UNTERHARZ: EINE KLIPPENWANDERUNG UM MÄGDESPRUNG

die Köthener Hütte
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Der kleine Harzort Mägdespung liegt im mittleren Selketal. Bis zur politischen Wende war Mägdesprung ein kleiner aber bedeutsamer Industriestandort in Sachsen - Anhalt. 1646 erfolgte in Mägdesprung die Gründung einer Eisenhütte. Im 19. Jahrhundert war zudem eine Kunstgießerei unter dem, durch seine Tierplastiken bekannten Modelleur Kureck, sehr erfolgreich. Die sich in Mägdespung - derzeit erfolgt eine Restauration des Kunstwerks -  befindliche Großplastik "der Besiegte Hirsch" zeugt noch heute von dem hohen Können des Modelleurs. Von Mägdesprung führt ein relativ steiler Pfad hinauf zu dem von Mägdesprung nach Alexisbad führenden Klippenweg. Nach etwa 200 m auf dem Pfad erreichen wir die sogenannte Mägdetrappe. Der Name Mägdesprung, für die entstandene Siedlung, hat seinen Ursprung in der Mägdetrappen - Sage. Etwas höher am Berghang befindet sich ein gusseisernen Gedenk - Kreuz für den Herzog Alexis von Anhalt, den Gründer und Namensgeber von Alexisbad. Von hier aus sind es nur noch wenige Meter bis wir den Klippenweg erreichen.

Klippenweg: Freundschaftsklippe - Köthener Hütte - Luisentempel - Friedensdenkmal - Birkenhäuschen - Verlobungsurne

Vom Klippenweg aus, der eine Art Höhenweg darstellt, sind mehrere  Aussichtspunkte - mit Blick ins Selketal -  gut erreichbar. Den ersten Aussichtspunkt stellt die Freundschaftsklippe dar. Von hier sind es ca. 700 m bis wir die direkt an dem Klippenweg befindliche Köthener Hütte erreichen. Die 1897 errichtete Hütte eignet sich gut für Rastpause. Da sich die Köthener Hütte unmittelbar über den etwa 60 m tiefer gelegenen Selkewasserfall befindet, wird die Pause von den permanenten Rauschen der Selke begleitet. Der nächste Aussichtspunkt ist die, in der Nähe des Luisentempels, gelegene Luisenklippe. Der Luisentempel ist ein Rundtempel mit einem Säulenkranz. Der Herzog Alexis Friedrich Christian von Anhalt - Bernburg hat diesen Monopteros seiner Tochter Luise im Jahre 1823 gewidmet. Vom Luisentempel gelangen wir zum 900 m entfernten Friedensdenkmal. An diesem Aussichtspunkt stand bis 1945 ein Eisernes Kreuz. Es hatte die Aufschrift "Seinem theuren Einzigen Schwiegersohne, Friedrich Prinz von Preußen Gewidmet von Alexius Herzog von Anhalt MDCCCXIII". Bis zum nächsten Rast - u. Aussichtstelle, dem Birkenhäuschen, sind es etwa 500 m. Von hier, wie auch vom Friedensdenkmal,  hat man einen herrlichen Ausblick auf den einstigen Kurort Alexisbad. Nach gut 200 m erreichen wir die Verlobungsurne. Neben den Blick auf Alexisbad hat man zusätzlich eine schöne Sicht auf die Schöne Sicht, einer Schutzhütte. auf der anderen Seite eines Selkenebentals.  Alle Denkmäler wie, das Gedenkkreuz an der Mägdetrappe, der Luisentempel, das Eiserne Kreuz für den Prinzen von Preußen sowie die Verlobungsurne entstanden im ersten Drittel des 19. Jahrhundert in der  Mägdesprunger Eisenhütte.
Über den Serpentinenweg gelangen wir nach 800 m hinunter ins  Lange Tal. Auf der rechten Seite der Selke führt uns das Lange Tal an der, in der Ortsmitte von Alexisbad  gelegene, Petruskapelle vorbei. Am Ortsende von Alexisbad haben wir die Wahl auf zwei unterschiedlichen Wanderwegen nach Mägdesprung zurück zu kehren.

1.) Über den Pionierweg, der durch den, im Mai des Jahres 1900 von einem Magdeburger Pionierbataillon errichteten, Pioniertunnel führt, erreichen wir, bei mäßiger Steigung, wieder die Köthener Hütte. Von dort geht es über den Bernburger Weg wieder hinunter ins Selketal.  Nach ca. 1 km erreichen wir wieder das Selketal..

2.) An der ehemaligen Klostermühle überqueren wir die B185 und die Selkebrücke, um auf der rechte Seite der Selke zurück nach Mägdesprung zu wandern. Dabei müssen wir mehrmals die Gleise der Selketalbahn überqueren. dieser Wanderweg führt uns am schon erwähnten Selkewasserfall vorbei. 1830 machte es sich, aufgrund des steigenden Energiebedarf der Mägdesprunger Hütte, erforderlich, einen weiteren Stauteich an der Selke zu errichten. Hierbei musste für die Selke  ein neues Flussbett geschaffen werden.  Dabei wurde in den felsigen Untergrund des neuen Flussbettes  ein Abfluss gehauen. Seit  fast 200 Jahren konnten sich Generationen von Wanderern an den schönen Wasserfall erfreuen. Am Haltepunkt der Selketalbahn Drahtzug überqueren wir die Gleise, die Selke und die B185. Gleich hinter dem Stahlhammer, hier wurden im 19. Jahrhundert Sensen, Äxte usw. hergestellt, treffen wir mit dem, von der Köthener Hütte kommenden, Bernburger Weg zusammen. Bis zum Parkplatz am Industriemuseum Carlswerk sind es etwa 300 m. Die Gesamtstrecke liegt bei gut 10 km. Diejenigen, die die teils schweren Auf- und Abstiege vermeiden wollen oder müssen, empfehle ich den Zugang vom Harzgeröder Waldparkplatz zu nutzen. Von dort aus kann man bequem die vielen schönen Aussichtspunkte am Klippenweg besichtigen. Da der Klippenweg zu jeder Jahreszeit seine Reize hat, habe ich meine Bilder absichtlich nicht sortiert. 

Bürgerreporter:in:

Gerd Horenburg aus Aschersleben

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