Die Mahnwache am Busbahnhof

Was haben Waldbesetzung und Hessentag gemeinsam? Bei beidem gibt es Infostände.
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Während der Waldbesetzungen im Herrenwald und im Dannenröder Forst gab es verschiedene Mahnwachen. Hinter dem Begriff "Mahnwache" versteckt sich eine Kombination aus stehender Demonstration und Infostand. Mahnwachen gab es in zwei Ausführungen: Die Basisversion bestand aus einem Infostand, welcher für einen mehr oder weniger langen Teil des Tages aufgebaut und nach Schichtende wieder abgebaut wurde. Am Infostand befanden sich meist Banner und Plakate.
Es gab aber auch permanente Mahnwachen, zu welchen neben dem Infostand auch ein rund um die Uhr bewohntes Camp gehörte. Die Mahnwachen mussten immer zugänglich bleiben - die Polizei durfte nicht alle Zugangsmöglichkeiten zur Mahnwache absperren.

Die Mahnwachen wurden je nach Bedarf an unterschiedlichen Orten aufgebaut. Als bei Stadtallendorf die Bäume für die A49 gefällt wurden, gab es eine Mahnwache mit Camp am Waldrand nördlich der B454. Diese wurde aufgegeben, als sich die Baumfällarbeiten in den Danni verlagerten.

In Stadtallendorf gab es von den letzten Septembertagen bis Anfang Dezember an unterschiedlichen Tagen eine Mahnwache am Busbahnhof. Ganz unterschiedliche Autobahngegner verrichteten dort ihren Dienst. Das waren Aktivisten aus dem Wald, ältere Unterstützer aus der Umgebung oder typische "Fridays For Future" - Demonstranten. Auch prominente Stadtallendorfer wie Frauke Nahrgang haben Dienst an der Mahnwache gemacht. So unterschiedlich wie die Helfer war auch die Gestaltung der Mahnwache.

Die Mahnwache musste übrigens bei Dienstbeginn bei der Polizei angemeldet werden. Die Polizei war bei dieser Mahnwache immer recht nahe, da sie sich die Polizeistation neben dem Stadtmuseum im Aufbaugebäude hinter der Mahnwache befindet.

Im November war die Mahnwache häufig auch am späten Abend besetzt, um als Anlaufstelle für abends mit der Bahn angereiste Aktivisten zu dienen. In dieser Zeit hat die Polizei zu unterschiedlichen Zeiten den Bahnhof überwacht. Ankommende Aktivisten wurden kontrolliert oder sogar komplett durchsucht - ein älterer Dorfbewohner, welcher abends am Stand war, hatte eine solche Szene beobachtet. Am Bahnsteig von Gleis 3 fand sich am 17.11. ein Hinweis "Schnell zur MAHNWA" mit einem Richtungspfeil.

Gelegentlich hielten Autofahrer bei der Mahnwache an und fragten, ob sie jemanden Richtung Dannenrod mitnehmen könnten. Dazu gehörte auch ein Pärchen aus dem Vogelsbergkreis, welches einen wunderschönen Oldtimerbus hatte.

Im Jahr 2010 gab es während des Hessentags in Stadtallendorf zahlreiche Infostände in der Stadt. Wie die Mahnwache waren diese von ehrenamtlichen Helfern besetzt. Für die gab es jedoch zum Schluss der Veranstaltung ein großes Helferfest. Das gab es für die Umweltaktivisten nicht.

Bürgerreporter:in:

Sören-Helge Zaschke aus Stadtallendorf

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