Kreidetagebau bei Söhlde

28. Juni 2010
13:30 Uhr
Kreidesteinbruch, Söhlde
Über lange Förderbänder wird die Kreide transportiert
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  • Über lange Förderbänder wird die Kreide transportiert
  • hochgeladen von Andreas Schoring

Vom unbewaldeten Höhenzug südlich von Söhlde hat man einen weiten Blick ins Land.

Nach Süden blickt man auf Salzgitter, das Harzvorland und bis zum Brocken.

Nach Norden geht der Blick über das Peiner Land in die Norddeutsche Tiefebene.

Aber auch nach unten kann man auf diesem Hügel schauen, denn er hat große Löcher. Sehr große Löcher. Dutzende Meter tief und über jeweils hunderte Meter lang und breit haben sich die Bagger im Lauf der Jahr in das Gestein gegraben.

Das Gestein ist weiß, im gleißenden Licht der Juni-Mittagssonne wird man geblendet. Lkw fahren in die Gruben, werden von Baggern mit Kreide beladen. Weißer Staub wirbelt in die Luft, färbt Bäume und Gebäude weiß.
Wieviel Tonnen Kreide mögen hier wohl im Lauf der Jahre abgebaut worden sein?

Einen interessanten Einblick in die Geschichte des Kreideabbaubs findet sich auf den Webseiten der Vereinigten Kreidewerke Dammann, dem Unternehmen, das dort heute die Kreide im industriellen Maßstab abbaut:


Söhlder Kreideindustrie im allgemeinen

Der Mann, dem Söhlde seine von anderen Bauerndörfern unterschiedliche Entwicklung und seinen wirtschaftlichen Aufschwung verdankt, war Christoph Behrens.

Er war Land- und Gastwirt und betätigte sich nebenbei auch als Glaser. Als er am Berge oberhalb des Dorfes Söhlde pflügte, kamen weiße, nicht sehr harte Steine zum Vorschein, die sein besonderes Interesse fanden.

Er schabte mit einem stumpfen Messer so lange an diesen Steinen, bis er ein feines Pulver hatte. Das war die erste Söhlder Kreide, die später weit durch Deutschland bekannt werden sollte. Das trockene Pulver vermengte er mit Leinöl. So bereitete er sich selbst Kitt, den er als Glaser benötigte.

Mit der Gastwirtschaft war damals auch eine Zollstation verbunden und alle Waren, die über die nahe braunschweigische Grenze gebracht werden sollten, mußten hier verzollt werden. Es kehrten in der Gastwirtschaft viele Fuhrleute ein, die oft lange auf die damals recht gemütliche Zollabfertigung warten mussten. Ganze Wagenkolonnen hielten manchmal vor dem Hofe.

Die Fuhrleute sahen Behrens bei seiner interessanten Tätigkeit zu und erkannten, daß der Gastwirt durchaus in der Lage war, den sonst nur umständlich zu beschaffenden Kitt, selbst herzustellen.

Sie nahmen Proben mit und überzeugten sich von der Güte und Haltbarkeit. Daher liefen immer mehr Bestellungen bei Behrens ein, und er musste eingestehen, dass er mit dem Schabeverfahren die Mengen nicht schaffen konnte.

Fortsetzung der historischen Entwicklung und Quelle:

http://www.dammann.de/Unternehmen/Geschichte/Söhld... (bitte ganze Linkadresse kopieren (und dann in die Adresszeile des Browsers einfügen))

Zeitleiste zur Geschichte der Vereinigten Kreidewerke:
http://www.dammann.de/Unternehmen/Geschichte/Zeitl...

In den tieferen Gruben haben sich Seen gebildet. Erstaunlich intensiv leuchtet das Wasser einem unvergleichlichen Blau.

Bürgerreporter:in:

Andreas Schoring aus Ilsede

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