Zwischen Hahnwald und Kalk
Haltungsformen

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Der Kölner Künstler Jens Mühlhoff erfreut zur Zeit die Kölner Gesellschaft mit seiner "Hühnerhaltung auf der Litfaßsäule".
Klingt komisch? Ist es aber nicht, denn dahinter steckt eine Botschaft an die Kölner.

Kunst auf der Litfaßsäule ist in Köln nicht neu, so wird sie auch in diesem Jahr wieder zum Kunstraum.
Jens Mühlhoffs Werke sind vom 20.Februar bis 15..April an 27 Litfaßsäulen von Hahnwald bis Kalk zu sehen. Danach bekommen andere Künstler die Flächen um uns ihre Botschaften zu vermitteln.

Doch was sollen uns denn diese Darstellungen der Hühner in verschiedenen Haltungsformen vermitteln?
Schaut man genau hin erkennt man u.a. Massentierhaltung und Freilandhaltung. Auf eine Großstadt wie Köln umgelegt würden demnach in Hahnwald glückliche Hühner leben und Massentierhaltung in den Ballungsräumen wie z.B.Meschenich, Kalk oder Chorweiler stattfinden.

Aber kann man das wirklich so sagen? Gehört zum glücklich sein nicht etwas mehr als der Unterschied zwischen den Stadtteilen und seiner Bevölkerungszahl?
Auch Hühner sind nicht immer in der besten Haltungsform gleich glückliche Hühner. Mir fällt dabei mehr so der Vergleich ein , es ist nicht alles Gold was glänzt. 

Fünf Ebenen unterteilen die Säulen. Jede Ebene hat einen "Eiercode", die den Postleitzahlen unserer Stadt entsprechen. Mülhoff sagt es gebe gravierende Unterschiede in der Chancengleichheit, ja sogar in der Lebenserwartung von Hühnern. Und so sieht er auch unsere Stadt rechts-wie linksrheinisch von sozialer Ungerechtigkeit betroffen. Diese soll so stark sein, dass die Lebenserwartung zwischen Hahnwald und Kalk bis zu zehn Jahre betragen kann.

Eine bemerkenswerte Installation und eine interessante Sichtweise.
Die Säule die ich euch hier zeige steht in der Gegend einer einstmals sehr bekannten Fernsehfamilie. Passend , denn auch diese Familie zeigte uns die sozialen Unterschiede unserer Stadt.
Einen Denkanstoß gibt uns der Künstler auf jeden Fall, doch die Kluft zwischen Hahnwald und Kalk wird sie nicht schließen. Aber vielleicht den ein oder anderen zum nachdenken anregen.

Bürgerreporter:in:

Elisabeth van Langen aus Köln

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2 Kommentare

Bürgerreporter:in
Karl-Heinz Mücke aus Pattensen
am 02.04.2025 um 22:39

💚🐔

Bürgerreporter:in
Holger Finck aus Langenhagen
am 02.04.2025 um 23:02

Ich denke auch, das kann man nicht verallgemeinern. Auch "schlechte" Stadtteile haben in der Regel gute Ecken.