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Ernteglocke - ein alter Brauch

Donnerstag, 3. Juli, 2008
Die Mahd der Gerste rund um Lehrte hat begonnen
Heinrich Baxmann hat das Ernteläuten frei gegeben : Täglich fünf Minuten bis zum Erntedankfest

Lehrte. Das sonnige Wetter der letzten Wochen machte es möglich. Auf den Feldern rund um Lehrte rattern die Mähdrescher, und die Ernteglocke der Sankt-Nikolaus-Kirche läutet wieder, täglich von 11.00 und 11.05 Uhr. Ein alter Brauch besagt, dass von der ersten Mahd an auf den Äckern rund um Lehrte bis zum Erntedankfest täglich die Glocke fünf Minuten lang zum Lobe des Herrn angeschlagen werden soll, damit die Ernte frei von Hagel, Blitz und Regen unter Dach und Fach kommt.
Am Donnerstag, 3. Juli, hat Heinrich Baxmann das Ernteläuten offiziell freigegeben. Das Ernteläuten ist ein Privileg, das an den Meierhof Nr. 18 von Heinrich Baxmann gebunden ist, wie aus dem Güterverzeichnis der Dompropstei Hildesheim „allod lerthe“ von 1361 hervorgeht. Die erste Nachricht von einem Meier dieses Hofes, es war Henneke Rickmannn, stammt aus dem Jahr 1540. Er bewirtschaftete drei Hufen Domland.
Nach dem Dreißigjährigen Krieg erscheint Tiele Baxmann der Ältere im Erbenregister des Meierhofes Nr. 18. Tiele Baxmann, der Anna Hagemanns gefreit hatte, bewirtschaftete etwa 54 Morgen Ackerland, für das er ein Meiergeld von zehn Reichstalern und 13 Malter Korn jährlich zu zahlen hatte. Seit dieser Zeit ist der Meierhof in ununterbrochener Erbfolge in der Hand der Baxmanns, deren Vorfahren Anno 1820 diese Gerechtsame durch eine 25fache Zahlung des jährlichen Pachtzins an den Bischof von Hildesheim abgelöst haben.
Die Ernteglocke ist übrigens eine Leihgabe der Tochterkirche der Lehrter Matthäuskirche, als Ersatz für die Glocken der Nikolauskirche, die während des Zweiten Weltkrieges abgeholt und eingeschmolzen wurden. Als 1968 die Matthäuskirche eine neue Betglocke erhielt, konnte sie diese Glocke entbehren. Sie wurde übrigens im Jahre des Herrn 1875 von G.A. Jauck in Leipzig gegossen. Lothar Rolf Luhm

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Brauchtumernteglocke

1 Kommentar

Eine interessante, ausführliche Information über einen wirklich guten alten Brauch. Ich würde sagen, dieses Läuten ist Bitten und Danken zugleich.
Einen sonnigen, erholsamen Sonntag wünscht
Brunhild O.

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