11. Türchen: Liebesantrag

O komm, mein Heiland Jesu Christ, meins Herzens Tür dir offen ist.

Liebe Leserin, lieber Leser,

ich saß in einem Kaffee.
Und da sah ich ihn.
Er war völlig aufgestylt.
Meine Oma würde sagen,
er hat sich voll in Schale geworfen.
Dann hielt er eine langestielige rote Rose
in seiner Hand.
Immer wieder blickte er
in den Spiegel,
ob auch alles immer noch paßt.
Und er blickte immer wieder auf seine Uhr.
Offensichtlich wartete er
auf die Dame seines Herzens.
Er hatte eine Date.
Oder wie meine Oma sagen würde
und was auch irgendwie romantischer klingt.
Er hatte eine Rendezvous.

Die sich ständig steigernde Nervosität
war irgendwie richtig süß.
Er wollte auch innerlich richtig
eingestimmt sein,
eben nicht wie viele,
die dann den coolen Mann oder
die coole Frau mimen,
die bzw. den nichts erschüttern.
Oft nur eine dünne Schutzschicht,
die bei der geringsten Erschütterung zusammenbricht.

In diesem Moment dachte ich auch
an Advent und Weihnachten.
Ist es da nicht auch so,
dass wir uns für das Fest der Liebe
so richtig in Schale werfen,
dass wir uns selbst und unsere Wohnungen
so richtig rausputzen für Weihnachten.
Doch oft ist es zu viel.
All die Hektik und Betriebsamkeit,
die dieses Feinmachen bedeutet,
verdeckt uns allzu oft
die wahre Bedeutung von Weihnachten.
Auch da gilt die ganze einfache Wahrheit:
Weniger ist mehr.

Das hatte der junge Mann ganz richtig gemacht.
Er hatte der Dame seines Herzens
keinen riesigen Strauß voller Rosen mitgebracht,
sondern einen.
Es war einfach süß,
mitzuerleben, wie er
um ihre Hand angehalten hat.
Und sie hat Ja gesagt.

Sagen wir Ja zu dem, der da kommt?
Bereiten wir uns richtig vor,
so dass sich uns der Himmel öffnet
und in unseren Herzen und Häusern
Weihnachten wird?
Oder wie wir es
in der Adventszeit singen:
"Wie soll ich Dich empfangen und wie begegn ich Dir,
o aller Welt Verlangen, o meiner Seelen Zier?
O Jesu, Jesu, setze mir selbst die Fackel bei,
damit, was Dich ergötze, mir kund und wissen sei."
"O komm, mein Heiland Jesu Christ,
mein Herzens Tür Dir offen ist."

Das wünsche ich Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser,
und mir. Weiterhin eine besinnliche Adventszeit:
Machen Sie es gut!

Ihr Pfarrer Markus Maiwald aus Meitingen

Bürgerreporter:in:

Markus Christian Maiwald aus Augsburg

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