Straßenmotorräder, Prototypen und was es sonst noch Neues für Biker gibt * By (TRD) Pressedienst Blog News Portal 2018

Zu den Highlights gehört zweifellos die Neuauflage einer Legende, die GSX 1000 S Katana. | Foto: © Suzuki TRDzweirad
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  • Zu den Highlights gehört zweifellos die Neuauflage einer Legende, die GSX 1000 S Katana.
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(TRD/MID) „Eine Legende kehrt zurück!“ Wenn Fahrzeughersteller diese mit Ausrufezeichen betonte Behauptung äußern, ist meist Vorsicht geboten. Doch im Falle der GSX 1000 S Katana hat Suzuki völlig Recht: Seitdem Anfang der 1980er Jahre die ersten, für damals extrem futuristischen Katana-Modelle die Motorrad-Welt je nach Geschmackslage verzückten oder verprellten, galt Suzukis progressives Bike tatsächlich als wegweisend und ist heute längst legendär.

Wiederauferstehung und Zurückhaltung
Jetzt ist die Neuauflage nach etlichen Prototypen der Japaner endlich serienreif und wird als 150 PS starkes Straßenmotorrad 2019 beim Händler stehen. Zusammen mit der brandneuen Indian FTR 1200 war die Katana zweifellos eines der großen Highlights der Intermot – neben oft spürbarer Zurückhaltung wegen der bevorstehenden italienischen Konkurrenz-Veranstaltung EICMA in Mailand.

Die Katana ist ein Schwert, das durch ein geschicktes Zusammenwirken verschiedener japanischer Handwerkskünste entsteht. 1980 schien dieser Name passend für ein revolutionär designtes Motorrad, das auf dem Intermot-Vorgänger „IFMA“ das Messelicht der Welt erblickte. Jetzt sorgt das Zweirad-Schwert der Neuzeit, die Suzuki GSX 1000 S Katana für weit weniger Skepsis als seinerzeit ihre Urahnen, denn das ehemals eigenwillige Design wirkt heute lediglich progressiv und ansprechend, und nicht – wie damals von vielen Zeitgenossen empfunden – überzogen. 150 PS Leistung und 108 Newtonmeter Drehmoment bei 215 kg Gewicht klingen vielversprechend.
Beim Antrieb handelt es sich um den weiterentwickelten Motor aus der legendären GSX-R1000 K5, den impulsiven Antrieb von Suzukis Supersportler aus dem Jahre 2005. Wer die neue Katana sieht, merkt sofort: Dabei handelt es sich um genau jene Verbindung von unverkennbarem Design von früher mit modernster Technik und aktuellen Sicherheitsstandards, die bei ähnlich konzipierten Retro- oder Klassik-Motorrädern bereits sehr gut funktioniert. Beispiele: BMW R nineT, Kawasaki Z 900 RS oder Ducati Scrambler.

Apropos Ducati: Die Italiener halten sich in Köln zwar ebenfalls zurück, aber immerhin lüften sie bereits vor der EICMA weitere Scrambler 800-Ableger, mit denen die aktuell extrem erfolgreiche Palette abgerundet wird. Nach der jüngst aufgewerteten Ducati Scrambler Icon handelt es sich um drei weitere Varianten der 800er Scrambler: Café Racer, Desert Sled und Full Throttle. Am auffälligsten ist die neue Café Racer in ihrem weiß-blauen Dekor. Wie die anderen Scrambler 800 Varianten heben auch sie einige Neuerungen von der jeweiligen Vorgängerin ab, darunter eine leichtgängige Hydraulik-Kupplung, Kurven-ABS von Bosch und ein LCD-Cockpit. In allen neuen Scrambler 800-Ablegern kommt derselbe 90 Grad-L-V2 mit 803 ccm Hubraum und 73 PS Leistung wie bisher zum Einsatz.

BMW bringt die Neuauflage des Bestsellers GS sowie den ebenfalls neu motorisierten Touren-Spezialisten mit nach Köln: Die R 1250 GS und RT. Beide leisten mit dem selben fortentwickelten 1,25-Liter-Boxermotor 136 statt bisher 125 PS. Das von 125 auf 143 Newtonmeter gestiegene Drehmoment verdanken die Bikes vor allem der variablen Ventilsteuerung „Shift Cam“, die ganz nebenbei die Abgase säubert und den Verbrauch um 4,0 Prozent sowie deutlich hörbar auch das Motorgeräusch senkt. Die Preise sind angesichts wesentlich mehr Serienausstattung moderat gestiegen: Die teure BMW R 1250 GS kostet jetzt 16.150, die R 1250 RT 18.000 Euro.

Schon länger und mit Höhen und Tiefen dauert die Wiederbelebung der legendären deutschen Motorradmarke Horex von 1926. Aus Landsberg am Lech kommt die neue Horex VR6 Raw in schwarzer Lackierung. Ab 2019 senkt das puristische Bike das Einstiegspreis-Niveau der Marke auf immer noch stolze 35.500 Euro. Der kompakt konstruierte Sechszylinder-Motor leistet imposante 163 PS. Auch seine Baureihen Café Racer und Classic hat Horex für den kommenden Modelljahrgang überarbeitet.
Bei Kawasaki reicht das Spektrum vom 231 PS starken Supersportler Ninja H2 samt selbstheilendem Lack und ausgereifter Connectivity bis hin zur brandneuen nackten Z 125 und der verkleideten Ninja 125 für Fahranfänger. Beide 125er schöpfen die 15 PS-Begrenzung aus und sparen Gewicht – unter anderem durch einen leichten Gitterrohrrahmen, wie er grundsätzlich auch bei der 216 PS stärkeren Ninja H2 zum Einsatz kommt.

Dem hält Yamaha die brandneue YZF-R 125 entgegen, die mehr denn je die Optik vom renommierten Supersportler der Marke übernimmt: der Yamaha YZF-R1 mit 200 PS. Daneben zeigen die Japaner neue Vintage-Farbtöne für die beliebten Retro-Modelle XSR 700 und 900 in Köln, darunter eine besonders ansprechende im Stil der Yamaha-Rennmotorräder der 70er Jahre. Auch sämtliche Mitglieder der populären MT-Familie gibt es jetzt in neuen Farben. Seinen Mittelklasse-Tourer Tracer 700 GT hat Yamaha auch technisch überarbeitet und ihm unter anderem ein größeres Windschild verpasst.

Honda begnügt sich mit weniger spektakulären Neuheiten, die jedoch in einem Fall von großer Bedeutung sein könnten: Die Super Cub C125 ist laut Honda „das meistverkaufte Motorfahrzeug der Welt“ und wird bei uns noch 2018 für 3.690 Euro zu haben sein. Der Roller wirkt nicht ohne Grund wie ein Retro-Gefährt, denn seine Grundkonzeption schreibt seit über sechs Jahrzehnten Geschichte und wird heute in über 160 Ländern verkauft.

Auch Aprilia hebt sich nicht alle Neuheiten 2019 für das Heimspiel in Mailand auf: In Köln präsentieren die Italiener neue Grafiken für ihr mit 175 PS bärenstarkes Naked Bike Tuono V4 1100. Die besonders hochwertige Tuono-Variante „Factory“ erhält ab sofort eine neues, elektronisch geregeltes Fahrwerk vom schwedischen Spezialisten Öhlins. Die Landsmänner von Moto Guzzi heben sich ihre neue, interessante Mittelklasse-Reiseenduro V85 TT nicht etwa für die EICMA in Mailand auf, sondern zeigen sie bereits auf der Intermot. Ab Frühjahr 2019 soll sie mit rund 80 PS zu haben sein.
KTM hat den Sporttourer 1290 Super Duke GT verstärkt sowie die hyperagile 1290 Super Duke R für 2019 optisch überarbeitet. Die GT ist auf 175 PS Leistung und 141 Newtonmeter Drehmoment erstarkt und bietet mit Neuerungen wie dem „Quickshifter+“ mehr Komfort und Sportlichkeit beim Schalten. Derartige technische Retuschen schienen bei der KTM 1290 Super Duke R mit ohnehin 177 PS nicht nötig, stattdessen haben die Österreicher ihre Kurven-Räuberin mit neuen Details und zwei Grafiken aufgefrischt.

Bürgerreporter:in:

Heinz Stanelle aus Düsseldorf

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