Ausflug ins Herzogtum Lauenburg

Fachwerkhäuser in der Altstadt von Mölln
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Ende der vorigen Woche unternahm ich mit Sohn Meinulf und Schwiegertochter Stefanie einen Ausflug ins Herzogtum Lauenburg, das einst ein selbständiges Territorium war und immer noch zahlreiche Sehenswürdigkeiten bietet. Als erstes erreichten wir die Kleinstadt Mölln, die reizvolle Fachwerkhäuser aufweist. Wir gelangten über die Hauptstraße zum Markt.

An der dortigen Kirchhofmauer treffen wir den Eulenspiegelbrunnen, der 1951 vom Bildhauer Karlheinz Goedtke geschaffen wurde. Der bronzene Eulenspiegel weist blanke Finger und Zehen auf dank Berührungen von zahlreichen Besuchern, die sich von ihm Glück erhoffen.

Das Grab des 1350 an der Pest gestorbenen Till Eulenspiegel befindet sich oberhalb an der Nikolaikirche, zu der wir an der Rathausseite aufstiegen. Die sehenswerte Kirche wurde im 13. Jahrhundert als Pfeilerbasilika aus Backstein erbaut. Der mächtige Westturm ist schon von weitem erkennbar. Das Innere der Kirche weist zwei Joche, Chor und Apsis auf. Vor dem Chor fällt ein großes Triumphkreuz ins Auge, des Anfang des 16. Jahrhunderts geschaffen wurde und sicher vom Triumphkreuz im Dom zu Lübeck beeinflusst ist. Auch die Orgel ist ein Wunderwerk. Zudem entdeckten wir eine Verkündigungsgruppe im Hängeleuchter und eine lange verlorene und wiederentdeckte Jakobusfigur im südlichen Seitenschiff, ein Beweis dafür, dass auch hier ein Jakobspilgerweg entlang ging.

Nach dem Besuch in Mölln fuhren wir durch die Lauenburger Seenlandschaft in die Kreisstadt Ratzeburg. Unser Hauptaugenmerk galt dem Ratzeburger Dom St. Maria und Johannes Evangelist. Der Dombau wurde Ende des 12. Jahrhunderts initiiert durch Heinrich den Löwen, dessen Denkmal schon vor dem Friedhof auf den Besucher wartet. Der Dom ist eine Pfeilerbasilika mit Querschiff, quadratischem Hauptchor mit Apsis. Ursprünglich war eine Doppelturmanlage geplant, jedoch wurde nur ein Mittelturm ausgeführt, der z.Zt. renoviert wird.

Im Langhaus konnten wir ein spätromanisches Triumphkreuz mit Maria und Johannes aus der Zeit um 1260 bestaunen. Auch das romanische Chorgestühl aus der Zeit um 1200 beeindruckt. Zudem entdeckten wir den teilweise noch erhaltenen Kreuzgang mit zahlreichen wieder freigelegten Fresken aus dem Mittelalter und den Innenhof, wo wir eine Figur von Ernst Barlach fanden.

Nach der Rundfahrt durch Ratzeburg strebten wir das Dorf Sterley mit seiner spätromanischen Feldsteinkirche an, die inmitten eines beschaulichen Friedhofs liegt. Es ist eine einschiffige Kirche aus dem 13. Jahrhundert. Im Westen ist ein hölzerner Glockenturm angebaut. Im Chor sind spätmittelalterliche Fresken freigelegt. Die Stille der Kirche regt zur Besinnung an.

Der eindrucksvolle Ausflugtag wurde abgeschlossen mit einem Besuch in Lauenburg. Wir kamen beim ehemaligen askanischen Schloss an. In dem Rest des 1616 ausgebrannten Schlosses sind Amtsgericht und Rathaus untergebracht. Wir liefen auf den wuchtigen runden Bergfried zu, der 1466 errichtet wurde und als einziger ursprünglicher Bau des Schlosses erhalten geblieben ist.

Ganz in der Nähe fanden wir die askanische Terrasse, von wo wir einen wunderbaren Blick auf die Elbe, die Elbmarsch und die Elbbrücke genossen. Rechts schauten zwischen den dichten Bäumen der Turm der Altstadtkirche und die Dächer einiger Altstadthäuser heraus. Mit der Fahrt durch die Altstadtstraße mit ihren eindrucksvollen Fachwerkbauten beendeten wir am Abend unsere erlebnisreiche Rundfahrt.

Bürgerreporter:in:

Manfred Hermanns aus Hamburg

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