Cafe Köhler am Park

Eine Oase der Ruhe inmitten des Großstadtlärms –
auch wenn mal der Hahn kräht oder die Papageien ratschen.

Rund um den Wilhelmshavener Hauptbahnhof sieht der stille Beobachter nicht nur Züge auf den Gleisen fahren und Busse auf den Strassen rumpeln, nicht nur Autos flitzen und Fußgänger hasten – hoch in den Lüften sieht er auch Ibisse fliegen. Drei schneeweiße Königsvögel ziehen hier beständig ihre Kreise. Bei Vogelfreunden haben sie am Südstrand und am Fliegerdeich schon oft für Verwirrung gesorgt, wenn sie zwischen Säbelschnäblern und Austernfischern im Watt herumstochern. Die Futtersuche vor den Deichen betreiben sie aber wohl nur wegen der Geselligkeit und als Zeitvertreib. Im Köhlerschen Vogelpark an der Virchowstrasse, in dem sie zu Hause sind und den sie auch regelmäßig anfliegen, wartet nämlich stets ein artgerechtes ausreichendes Futterangebot auf sie. Der aus Goslar stammende Konditormeister Köhler hat rings um das gleichnamige Caf anfangs der 70er Jahre seiner Leidenschaft für alles gefiederte ein Gesicht gegeben.
Den Umzug seines Geschäftes vom Gelände des ZOB – wo er sich aus Jagdpassion schon einen Uhu hielt - auf die gegenüberliegende Straßenseite in den Friedrich-Wilhelm Park hat er für die Verwirklichung seines Traumes genutzt.
Ob es von den gefiederten Sängern der ‚Harzer Roller’ war, der in der Jugendzeit seine Liebe zu den Vögeln weckte, weiß der alte Herr nicht mehr mit Bestimmtheit zu sagen – aber zum lodern gebracht hat diese Liebe zu allem was Flügel hat, sein erster Besuch Namibias, dem noch 49 Afrikareisen folgten. Von dem Bild der Vogelwelt, das ihn auf dem schwarzen Kontinent immer wieder gefangen nahm, hat er in den vergangenen fast vier Jahrzehnten mitten im Zentrum der Jadestadt eine bewundernswerte Kopie erstellt. Mit sehr großem zeitlichem und finanziellem Aufwand ist es ihm trotz vieler Unwägbarkeiten bisher immer wieder gelungen dieses Bild für die Menschen dieser Stadt – für die Jugend dieser Stadt - zu aktualisieren. Hoffentlich bleibt das Werk dieses großartigen Vogelfreundes der Region noch lange erhalten.
Jeder Besucher des Cafs wird diese Hoffnung bestärken, wenn er von den flirrenden und schwirrenden exotischen Kleinvögeln, die im überdachten Innenhof des Cafs gehalten werden, in den Außenbereich wechselt. Die akustische Dominanz der Köhlerschen Papageien erlebend, ist jeder Betrachter gleichzeitig von der majestätischen Eleganz der Kronenkraniche beeindruckt, wenn sie zwischen den wachsamen und scheuen Flamingos einherstolzieren. Hühner bekannter und wenig bekannter Rassen mit ihren Hähnen setzen bunte Farbtupfer, während Enten buntgemischter Schläge bedächtig auf dem Teich ihre Kreise ziehen und eindrucksvoll wirkende afrikanische Schwarzstörche aus der Deckung heraus das Ganze beobachten.
Wer dann noch sieht, mit wie viel Liebe und Sachverstand hier ein Mensch mit seinen gefiederten Freunden umgeht, kann sich der Faszination des Köhlerschen Vogelparks nicht mehr entziehen. So empfinden es wohl auch die jungen Mütter, die Tag für Tag und bei geeignetem Wetter mit ihren Babys und Kleinkindern auf den Bänken außerhalb der Volierenzäune verweilen.

ewaldeden

Bürgerreporter:in:

Ewald Eden aus Wilhelmshaven

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