Hainhofen damals
Unfrieden im "Waldfrieden"

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Das harte Los eines Zeitungsboten

Die tollen Zeiten, in denen der "Waldfrieden" in Hainhofen eine weithin beliebte Ausflugsgaststätte mit romantischem Biergarten und Sommerrodelbahn war, lagen vor meiner Geburt. Meine eigenen Erinnerungen an das bröckelnde Haus sind eher düster. Freiwillig betraten wir Kinder das von einem dichten Gürtel aus ständig rauschenden, verzauberten Bäumen umgebene Grundstück ohnehin nicht. Aber meine Oma trug damals den "Schmuttertalboten" im ganzen Dorf aus und manchmal durfte ich als Aushilfe einspringen. Das war durchaus lukrativ, weil so manches Extrazehnerle winkte, aber an diesem geheimnisumwitterten Hexenhaus im ewigen Schatten des dunklen Talkessels klopfte man stets ängstlich an die schwere hölzernen Türe. Wer weiß, ob dahinter nicht schon der Backofen für den unschuldigen, zarten Zeitungsboten geschürt war? Daß die beiden Bewohnerinnen, man nannte sie die "Finkenweiber", alt und bucklig daherkamen, ließ das furchterfüllte Herz nur noch schneller pochen. Hastig das druckfrische Blättchen übergeben und dann im Laufschritt die lange, matschige Einfahrt zurückgehetzt, bis endlich das rettende Holztor erreicht war. Sollte man nächstes Mal nicht zur Sicherheit ein paar Brotkrumen am Wegrand streuen?

Bürgerreporter:in:

Helmut Weinl aus Neusäß

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