"Ich bleib dann mal daheim" (Teil 54): Sagenweg im Taitinger Holz

Die Kapelle St. Lorenz
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Bei unserer sagenumwobenen 54. Wanderung begeben wir uns auf eine geheimnisvolle Spurensuche. Von einer Parkmöglichkeit am Beginn des Taitinger Holzes auf halbem Weg von Taiting nach Zahling wandern wir auf dem Waldweg westwärts bis zu einer Lichtung und dann links hinunter ins Tal. Links oben liegt die 1257 urkundlich erwähnte Kapelle St. Laurentius. Um die Kapelle rankt sich folgende Sage: „Ein Schimmel, der in munteren Sprüngen auf den Höhen von Latzenhausen weidete, flüchtete sich bei einem schweren Gewitter in die St. Lorenz-Kirche. Nach dem Gewitter brachte er die Tür nicht mehr auf. Von verzweifelten Sprüngen ermattet, biss er das Glockenseil an. Auf das Glockenläuten hin befreiten ihn die Bauern.“ Nach einer anderen Version bringen die Bauern das Glockenläuten mit Gespenstern in Zusammenhang, wagen sich nicht in die Kapelle und finden nach Tagen den toten Schimmel.
Nach einem kleinen Weiher biegen wir rechts in den Latzenhauser Graben ab bis zum Talende. Nach links geht der Weg hinauf zum Tannenbrünnl in der Waldabteilung Friedberger Altholz. Die heute nur noch wenig Wasser liefernde Quelle können wir bei der leichten Linkskurve etwa 30 m rechts am Abhang entdecken. Beim Tannenbrünnl soll einst der Sage nach ein Schloss gestanden haben, in dem die „drei Fräulein“ gewohnt haben. Das Brünnlein habe sich in der Küche des Turmschlosses befunden. Die drei Fräulein sind immer mit der Kutsche, gezogen von zwei Schimmeln, über den Kühberg zum Gottesdienst nach Zahling gefahren. Der Mesner durfte erst zusammenläuten, wenn die Fräulein mit ihrem Hündchen in der Kirche gewesen seien. Sie waren sehr großzügig. Den Bewohnern von Zahling hätten sie die Wahl gelassen, ob sie die Wipfel oder die Weide im Altholz haben wollten. Die Zahlinger hätten die Weide gewünscht. Den Friedbergern hätten sie darauf den Wald, das Altholz, geschenkt. (Mehr Infos: Spurensuche im Wittelsbacher Land, Bd. 1)
Wieder zurück im Tal, wandern wir nach links den Weg der drei Fräulein in die Kirche nach Zahling weiter. Es geht am Siechenholz entlang. Am höchsten Punkt (519 m) bietet sich ein herrlicher Panoramablick. Bergab gelangen wir zu einer Teerstraße und gehen nach rechts weiter. Wenig später biegen wir nach rechts in einen Feldweg ab, der bergauf zu einem Feldkreuz führt. Hier nach links erreichen wir eine Sandgrube, bei der es nach links weitergeht. Auf der Verbindungsstraße Taiting-Zahling kommen wir nach rechts zurück zum Ausgangspunkt.

Weglänge: ca. 6,7 km
Kartengrundlage: Geodaten@Bayerische Vermessungsverwaltung
Text: Gabriele Raab
Fotos und Grafik: Dr. Hubert Raab

myheimat-Team:

Joachim Meyer aus Friedberg

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