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Progressive Kfz-Steuer?

Abwrackprämie ade – progressive Kfz-Steuer kommt?

Die Kfz-Steuer ist eine reine Finanzsteuer, als Ökosteuer taugt sie nicht – das Ökoziel lässt sich mit der Mineralölsteuer leichter und besser erreichen. Die Kfz-Steuer kann aber zusätzlich zu einer Industrie-Förderungssteuer gemacht werden, wenn – für die gewünschte Nutzungsdauer völlig aufkommenneutral – die Erhebung über die gewünschte Nutzungsdauer des Kfz anders verteilt wird. Dies geht über einen progressiv von Jahr zu Jahr steigenden Steuerbetrag. Ziel ist es, dass nur junge, technisch moderne, also energiesparende Fahrzeuge auf dem Markt sind, dies ist auch eine Förderung der neuen Elektroantriebstechnik.
Ein Beispiel soll diesen Gedanken verdeutlichen:Wir setzen den für einen Wagen nach heutigem Recht jährlich zu zahlenden Steuerbetrag gleich 100 (Prozent). Wir setzen ferner die gewünschte Nutzungsdauer dieses Wagens auf 10 Jahre. Damit ist der innerhalb dieser 10 Jahre zu zahlende Steuerbetrag nach heutigem Recht (10 * 100 =) 1000. Jetzt verteilen wir diesen Betrag von 1000 über die gewünschten 10 Jahre Nutzungsdauer anders. Wir beginnen mit steuerfreien Jahren und erheben mit zunehmendem Alter immer höhere Beträge:
Nach geltendem Recht ist der Steuerbetrag in allen Jahren konstant 100. Im angedachten Beispiel lassen wir die ersten 4 Jahre steuerfrei und beginnen im 5. Jahr mit einem Steuerbetrag von 50, den wir nun jährlich um 50 erhöhen und im 10. Jahr bei 300 ankommen. Ab jetzt wird der Steuerbetrag von Jahr zu Jahr verdoppelt, also im 11. Jahr auf 600, im 12. Jahr auf 1200, im 13. Jahr auf 2400 und so weiter. Der Steuerbetrag wächst damit sehr schnell so hoch, dass das weiter Halten des Fahrzeugs nicht mehr lohnt – und genau das ist ja das Ziel.
Die Summe im 10. Jahr liegt, zum Ausgleich für die entgangenen Zinsen, mit 1050 etwas über 1000. Nach dem Ablauf der gewünschten Nutzungsdauer, in unserem Beispiel 10 Jahre, wird der Steuerbetrag von Jahr zu Jahr verdoppelt, dadurch wird der Zwang geschaffen, den Wagen abzumelden, zu verschrotten.
Um einen Anreiz zu geben, den Wagen zu verschrotten und nicht etwa ins Ausland zu verkaufen, kann zusätzlich eine „Verschrottungsprämie“ eingeführt werden und zwar in der Form, dass bei Verschrottung (in Deutschland!) die gezahlte Steuer der letzten 365 Tage erstattet wird. Diese Verschrottungsprämie ist selbstverständlich unabhängig vom Kauf eines Neuwagens (dies ist ein reiner Ökoanteil des Gedankens).
Mit diesem Beispiel soll lediglich das Prinzip dieses Gedankens verdeutlicht werden, weder sind die angenommenen 10 Jahre Nutzungsdauer noch die für die einzelnen Jahre angenommenen Steuerbeträge fix, sie können verändert werden – nur darf dabei das eigentliche Ziel nicht aus den Augen verloren werden. Für den Altbestand muss selbstverständlich ein gleitender Übergang vom heutigen Recht zu diesem Neukonzept geschaffen werden.

30.09.2009
Hermann Müller
Bentieröder Bruch 8
OT Bentierode
D-37547 Kreiensen

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3 Kommentare

Nette Idee.

Aber erstens könnten sich dann Millionen Menschen keinen Gebrauchten mehr leisten... weil je oller und billiger die Karre sein müsste, desto höher wäre die Steuer...

Und zweitens ist es nicht grad umweltschonend, ein Fahrzeug, in das viel Rohstoff und Energie gesteckt wurde, schon nach 10 Jahren verschrotten zu wollen. Je länger die Karre läuft, umso mehr rentiert sich die eingesetzte Produktionsenergie.

M.E. sollte man die KFZ-Steuer abschaffen und komplett in die Spritsteuer integrieren - da hätte man dauerhaft den Anreiz, wenig zu fahren und/oder wenig zu verbrauchen. Dann würden auch manche "Lass dein Auto stehen und..."-Aktionen endlich mal Sinn machen ;)

Ggf. könnte/sollte man sogar die Versicherung ganz oder teilweise über den Zapfhahn realisieren. Dann gäbs noch mehr Anreiz, wenig zu verbrauchen.

1. Kfz-Steuer ersatzlos abschaffen, ist schon lange eine Idee. Wäre jetzt möglich, nachdem das Aufkommen nicht mehr den Ländern sondern wie die Mineralölsteuer dem Bund zusteht. Ersatz durch höhere Mineralölsteuer. Einverstanden.
2. Behält man aber die Kfz-Steuer, dann sollte sie auch einen eigenen Sinn bekommen. Also eben Förderung der Industrie.
3. Dass alte Wagen im Betrieb (Treistoffverbrauch, Reparaturen) billiger sind als neue, glaube ich noch nicht. Sie sind in der Anschaffung billiger, aber das ist der Ausgleich für die höheren Betriebskosten.
4. Das Material sollte man wieder verwenden, darum verschrotten und nicht auf den Mond schießen (oder im Ausland im Straßengraben liegen lassen).
5. Bleibt die Produktion. Richtig.
6. 10 Jahre ist falsch? Abwrackprämie war doch 9 Jahre. Unser Feuerwehrauto wurde kürzlich ersetzt: es war knapp 40 Jahre im Einsatz und weigerte sich nun, zu den Einsätzen zu fahren - also ich bin trotzdem für 10 Jahre.
Hermann Müller

Zu 2: Das muss aber Sinn machen. Einfach nur Industrie und Bürgern ideologisch motivierte Zwänge aufs Auge drücken, hat oft komische Nebenwirkungen.
Da finde ich es schon besser, das über den Verbrauch zu steuern (KFZ-Steuer zu Spritsteuer).

Zu 3: Viele brauchen ein Auto, haben aber nur wenig Geld. Die können sich nur die Billigkarren leisten. Reparaturen werden ggf. selbst oder von Freunden erledigt. Der Verbrauch kann trotz hoher Verbrauchswerte niedrig gehalten werden, indem wenig gefahren wird.

Zum Verschrotten: Nicht alles kann wiederverwertet werden. Und die reingesteckte Energie (oder auch das verbrauchte Wasser, etc.) wäre flöten, wenn man die Fahrzeuge zwangsweise zu früh wegwirft.
Im Gegenteil - sinnvoll wäre eine besonders lange Nutzungsdauer.

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