich im Herbst in Nachbars Garten und konnte nicht widerstehen sie zu malen. Stolz und schön stand sie da und ich durfte sie pflücken, um diese Schönheit zu verewigen. Ob mir das gelungen ist, wird mir der Betrachter des Bildes sicher sagen :-). Mit diesem Bild bin ich in dieser Community - wenn auch mit einigen Unterbrechungen - wieder zurück. Und wie gewohnt, habe ich noch einige lyrische Zeilen - diesmal von Thomas Moor - über das Vergängliche oder Vergehen der Natur beigefügt....
"Herbsthoamat"
- Mundartgedicht - Vor mia breit' se a' Landschaft aus an Buidabiachal gleich. Weit drunt' im Dorf, des oide Haus, war lang mei' Himmelreich. De ledsch'd'n Ros'n san vabliad in mia a' scheena Draam... A' oanzig's Vogerl singt no liab, im oid'n Apfebaam. Schwarz-weiße Woik'n fliang vorbei, wia Schifferl auf'm See. Und in da Nos'n riach'i'n schoo, an Winta und an Schnee. A' koida Oschdwind bloost se auf, treibt Blatt'l'n vor se her. Weit dro'm am Berg, glei bei da Kirch', bleibt's...
Unser Garten im herbstlichen Oktober
Wenn ich jetzt bei trüben Wetter in unseren Garten blicke, merke ich nicht nur, daß Bärbel seit zwei Wochen keine Hand anlegen konnte - nein, es ist nicht zu übersehen , Bruder Herbst ist auch bei uns eingezogen. Er hat außer seinen bunten Farben, ein wenig Melancholie und Wehmut über alles Vergehende geschüttet. . . .
Aber die Abende sind mild und mein....
Nenn ich dich Aufgang oder Untergang? Denn manchmal bin ich vor dem Morgen bang und greife scheu nach seiner Rosen Röte - und ahne eine Angst in seiner Flöte vor Tagen, welche liedlos sind und lang. Aber die Abende sind mild und mein, von meinem Schauen sind sie still beschienen; in meinem Armen schlafen Wälder ein, - und ich bin selbst das Klingen über ihnen, und mit dem Dunkel in den Violinen verwandt durch all mein Dunkelsein. (Rainer Maria Rilke)