G e d i c h t
"Lass nicht von jedem Ungemach ... " - Julius Lohmeyer (1834 - 1903)
Lass nicht von jedem Ungemach dir saure Wochen machen, was du verlachst ein Jahr danach, kannst du schon heut verlachen.
G e d i c h t
"Ob auch die Stunden uns wieder entfernen ... " - Rainer Maria Rilke (1875 - 1926)
... wir sind immer beisammen im Traum, wie unter einem aufblühenden Baum. Wir werden die Worte, die laut sind, verlernen und von uns reden wie Sterne von Sternen, alle lauten Worte verlernen: wie unter einem aufblühenden Baum.
G e d i c h t
"Es ist Alles Eins" - Theodor Altwasser (1824 - 1879)
‘S ist Alles Eins, wohin wir immer wandern, Sei’s zum Gestad des Dnjepr oder Rhein! Die Welt und Menschen sind so grundverschieden Und doch so gleich, so groß und doch so klein! ‘S ist Alles Eins! Die hinter Bergen wohnen, Von deren Dasein wir kaum je gewusst: Sie sind wie wir, sie haben gleiche Triebe, Ihr Herz schlägt wie das unsre in der Brust. ‘S ist Alles Eins! Ob niedrig ihre Pfade: Ihr Dorf ist ihnen, was für uns die Welt: Sie wissen von der großen Welt so wenig, Wie von den Sternen wir...
G e d i c h t
"Vergangen sei vergangen ..." - Clemens Brentano (1778 - 1842)
Vergangen sei vergangen und Zukunft ewig fern; In Gegenwart gefangen verweilt die Liebe gern.
G e d i c h t
Träume - Rainer Maria Rilke (1875 - 1926)
Und ob dir auch dein schönster Traum gefalle und alle Träume, die vorübergehn, das Leben, wenn wir es nur recht verstehn, das Leben kommt und übertrifft sie alle.
A p h o r i s m u s
"Es gibt im Seelenleben des Menschen Dinge, die so zart sind, dass sie zerstört werden, wenn man sie mit Worten berührt." - August Pauly (1850 - 1914)
Der deutsche Dichter Karl Stelter (1823 - 1912) schreibt: Die Worte sollen nicht Dornen sein, das bange Herz zu verwunden - Es wird ja doch so selten ein Strauß von Rosen dem Leben gebunden.
G e d i c h t
"Ein großes Lebendiges ist die Natur und alles ist Frucht und alles ist Samen." - Friedrich von Schiller (1759 - 1805)
Leicht verschwindet der Taten Spur von der sonnenbeleuchteten Erde, wie aus dem Antlitz die leichte Gebärde - Aber nichts ist verloren und verschwunden, was die geheimnisvoll waltenden Stunden in den dunkel schaffenden Schoß aufnahmen - Die Zeit ist eine blühende Flur, ein großes Lebendiges ist die Natur und alles ist Frucht und alles ist Samen.
G e d i c h t
"Vergänglichkeit, du müdes Wort ... " - Max Dauthendey (1867 - 1918)
"Vergänglichkeit, du müdes Wort, du lösest ab die Tage, du duldest weder Zeit noch Ort, machst Wirklichkeit zur Sage, den Liebesrausch zur Klage."
G e d i c h t
"Natur, wie schön in jedem Kleide ..." - Johann Heinrich Voß (1751-1826)
Natur, wie schön in jedem Kleide! Auch noch im Sterbekleid wie schön! Sie mischt in Wehmut sanfte Freude und lächelt tränend noch im Gehen.
G e d i c h t
"Nachts im Wald" - Christian Morgenstern (1871 - 1914)
Bist du nie des nachts durch Wald gegangen, wo du deinen eignen Fuß nicht sahst? Doch ein Wissen überwand dein Bangen: Dich führt der Weg. Hält dich Leid und Trübsal nie umfangen, dass du zitterst, welchem Ziel du nahst? Doch ein Wissen übermannt dein Bangen: Dich führt dein Weg.
A p h o r i s m u s
"Eine Rose ist eine Rose ist eine Rose ..." - Gertrude Stein (1874 - 1946)
Dieser bedeutende Satz von Gertrude Stein ist Teil ihrer literarischen Sprachexperimente und entstammt ihrem Gedicht 'Sacred Emily', das im Jahre 1922 veröffentlicht wurde. Mal ist es der Name einer Person, mal die Rose selbst. Siehe hier ...
A p h o r i s m u s
"Der Gedanke fühlt und das Gefühl denkt." - Miguel de Unamuno (1864 - 1936)
Es hat die Rose sich beklagt, dass gar zu schnell der Duft vergehe, den ihr der Lenz gegeben habe - Da hab ich ihr zum Trost gesagt, dass er durch meine Lieder wehe und dort ein ewiges Leben habe. Gedicht von Friedrich von Bodenstedt (1819-1892)
A p h o r i s m u s
"Lass alte Sorgen Sorgen sein, sei neugierig auf morgen!" - Autor unbekannt
Mit der 'Schlehe', die aufgrund ihrer schwarzen Rinde auch 'Schwarzdorn' genannt wird, verbanden die Menschen in früheren Zeiten Unglück und Glück, die dunklen Seiten des Lebens so wie die hellen.
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