HARZ: WANDERUNG im OBERHARZ vom TORFHAUS zum Historischen ODERTEICH

Oderteich
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Ein Starkregen überraschte die Wandergruppe des Harzklubs Zweigvereins Quedlinburg am Parkplatz Torfhaus. Nachdem der Regen etwas nachgelassen hatte, entschieden wir uns die geplante Wanderung, unter der Leitung des Wanderführers Manfred Böhm, zum Oderteich trotzdem durchzuführen. Die gesamte Wanderung fand im Nationalpark Harz statt. Vom Parkplatz wanderten wir auf einen naturnahen und sehr nassen Wanderpfad in westlicher Richtung. Bald kamen wir zum Clausthaler Flutgraben. Dieser Flutgraben ist wie auch die anderen künstlich angelegten Wassergräben im Oberharz Bestandteil des Oberharzer Wasserregals. Zusammen mit dem Oderteich, den Bergwerk Rammelberg, der Altstadt von Goslar und der Oberharzer Wasserwirtschaft ist er ein UNESCO Weltkulturerbe.
Auf dem Wanderweg, der parallel zum Clausthaler Flutgraben verläuft, gingen wir in Richtung Sonnenberg. Nach etwa 1,5 km bogen wir zur Sonnenkappe ab. Dieser Weg führte uns hinunter zum Rundweg der Oderteichs. 
Der Oderteich wurde bereits von 1715 bis 1722 von Bergleuten aus St. Andreasberg errichtet. Er sollte mit einem Stauvermögen von 1,67 Millionen Kubikmeter Wasser 170 Jahre lang die größte Talsperre Deutschlands bleiben. Der Grund für den Bau dieser Talsperre war die Sicherstellung einer  zuverlässigen Versorgung der Bergwerke bei St. Andreasberg mit sogenannten Aufschlagwasser. Über den 7,5 km langen Neuen Rehgraben wurde das Wasser den Bergwerken zugeführt. Mit Hilfe der Wasserräder war es möglich, die Wasserkraft in mechanische Energie umzuwandeln, die dringend für den Betrieb der Bergwerke gebraucht wurde. 1913 kam der Bergbau bei St. Andreasberg  zum Erliegen. Seit dieser Zeit wird das Wasser, dass vom Oderteich über den Wassergraben nach wie vor nach St. Andreasberg geleitet wird, dort zur Stromerzeugung in den Wasserkraftwerken benutzt. Der Staudamm des Oderteiches hat eine Dammlänge von 153 m bei einer Dammbreite von 16,1 m. Über die Dammkrone führt die B 242 nach Clausthal - Zellerfeld. Die Staumauer wurde aus ungleichmäßigen Granitfelsen als Zyklonmauerwerk errichtet. Neben Geröll wurde zur Abdichtung des Dammes erstmals, anstatt der üblichen Grasbüchel,  verdichtetes Granitgrus verwendet. Ein Qualitätszeichen für die neue Technologie ist die Tatsache, dass sich der Staudamm nach 300 Jahren  immer noch im Originalzustand befindet. Selbst die Holzteile - das Holzgerenne - für den Grundablass, die sich unterhalb des Striegelhauses  im Damm befinden, sind noch die Originalteile. Die Granitfelsen wurde direkt vor Ort in extra angelegten Steinbrüchen im Bereich des späteren Oderteiches gebrochen. Dadurch waren die Transportwege sehr kurz und zugleich  wurde der Stauraum durch die entnommenen Granitfelsen vergrößert.

Auf dem östlichen Teil des Rundweges gelangten wir zum Oderteich. Inzwischen hatte es aufgehört zu regnen und die Sonne kam hervor, sodass zwei Wanderfreunde die Gelegenheit nutzten um ein kurzes Bad in dem Oderteich zu nehmen. Da das zufließende Wasser aus Hochmoorgebieten stammt, ist das Wasser stark braun gefärbt. Nach der Mittagspause wanderten wir auf der westlichen Seite der Talsperre auf dem Rundweg zurück. Etwa 200 m hinter der Oderbrücke, dort wo der Rundweg beginnt bzw. endet,  ging es dann weiter über den Märchenweg hinauf  zum Torfhaus. Nach etwa 12 km und 205 m Höhenmeter erreichten wir - jetzt bei schönstem Wetter -  den Parkplatz.  

Bürgerreporter:in:

Gerd Horenburg aus Aschersleben

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