Navigations-App Greenway: In Zukunft keine Staus mehr?

Autofahrer aufgepasst! Bald könnte der Traum von staufreien Straßen Realität werden. Drei Studenten aus Hannover wollen mit der Navi-App Greenway eine Art Stau-Prophylaxe zur Verfügung stellen. Es gibt allerdings einen Haken.

Christian Brüggemann, Elia Franke und Helge Holzmann sind echte Tüftler. Erst vor kurzem gewannen sie mit einem System zur Verringerung des CO2-Ausstoßes 10.000 Euro bei einem Technikwettbewerb in Sydney. Nun haben die Studenten die nächste Innovation in der Pipeline: Mit der Navigations-App Greenway wollen sie den Autofahrern in Zukunft Stop-and-Go und Stauphasen ersparen. Die Idee ist simpel, doch die Umsetzung könnte Probleme bereiten.

Echtzeit-Analyse der Straßenauslastung
Das Prinzip von Greenway ist recht einfach: Es liefert per GPS eine Echtzeitanalyse des Verkehrsaufkommens auf einer bestimmten Strecke. Jeder Straße wird dabei ein Parameter für ihre maximale Auslastung zugeordnet. Sollten sich zu viele Fahrzeuge gleichzeitig annähern, werden die Autos auf eine alternative Route umgeleitet. Programmierer Brüggmann nennt den großen Vorteil gegenüber anderen Navigationsgeräten: „Normale Navigationsgeräte können auf Verkehrsbehinderungen nur reagieren, wenn es schon zu spät ist", sagt Brüggemann. "Außerdem leiten sie die Autos dann alle auf die gleiche Route um und es entsteht weiteres Chaos. Greenway berechnet dagegen für jedes Auto eine individuelle Strecke und schickt nur so viel Verkehr auf eine bestimmte Straße, wie von dieser bewältigt werden kann.“

Wo ist der Haken?
Damit das System funktioniert, müssen mindestens zehn Prozent der Autos mit Greenway ausgerüstet sein. Erst dann können genügend Daten erhoben werden, die eine verlässliche Verkehrsüberwachung gewährleisten. Um diese Quote zu erreichen, setzen die drei Entwickler auf eine offene Schnittstelle. Das bedeutet, dass sich Navigations-Software problemlos in Navigationsgeräte anderer Hersteller integrieren lässt. Auch die Möglichkeit, auf Drittanbieter wie Google Maps zurückzugreifen, soll gegeben werden.
Zeit- und Geldersparnis im Vordergrund
Durch Greenway soll neben Zeit, vor allem auch Geld erspart werden. Durch die freie Fahrt könnten bis zu ein Liter an Benzin gespart werden. Der finanzielle Vorteil für die Kunden steht im Vordergrund: Die drei Studenten aus Hannover planen, für ihre Dienstleistung lediglich fünf Prozent des Betrags zu verlangen, der durch den geringeren Benzinverbrauch gespart wurde – allerdings nur für den Fall, dass der Autofahrer auch tatsächlich schneller an sein Ziel gelangt ist.

Bürgerreporter:in:

Franziska Müller aus Hamburg

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