myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

Pfarrer Hermann-Josef Lampart verstorben

  • Kirchenpfleger Martin Koch - Pfarrer Hermann-Josef Lampart und der Künstler Norbrert Zagel in St.Ulrich in Ellgau.
  • hochgeladen von Rosmarie Gumpp

„Halt mer zamm!“
Der Ruhestandsgeistliche Hermann-Josef Lampart starb im Alter von 92 Jahren – Er gilt als der Erbauer der Ellgauer Kirche
Von Rosmarie Gumpp
Ellgau/Nordendorf: In der Nacht auf den 01. Juli 2021 verstarb Pfarrer i.R. Hermann-Josef Lampart im Alter von 92 Jahren. Im Zeitraum von 1988 bis zur Jahrtausendwende war er Seelsorger von Christkönig in Nordendorf und St. Ulrich in Ellgau. Seinen Lebensabend verbrachte der Ruhestandsgeistliche ab 2015 bei den Barmherzigen Schwestern in Augsburg-Göggingen. Hermann-Josef Lampart wurde am 25. August 1928 in Augsburg geboren. Bereits mit sieben Jahren wusste er, was er werden wolle: Mathematiker oder Physiker, denn die Naturwissenschaften waren seine Leidenschaft. Mit 18 Jahren schloss er sich einer bekannten katholischen Jugendorganisation, dem Bund Neudeutschland, an. Leiter dieser Einrichtung war der Jesuitenpater Ludwig Esch. Dieser Pater Esch war es auch, der den jungen Mann fragte: „Hast du schon einmal über den Priesterberuf nachgedacht?“ Diese Frage verfolgte den jungen Hermann-Josef Lampart zusehends und mit 21 Jahren teilte er den Eltern mit, dass er Theologie studieren möchte. Das gläubige Elternhaus ließ dem Sohn absolute Freiheit in der Wahl seines Berufes und so entschied sich Hermann-Josef Lampart Priester zu werden. Im Jahre 2015 konnte er in der Nordendorfer Christkönigskirche sein diamantenes Priesterjubiläum feiern. Bis zu seinem Tod waren es 66 Priesterjahre, auf die der überaus beliebte Geistliche zurückblicken durfte. Hermann-Josef Lampart wuchs im Stadtjägerviertel in Augsburg auf, besuchte das Peutinger-Gymnasium und wurde am 24. Juli 1955 von Diözesanbischof Joseph Freundorfer in der Pfarr- und Universitätskirche St. Ludwig in München zum Priester geweiht. In sechs Orten war der Seelsorger in seinem langen priesterlichen Leben tätig: Als junger Kaplan in St. Elisabeth in Augsburg (1955 – 1959), als Domkaplan (1959 – 1964), als Religionslehrer in Augsburg und zugleich als Pfarrer in St. Georg in Lützelburg (1964 - 1969), danach 19 Jahre als Pfarrer in St. Georg in Augsburg 1969 – 1988) und die letzten 12 Jahre als Pfarrer von Nordendorf und Ellgau (1988 – 2000). Im wohlverdienten Ruhestand lebte er zunächst in Augsburg-Bergheim, seit Juli 2015 bei den Barmherzigen Schwestern in Göggingen. Bischöflich Geistlicher Rat Hermann-Josef Lampart verstand es zu ermutigen und auch Neues zu wagen. Und Neues wagte der anerkannte Geistliche auch in Ellgau. Seinem großen Engagement verdanken die Ellgauer ihre „neue“ Kirche, die von Bischof Dr. Josef Dammertz am 13. November 1994 eingeweiht wurde. Mit den Verantwortlichen in der Kirchengemeinde und in der politischen Gemeinde nahm er ein großes, ja kühnes Projekt in Angriff, den Neubau der Pfarrkirche St. Ulrich, die auch heute noch das jüngste Gotteshaus in der Diözese Augsburg ist. So lange es seine Kräfte zuließen, kam Pfarrer Lampart in „seine“ Ellgauer Kirche, um mit den Gläubigen Gottesdienst zu feiern und sie mit den bekannten Worten „Halt mer zamm“ zu verabschieden. Beim 25-jährigen Kirchenjubiläum am 17. November 2019 verlieh ihm die politische Gemeinde unter dem damaligen Bürgermeister Manfred Schafnitzel die Ehrenbürgerwürde des Ortes. Sichtlich gerührt nahm der Priester diese ehrenvolle Auszeichnung aus den Händen des Gemeindeoberhauptes entgegen. Sein Gesundheitszustand erlaubte ihm nicht mehr bei der weltlichen Feier dabei zu sein. Das Kirchenensemble des jüngsten Gotteshauses in der Diözese Augsburg besteht aus einem barockisierten Altbau und einem hellen, freundlichen Neubau. Die halbrund angeordneten Bänke verleihen diesem Gotteshaus eine Atmosphäre, in dem der Glaube an den Herrn gelebt und gefeiert wird. Darauf war der „Erbauer“ sehr stolz. Völlig überraschend verstarb am 02. Oktober 2018 Maria Brugmoser, die Pfarrhausfrau von Pfarrer Lampart. Ihr Tod war für den Priester ein großer Verlust, führte sie doch über 56 Jahre den Pfarrhaushalt und war ihm eine Beraterin in guten und weniger guten Tagen, sie war Begleiterin durch Freud und Leid. Liebevoll versuchten die Vinzentinerinnen den Verlust aufzufangen. So konnte Pfarrer Hermann-Josef Lampart nach einem langen und Gott geweihten Leben in der Nacht auf den 1. Juli 2021 friedlich einschlafen. Seinem Wunsch gemäß fand er am 09. Juli 2021 direkt neben "seiner" Kirche seine letzte Ruhe.

  • Kirchenpfleger Martin Koch - Pfarrer Hermann-Josef Lampart und der Künstler Norbrert Zagel in St.Ulrich in Ellgau.
  • hochgeladen von Rosmarie Gumpp
  • Bild 1 / 2
  • Zwei die sich gut verstanden: Pfarrer Hermann-Josef Lampart und der jetzige Erzbischof Anton Bharanikulangara aus der Diözese Faridabad in Indien. Als Pfarrer Anton, der in Rom studierte und promovierte, vertrat er Pfarrer Lampart während seiner Urlaubszeit in Ellgau und Nordendorf.
  • hochgeladen von Rosmarie Gumpp
  • Bild 2 / 2

Weitere Beiträge zu den Themen

ÖkumeneAugsburger LandMeitingen und UmlandPfarrer Hermann-Josef LampartPfarrer Anton BharanikulangaraSt. Ulrich EllgauPfarreiengemeinschaft MeitingenLebenshilfe86679 EllgauOstern

Kommentare

Beteiligen Sie sich!

Es gibt noch keine Kommentare. Um zu kommentieren, öffnen Sie den Artikel auf unserer Webseite.

Zur Webseite