Mühlen in Niedersachsen

Mühlentag in Bothmer

Einen der schönsten Blicke auf die Leine im Aller-Leinetal habt ihr von der Brücke in Bothmer Richtung Gilten. In einer leichten Kurve fließt die Leine Richtung Aller neben einer Lindenallee. Kurz bevor die Leine von der Straße aus nicht mehr zu sehen ist, steht die Bothmer Mühle. Bereits im 12. Jahrhundert wurde eine Mühle in Bothmer urkundlich erwähnt. Hierbei handelte es sich um eine Wassermühle, die den Verkehr auf der Leine allerdings irgendwann behinderte, so dass sie 1823 durch eine Holländerwindmühle ersetzt wurde. 1830 brannte die Mühle ab und wurde wieder aufgebaut. Im 2. Weltkrieg wurde sie ebenfalls stark beschädigt. Lange stand sie ohne Flügel am Leineufer. In den 1990er Jahren wurde die Bothmer Mühle komplett saniert und ist heute an den Mühlentagen oder nach Absprache zu besichtigen.

Bei der Bothmer Mühle handelt es sich um eine zweistöckige Galerieholländermühle mit drei Mahlgängen und einem Schälgang für Graupen. Beim Schälgang werden die Graupen zwischen einem Stein und einem Lochblech von ihrer Schale befreit. Das Getreide wird beim Mahlgang zwischen zwei Mahlsteinen zerkleinert. Dabei dreht sich immer nur der obere, von der Mühle angetriebene Stein. Er wird auch Läuferstein genannt. Um den schweren Mahlstein anheben zu können, gibt es in der Bothmer Mühle einen Kran. So kann der Mahlstein bei Bedarf nachbearbeitet werden.

Die Kappe der Mühle ist drehbar, so dass sie immer nach dem Wind ausgerichtet werden konnte. Dafür wird der Steert benutzt. Der untere Teil der Mühle ist gemauert, der obere Teil über der Galerie ist mit Eichenschindeln verkleidet. Auf der Galerie der Bothmer Mühle habt ihr einen wunderbaren Blick über die Rapsfelder und die Leine. Allerdings sollte man für eine Besichtigung schon schwindelfrei sein.

Quelle: Familie Hauschild