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Klima, Aus für Wintersport?
Wenn Schnee mit Helikoptern eingeflogen wird

Seit mehr als zwei Wochen genießen wir überdurchschnittlich warme Temperaturen. Das freut uns bezüglich Ersparnis von Heizkosten, stürzt aber eine ganze Branche in größte Not. Dieses Jahr zeigt brutal, auf wie wackligen Beinen milliardenschwere Wintersportprojekte  trotz gegenteiliger Behauptungen stehen

Vor wenigen Jahren wurde im Harz erbittert über eine Erweiterung des Skigebietes am Brocken (Bergstation knapp 900 Meter) in Richtung Schierke gestritten. Klar war, ohne Beschneiungsanlagen würde gar nichts gehen, das zeigte das bereits bestehende Gebiet in Braunlage. Und mal ehrlich: Wie viele Betriebstage hatte man denn letztes Jahr? Wie viele Betriebstage sind es bislang in dieser Saison?

Fakten:

Zusammengetragen am 6. Januar 2022

Gstaad 1040 Talstation , Skigebiet bis 2000 Meter.  Webcams aktuell
Dazu dieser Bericht  Bilder sprechen für sich.

Skiarena Andermatt-Sedrun- Disentis Talstationen 1100-1400 Meter ü.M.
Webcam Andermatt Hier muss man vermerken, dass in den vergangenen 10 Jahren von privaten Anlegern rund 1,5 Milliarden Euro in Hotel-Infrastruktur des Ortes und Entwicklung eines gewaltigen Skigebiets investiert wurden. 
Das hier verlinkte Datenblatt gibt  an, wie viel Schnee in den Orten liegt. Außerdem kann man etwas runter scrollen und sieht, wie viele Pisten tatsächlich geöffnet sind.  (Stand 6. Januar)
So könnte man nun weiter aufzählen. Station für Station.Überall bestehen dieselben Probleme, einmal weniger, einmal mehr.  Ein Bericht von ORF fasst zusammen.

Arosa, 1800 Meter ü.M : Alp Maran, im Skigebiet und Langlaufzentrum  Schaut aus wie üblicherweise im Mai.

St. Moritz 1800 Meter, der Inbegriff für Schneesicherheit  Blick auf den Ort.  See weiterhin nicht zugefroren. Im Ort 10 cm Schnee, wo üblicherweise sicher ein Meter liegt. 

Das sind keine Ausreißer 

Diese Entwicklung ist seit langer Zeit im Gange. In der Schweiz wurde in den 90-er Jahren heftig darüber gestritten, als keine neuen Beschneiungsanlagen unterhalb von 1400 oder 1600 Metern mehr bewilligt würden, es sei denn, der Ort liege innerhalb der Alpen in einem Taleinschnitt..   Inzwischen korrigieren Wissenschaftler der Uni Basel diese Grenze nach oben und setzen sie bei 1800 Metern an.  Zugrunde legen sie das Modell, wonach Wintersportanlagen erst ab 100 Betriebstagen Gewinn bringend betrieben werden können. Eine sehr ernüchternde Einschätzung zum Thema Wintersport.   
Es geht aber noch weiter: Immer mehr Skiorte bangen um Schnee im Dezember. Schließlich ist Weihnacht/Neujahr für Hoteliers DIE Hochsaison schlechthin.. Vor allem aber: Es stellt sich kein Winterfeeling ein, wenn man im teuren Urlaub die ersten Etappen  ab Unterkunft mit kompletter Ski-Ausrüstung in Kabinen oder Sesselbahnen über grünen Wiesen schwebt, um dann an den wenigen betriebsbereiten Anlagen der oberen Sektion Schlange zu stehen.. 

Die Aussagekraft von Bildern

Andere bringen es deutlich resoluter auf den Punkt. So beispielsweise der 2020 leider viel zu früh verstorbene passionierte Bergsteiger und preisgekrönte Naturfotograf Ralf Gantzhorn. Es lohnt sich, dieses Interview zu lesen. Er spricht über die Veränderungen in den Alpen, der Gletscher, welche ja gigantische Wasserspeicher sind und mit ihren Eispanzern in Sachen Permafrost von zentraler Bedeutung sind. . Ganz besonders interessant und eindrücklich in diesem Beitrag sind die Bildvergleiche derselben Stellen über einen längeren Zeitraum.

Eigentlich alles Fakten, welche insbesondere in den Alpenländern bekannt sind, teilweise bereits verbunden mit schmerzlichen Erfahrungen, welche uns  nicht egal sein können, denn die Folgen kriegen wir früher oder später alle zu spüren. 

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  • Offene Pisten 6. Januar im Skigebiet
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  • Bild 2 / 3
  • Schneehöhe in den Orten des Skigebietes.
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2 Kommentare

Die Alpengletscher schmelzen. "... Wie schnell die Schmelze in Deutschland vorangehe, hänge lediglich von den Temperaturen in den kommenden Wintern ab. »Wenn wir solche Winter kriegen wie 2020 oder 2021, als es im Frühjahr kalt und nass war, dann werden sie vielleicht noch ein Jahrzehnt länger halten, aber die deutschen Gletscher werden 2050 vermutlich nicht erreichen.« schreibt Spiegel online.

Kommentar wurde am 6. Januar 2023 um 20:45 editiert

Ja, leider werden immer noch zu viele Dinge isoliert betrachtet. In Deinem verlinkten Beitrag gut dargestellt.  Oft wird dieses vernetzte Denken sträflich vernachläigz oder bewusst/berechnend negiert.
In Ermenek Südtürkei wurde 2009 mit dem Aufstauen eines gewaltigen Stausees begonnen .
Das Tal liegt hinter den ersten Taurus-Ketten und hatte zuvor kontinentales Klima. Trocken heiß tagsüber, schnell kühl abends. Im Winter giftig kalt...
Der Stausee hat dies natürlich komplett verändert. Hohe Luftfeuchtigkeit und Wolkenbildung im Sommer, deutlich weniger Sonnentage, im Winter sehr viel Nebel .  Somit musste die gesamter Landwirtschaft umgestellt werden und vorher nie gekannte Schädlinge fressen sich durch die Ernten.
Noch viel schlimmer ist eine weitere Folge: Auf den Bergketten rundherum bleibt so gut wie kein Schnee mehr liegen. Wo früher meterhoch Schnee bis in den Mai hinein abtaute, sind die Gipfel der Berge nur noch unmittelbar nach Schneefällen weiß.  Der Stausee wirkt wie ein gewaltiger Ofen. Das wiederum führt dazu, dass vielerorts nördlich und südlich der Bergketten die Quellen ab Mai versiegen, ganze Landstriche veröden, weil das notwendige Wasser fehlt... Der Mensch selbst ist für diese Entwicklung verantwortlich..

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