Probleme beim Umbau des Stadtallendorfer Bahnhofs

Am 25. Mai 2010 fand eine kleine Feier zur Einweihung des umgebauten Bahnhofs statt. Bürgermeister Vollmer war zwar von der neuen Anlage begeistert, nicht aber von den Schwierigkeiten, die er bei der Umbaumaßnahme überwinden musste - und für die meist die Deutsche Bahn verantwortlich war.

Die Kosten...
Während des Umbaus sind zahlreiche Kosten für die Stadt angefallen, die in dieser Form nicht eingeplant waren und schwer zu rechtfertigen sind.
Für den behindertengerechten Umbau des Bahnsteigs 1 zahlte das Land einen Zuschuss von 85 % der förderfähigen Kosten. Planungs-, Prüf- und Genehmigungsgebühren fielen leider nicht darunter, auch nicht die Planungsleistungen der DB. Diese hat sich außerdem die Anwesenheit ihrer Mitarbeiter bei Besprechungen mit etwa 80€ pro Stunde bezahlen lassen.
Planungskosten und Gebühren führten zu Kosten von etwa 1,2 Millionen Euro, von denen zum Glück der RMV (200000€) und der RNV (12500€) einen kleinen Betrag übernommen hatten. Besonders schmerzte Manfred Vollmer, dass die von Stadt und Land teuer bezahlten Bahnanlagen voll im Eigentum der Bahn bleiben. Der Kauf von Flächen und Gebäuden bereitete aber auch keine Freude, da die Bahn bei ihren Preisvorstellungen von einer erstklassigen Wohnlage ausging.

Immerhin konnte die Zahlung eines sechsstelligen Betrages für den Umbau eines Haltesignals abgewehrt werden. Das war nach dem Bau des Daches nicht mehr voll einsehbar, was jedoch bei den Planprüfungen der Bahn nicht bemerkt worden war.

Verschiedene Episoden
Manfred Vollmer erzählte verschiedene Begebenheiten, die für den Unbeteiligten recht unterhaltsam sein können, für den Betroffenen jedoch nicht.

So blieben bei der Bahn beantragte Genehmigungen liegem, weil sich niemand zuständig fühlte oder der zuständige Mitarbeiter krank oder im Urlaub war. Wenn Manfred Vollmer dann nach dem Chef der zuständigen Einrichtung fragte, dann stellte sich heraus, dass es keinen gab. So war es immer wieder eine schwierige Aufgabe, einen Verantwortlichen oder jemanden, der eine Entscheidung treffen durfte, zu finden.

Bei der Kontrolle, was im Keller des Bahnhofs noch benötigt wird, lagen fast alle Kabel unter dicken Staubschichten, und einigen Mitarbeitern war nicht bekannt, welche Kabel und Räume es dort gibt.

Für die Broschüre "Hessentag mobil" wurde die Bahn nach Servicenummern zum barrierefreien Reisen gefragt. Die Bahn antwortete, dass es sich um einen für Behinderte schwer zugänglichen Bahnhof handelte und hatte auch vom Hessentag nichts gehört.

Lob
Auch wenn Manfred Vollmer viel zu kritisieren hatte, gab es auch Lob für die engagierten Mitarbeiter von Bahn und Bauunternehmen oder die Unterstützung durch den RMV, den Bundestagsabgeordneten Sören Bartol und das Land Hessen. Auch der Umbau des zweiten Bahnsteiges in nur wenigen Wochen fand Vollmers Anerkennung - wäre beim Hauptbahnsteig auch so zügig entschieden worden, wäre er schon vor einem Jahr fertig gewesen...

Insgesamt war es eine sehr unterhaltsame und spritzige Rede, was diese Zusammenfassung aber kaum wiedergeben kann.

Links
Bahnhofseinweihung

Bürgerreporter:in:

Sören-Helge Zaschke aus Stadtallendorf

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