Mittelschule Meitingen

Ein "buntes" aber auch "trauriges" Jahr

„Wir müssen bereit sein, uns von Gott unterbrechen zu lassen“ (Dietrich Bonhoeffer)
Jahresrückblick der Mittelschule Meitingen
Von Rosmarie Gumpp
Ein Sonntag im November – draußen fallen dicht ganz leise die ersten dicken Schneeflocken. Schon wieder ist ein Jahr beinahe zu Ende und schon wieder gibt es einen Jahresrückblick – in meinem Falle über die Mittelschule Meitingen. Unsere Schule schaut auf ein sehr bewegtes Jahr zurück, das seine Höhen und Tiefen hatte, interessante Aktionen und Projekte ermöglichte, das aber auch gefüllt war mit erschreckenden Momenten, mit Tagen der Trauer. Vielleicht erstaunt Sie die diesjährige Überschrift? Das Zitat stammt vom evangelischen Theologen Dietrich Bonhoeffer, der für seine mutigen Worte und seine christliche Überzeugung noch in den letzten Kriegstagen 1945 hingerichtet wurde. Am Sonntag, den 19. März 2023 erreichte uns die schreckliche Nachricht, dass Konrektor Andreas Tepper im Alter von 48 Jahren verstorben ist. Ein schwerer Schlag für die Schulfamilie, die Verwaltung und natürlich für seine Schülerinnen und Schüler. Rektor Peter Reithmeir bedankt sich rückblickend für die schnelle Unterstützung durch das Kriseninterventionsteam der Diözese Augsburg, das Zusammenstehen in der Schulfamilie und für die tiefe Anteilnahme vieler Menschen aus dem Umfeld der Schule. „So konnten wir gemeinsam diese bedrückende Zeit überstehen“, sagt Rektor Peter Reithmeir. Wenige Tage nach dem Tode von Andreas Tepper fand in Meitingen eine Stolperschwellenverlegung statt, deren Gestaltung er noch mit seinen 10. Klassen intensivst und in Zusammenarbeit mit Dr. Bernhard Lehmann von der regionalen Arbeitsgruppe Augsburg-Schwaben „Gegen Vergessen – Für Demokratie“ ausgearbeitet hatte. 78 Jahre nach Kriegsende erinnerte die Marktgemeinde Meitingen mit der Verlegung einer Stolperschwelle am 22. März 2023 im Bahnhofsbereich an die Menschen, die im Zweiten Weltkrieg zur Zwangsarbeit hierher deportiert wurden. Die Verlegung geschah durch den Künstler Gunter Demnig, der mit dem Einmauern von über 100 000 Steinen in 26 Ländern das größte dezentrale Kunstdenkmal der Welt erschuf. Im Unterricht der Mittelschule Meitingen geschieht täglich Erziehung zur Demokratie und dies war auch eine Herzensangelegenheit des verstorbenen Konrektors. Klassen besuchen im Rahmen des Geschichtsunterrichts die KZ-Gedenkstätte Dachau, die Schülersprecher werden in Ur-Wahlen von allen Schülern gewählt (nicht nur von den Klassensprechern) und auch das Logo der Mittelschule Meitingen ist Ausdruck einer christlich-demokratischen Wertegemeinschaft – mit Werten, die in allen Weltreligionen zu finden sind (Achtung vor dem Leben und der persönlichen Freiheit). Dieses Logo wurde vom langjährigen Rektor und Diakon Bernhard Berchtenbreiter entwickelt, ausgearbeitet und verwirklicht. Andreas Tepper war Lehrer aus Berufung und mit Leidenschaft, seine gro0e Wertschätzung für die Kinder und Jugendlichen zeichneten ihn aus. „Lieber Andy, einfach DANKE für „alles“. Ruhe in Frieden, in unseren Herzen lebst du weiter.“ Stefanie Klein, seit vielen Jahren an der Meitinger Mittelschule als Lehrerin im Regelbereich, Ganztagesbereich und jetzt aktuell im M-Zug tätig, ist seit dem 1. September seine Nachfolgerin im Konrektorenamt an der Mittelschule Meitingen. Wir wünschen der engagierten Pädagogin viel Glück, Erfolg, Freude und Zuversicht in ihrem neuen Amt. Das Leben geht weiter und es ging auch weiter mit vielen schulischen Aktivitäten und Projekten. Im März fand der Berufsinformationstag (BIT) statt. 46 renommierte Firmen, Handwerksbetriebe und Fachschulen standen interessierten Schülern und ihren Eltern Rede und Antwort. Organisiert wird der BIT seit 20 Jahren vom Förderverein der Mittelschule Meitingen. Die Fachschaft Soziales war zusammen mit dem Elternbeirat für die Bewirtung der Aussteller zuständig. An unserer Mittelschule gibt es immer wieder Aktionen und Projekte, die den Jugendlichen zu einem erfolgreichen Eintritt in das bevorstehende Berufsleben verhelfen sollen. Dazu trägt auch Julia Sönning von der Agentur für Arbeit bei, denn sie ist jeweils donnerstags von 08:00 Uhr bis 13:00 in ihrem Büro anzutreffen. Frau Sönning freut sich auf zahlreichen Besuch und viele Fragen zur beruflichen Zukunft der Schülerschaft. Mit großem Bedauern musste die Schule zur Kenntnis nehmen, dass nach beinahe 40 Jahren Schüleraustausch zwischen Meitingen und Pouzauges dieser wegen mangelnden Interesses bei unserer bisherigen französischen Partnerschule zum Erliegen kommt. Sehr schade, denn viele schöne Fahrten, Freundschaften und Erinnerungen prägen diese gemeinsame Zeit. Um ihren Schülern im Falle einer Verletzung auch sofort helfen zu können, trafen sich die Lehrkräfte an zwei Nachmittagen, um einen Erste-Hilfe-Kurs wieder aufzufrischen. Das 3malE-Partnerschulen-Programm (Entdecken – Erforschen – Erleben) der LEW richtet sich mit spannenden und energiegeladenen Angeboten rund um die Themen Energie, Energieeffizienz, Umwelt sowie zu gesellschaftlichen und kulturellen Fragen an die Schulen. Die Mittelschule Meitingen befindet sich seit Jahren im Partnerschulprogramm mit der LEW. Deshalb kam auch die LEW-Nachhaltigkeitsbox auf den Schulhof, die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Schulverbandsgemeinden statteten ihr auch einen Besuch ab. Zum Thema Nachhaltigkeit gibt es an der Mittelschule Meitingen eine Bienen-AG, eine Blühwiese, Aufforstaktionen der Ganztagesklassen und während einer Projektwoche mit dem Thema „Nachhaltigkeit“ konnten sich die Schülerinnen und Schüler über tolle Angebote freuen. Ich komme nun zum Ende meiner Aufzeichnungen, obwohl noch so Vieles zu berichten wäre.
Der Schulfamilie der Mittelschule Meitingen wünsche ich weiterhin viele gute Ideen, Einfälle, Motivation und den Mut, Neues zu wagen – mit Gottes reichstem Schutz und Segen.