Kolumne
iranische Ikonen

Das Ikonen-Museum in Recklinghausen  ist das bedeutendste seiner Art in Westeuropa. Die Sammlung ist die umfangreichste außerhalb der orthodoxen Welt.

Das Museum befindet sich in der sogenannten Turmschule in Recklinghausen, direkt gegenüber der Propsteikirche St. Peter am Kirchplatz. Das Gebäude wurde 1795/1798 an Stelle eines Fachwerkbaus errichtet und war bis 1895 eine Volksschule für Knaben. Von 1927 bis 1935 war darin das regionalgeschichtliche Vestische Museum untergebracht, bis 1945 hatte die NSDAP ihr Quartier dort. Kurz nach dem Krieg zog das Verlagshaus Aurel Bongers in das Gebäude. Seit 1956 ist das Ikonen-Museum dort beheimatet. Seit 1983 steht das Haus unter Denkmalschutz. Nach anderthalbjährigen Umbauarbeiten wurde es im Juni 2012 wiedereröffnet.

(fiktiver Teil)

Papst Mohammed?

Ja, Pope Ibrahim? Was gibt`s?

Es geht um unsere Ikonen-Sammlung.

Ja, was ist denn damit?

Sie ist in Gefahr.

Aber warum denn? Nun antworten Sie schon, Mann Gottes, und lassen Sie mich nicht angeln und Ihnen alle Würmer aus der Nase ziehen.

Oh, Heiliger Vater - Sie wissen doch, daß die wenigen verbliebenen Muselmanen - unsere ehemaligen Glaubensbrüder - unserer persisch - orthodoxen Kirche nicht wohlgesonnen sind ...

                                                                                                         ....ja, ja, das ist bekannt....

                                                                                                                                                        ,,,sie haben zur Gegenreformation geblasen. Sie erinnern mich an die Kulturkämpfe in Westeuropa. Zuerst haben die Reformierten zum Bildersturm geblasen und die herrliche Pracht der katholischen Kirchen zerstört. Und das hat die Gegenreformation auf den Plan gerufen...

                                                                                                                                                                                          ....ja, ja, auch das ist bekannt. Was bedeutet das für uns hier im guten alten Persien?

                                                                                                     Unserer Kirchen in Isfahan sowie das Ikonen-Zentrum in Teheran sind in Gefahr!

(Zeitungsartikel)

Gute Nachrichten erreichen uns derzeit aus Recklinghausen im Vest. Das dortige Ikonen-Museum hat nicht nur eine riesige Sammlung iranisch-persischer Ikonen als Geschenk erhalten; in einer nahegelegenen Außenstelle wurde auch eine kompletten Ikonen-Malerei aus dem rückgewonnenen islamisch-islamitisch-ungläubigen Land eingerichtet.

"Wir sind Papst Mohammed sehr für sein Sicherheitsdenken dankbar; Sammlung und Manufaktur sind eine Bereicherung für unsere Sammlung," betont Alexander, der Museumsleiter.

In der Propsteikirche St. Peter ist man dagegen eher zögerlich - zurückhaltend. Die persisch-orthodoxe Kirche  feiert dort sonntagnachmittags ihre heilige Liturgie. "Also nein! All´ dieser Weihrauch! Und der viele Meßwein! Dieser Pomp! Und diese Pracht!" klagt man in der katholischen Kirche. Man sei die vielen Einrichtungsgegenstände und Priesterkleidung nicht gewohnt und wisse halt nicht, wie man den Wechsel katholisch zu orthodox und dann wieder zurück in so kurzer Zeit so schnell hinbekommen soll. "Vielleicht sollten wir ja unserer Geschwister lieber in ihrer Heimat unterstützen," ist von den Betonköpfen im Vest zu hören...

Bürgerreporter:in:

Felicia Rüdig aus Duisburg

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