Stadtallendorf: Ausbau der B454 wird fortgesetzt

Spatenstich für den zweiten Bauabschnitt der B454 in Stadtallendorf (11.05.2011)
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Mit dem am 11.05.2011 erfolgten Spatenstich wird der Ausbau der Bundesstraße fortgesetzt. In der Kernstadt entsteht eine neue Großbaustelle, die den Stadtallendorfern bis zum Frühjahr 2013 erhalten bleiben und für Verkehrsbehinderungen sorgen wird.
Seit der Fertigstellung des ersten Bauabschnittes war es "ruhig" um Stadtallendorfs derzeit größtes Straßenbauprojekt geworden. Streitigkeiten um die Kostenverteilung zwischen Stadt, Land und Bund und der Hessentag 2010 verzögerten den Ausbau der Bundesstraße beträchtlich. Der in den Jahren 2004 bis 2006 neu gestaltete Knotenpunkt an der Einmündung der Waldstraße gehört mittlerweile zum vertrauten Ortsbild und hat sich bezüglich des deutlich verbesserten Verkehrsflusses als Erfolgsmodell erwiesen. Die alte Kreuzung und der im Berufsverkehr regelmäßig auftretende Rückstau an dem überlasteten Knoten in der Waldstraße sind schon fast in Vergessenheit geraten.

Aufwendige Baumaßnahme: Die Bundesstraße verschwindet im Untergrund
Der zweite Bauabschnitt beginnt an der neuen Brücke über die Main-Weser-Bahn und endet am Münchbach. In dem 550 m langen Abschnitt wird die B454 (Marburger Straße) im Kreuzungsbereich von Wetzlarer Straße und Lilienthalstraße ca. 6,50m tiefer gelegt. Auf Höhe der heutigen Kreuzung Lilienthalstraße / Wetzlarer Straße wird eine Brücke über die Bundesstraße gebaut, auf der sich ein Kreisverkehrsplatz befindet. B454 und die örtlichen Straßen werden über holländische Rampen (Parallelrampen) verbunden, die in den Kreisverkehr münden. Fußgänger und Radfahrer überqueren die B454 auf der neuen Brücke.
Für den Ausbau der Bundesstraße und die Verlegung von Kanälen und Leitungen sind rund 8,9 Millionen Euro veranschlagt, von denen die Stadt Stadtallendorf rund 2,5 Millionen Euro zu tragen hat. Zum Vergleich: Die im Dezember 2010 freigegebene, 1,9 km lange Westumgehung (K92) hat ca. 9,1 Millionen Euro gekostet. An dieser Neubaustrecke sind aber keine aufwändigen Ingenieurbauwerke wie Brücken oder Stützwände vorhanden.
Mit dem zweiten Bauabschnitt wird die Leistungssteigerung an Stadtallendorfs wichtigster und besonders in den Nachmittagsstunden stark belasteter „Verteilerschiene“ fortgesetzt. Die ausgebaute Straße besitzt auch genügend Leistungsreserven für die Funktion als Zubringer für die geplante Autobahn A49. Bei Realisierung der Autobahn werden rund 20.000 Kfz/24h die B454 im Bereich der Ortsdurchfahrt Stadtallendorf nutzen (Prognosehorizont 2020).

Ein Blick zurück: Ausbauplanungen an der B454
Der Ausbau der B454 war bereits in den 80er Jahren geplant. Erste Entwürfe sahen eine 12 m hohe Aufständerung der Trasse vor. Als Alternative zu dieser „Stadtautobahn“ wurde von der Stadtverwaltung Stadtallendorf der Bau einer Ortsumgehung vorgeschlagen. Diese Planung wurde ebenfalls verworfen, da die B454 in Stadtallendorf vorwiegend von Pendlern und Schwerlastverkehren genutzt wird, die die im Ort ansässigen Industriebetriebe ansteuern (Quell- und Zielverkehre). Die B454 wäre in der Ortsdurchfahrt durch die Umgehung kaum entlastet worden. Als Lösung wurde der Ausbau und die Tieferlegung der Bundesstraße entwickelt. Bürgermeister Manfred Vollmer war von der nun in Angriff genommen Lösung „nicht begeistert“, verweist aber auch auf den Umstand, dass es zur Beseitigung der innerörtlichen Verkehrsprobleme „keine andere Lösung“ gibt.

Verkehrsbehinderungen bis 2013
Gravierende Verkehrsbehinderungen und chaotische Verhältnisse wie bei dem gleichzeitigen Ausbau mehrerer Straßen vor dem Hessentag soll es jedoch nicht geben, da die für den Durchgangsverkehr und Berufspendler wichtige Verbindung zwischen Kirchhain und Neustadt größtenteils aufrecht erhalten bleiben soll. So weit möglich, wird der Verkehr durch die Baustrecke geführt.
Bei der Herstellung von Kanal- und Leitungskreuzungen wird es jedoch zeitlich befristete Vollsperrungen und innerörtliche Umleitungen über die Waldstraße und die Herrenwaldstraße geben.
Zudem sind halbseitige Sperrungen mit Ampelregelungen zwischen den einzelnen Baumaßnahmen geplant. Von der Lilienthalstraße und der Wetzlarer Straße kann die B454 nicht mehr angefahren werden.
Bewohner der Haardt-Siedlung können über die Zeppelinstraße auf die B454 in Fahrtrichtung Kirchhain auffahren.
Für Fußgänger wird im Bereich der Zeppelinstraße eine Querung vorgesehen, die über die neue Rettungswache in Richtung Freibad führt. Außerdem ist eine weitere Querung geplant, die Fußgängern aus der Haardt-Siedlung den Zugang zur Stadtmitte ermöglicht.

Bürgerreporter:in:

Leif-Erik Zaschke aus Stadtallendorf

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