Gartenteich

Wenn von Artenschutz die Rede ist, denkt jeder sofort an Elefanten, Wale,oder den Storch, besonders Interessierte evtl. noch an den Tiger.
Wenn von Artenvielfalt gesprochen wird, bringt man damit den tropischen Regenwald in Verbindung, der wegen eines großen Teils nicht erforschter Vielfalt der Arten, des Schutzes bedarf.

Wer sich traut in diesem Zusammenhang von Furchenschwimmern, Wasserkäfern zu sprechen, der erntet meistens ein mitleidiges Lächeln, denn wer, außer Entomologen oder auch einigen Hobby-Biologen, hat schon einmal von ihnen gehört und kennt sie schon, wie sehen die aus und wozu sind die überhaupt gut?
Zwar werden Libellen und ihre Kunstflugeigenschaften bewundert, doch wer weiß überhaupt etwas über ihre Entwicklung und, dass einige bis zu fünf Jahre als Larven dieselben Gewässer bewohnen müssen, wie oben genannte Käfer, bevor sie zu den flugfähigen Insekten werden(Metmorphose), die so bewundert werden.

Es sind kleine Tümpel und Teiche, die in den 1960 Jahren noch überall zu finden waren. Durch die wachsende Bevölkerung und die damit verbunde Ausdehnung der Orte, sind die meisten dieser Kleingewässer zugeschüttet worden um das Gelände nutzen zu können.
In manchen Regionen ist deshalb oft im Umkreis von vielen Kilometern kein einziges natürliches Kleingewässer mehr zu finden, das unserer einheimischen Fauna Überlebensraum und Trinkmöglichkeiten bietet.
Restbestände gefährdeter Arten, die in weit auseinanderliegenden Biotopen leben, sind dem Untergang geweiht, da zum Erhalt einer Population immer eine Mindestzahl fortpflanzungsfähiger Individuen erforderlich ist, die in einem isolierten Biotop nicht gewährleistet ist.
Jedoch sind Wasserkäfer Arten mit atlantomediterranem, holomediterranem und pannonischem Verbreitungsschwerpunkt in den letzten Dekaden deutlich häufiger geworden, wohingegen Arten mit eurosibirischem Verbreitungsschwerpunkt stark zurückgegangen sind ,was auch noch das Klima ins Spiel bringt. Beim herbstlichen Ablassen von Teichanlagen sollte darauf geachtetn werden ob Wasserkäfer vohanden sind !
Die Anlage neuer Kleingewässer, sogenannte "Trittsteinbiotope", erfordert einen vor allem finanziellen Einsatz, der normalerweise nur von Organisationen geleistet werden kann, aber auch Kommunen können das. Allein schon durch die Europäische Wasserrahmenrichtlinie. Beispielhaft dafür ist die Städte Burgdorf u. Hildesheim. aber auch die Landkreise; eine Entkusselung und Wiedervernässung
von durch Grundwasserabsenkung geschädigten Niedermooren sollte dabei Priorität haben.
Viele "Käfer" u. Frösche sind jedoch gezwungen, Jahr für Jahr in Zierfischteichen abzulaichen, in denen Laich und Kaulquappen lediglich ein willkommenes Lebendfutter für die Fische sind, die in nahezu allen Kleingewässern, wegen ihres hohen Nahrungsbedarfs ein ökologisches Gleichgewicht verhindern.
Da Froschlurche immerhin ein Alter bis über 15 Jahre erreichen, fällt das langsame verschwinden an Individuen kaum auf und wird gern dem allgemeinen Rückgang der Frösche zugeschrieben, dessen Ursache - die Verpilzung des Laiches in Mitteleuropa bisher noch nicht festgestellt wurde.

Glücklicherweise bieten an vielen Schulen Lehrer den Schülern auch praktische Naturbeobachtungen an, die bei den Jugendlichen das Interesse an der Natur erwecken und ein nachhaltigeres Natur- und Umweltbewußsein hinterlassen.
Zahlreiche Schulteiche wurden angelegt und werden von den Schülern gepflegt. Viele berichten begeistert in interessanten Websites über die Beobachtungen an ihren Teichen.

Leider kann diese begrenzte Anzahl von z.B.Schulteichen den Verlust den an natürlichen Gewässer nicht ausgleichen.
In der unglaublich großen Anzahl von kleinen Gartenteichen (2009 bereits über 5 Millionen), die mit Zierfischen überbesetzt sind, landen Tag für Tag die Individuen der noch vorhandenen Arten unserer einheimischen, aquatischen Fauna in den Mägen der Fische.
Nach Schätzung schwammen 2010 über 10 Millionen Fische in deutschen Gartenteichen. Dagegen ist schon seit einigen Jahren in manchen naturnahen Gartenteichen kein einziger Gelbrandkäfer mehr gesichtet worden, obwohl diese Käfer noch vor drei Jahrzehnten manchmal so häufig auftraten, dass sie als Entenfutter verwendet wurden.
Falls Sie noch keinen naturnahen Gartenteich besitzen, dann denken Sie doch einmal darüber nach, ob ihnen das Beobachten einheimischer Tiere an und in einem naturnahen Gartenteich, einem Flecken fast echter Natur in Ihrem Garten, nicht auch Spaß bereiten könnte?
Im Internet gibt es zum Feuchtbiotop im Garten umfangreiche Anregungen.
Obendrein würden Sie damit einen wertvollen Beitrag zum Schutz und Erhalt unserer einheimischen Amphibien und Wasserinsekten leisten. Leider werden wir damit keine bereits ausgestorbene Arten wieder zurückbringen können. Den noch vorhandenen können wir einen nahezu vollwertigen Lebensraum bieten, als Ersatz für die bereits vernichteten Feuchtbiotope.Sollten sie Fragen haben oder Käferbilder hier eine
e-mail Adresse ; detbat@gmx.de!!

Bürgerreporter:in:

D. Schlegel aus Wunstorf

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