Römische Wasserleitung in der Eifel

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Vorige Woche war ich für ein paar Tage in der Eifel.

In der Nähe von Mechernich fiel mir ein Wegweiser auf, der auf ein römisches Aquädukt hinwies. Das machte mich neugierig, ich wollte dieses Bauwerk sehen. Der Ausschilderung folgend wurde ich in ein Tal geführt, in dem ein Rest des Aquäduktes steht.

Schaut man sich die schmucken Fachwerkhäuser am Wegesrand an und vergleicht ihre krumme, schiefe Bauweise mit den klaren Strukturen an den römischen Mauern, so sieht man deutlich den Verlust bautechnischen Wissens im Mittelalter zu den römischen Vorfahren. Woran wird es gelegen haben, dass römische Baumeister Trassen von 95 km Länge nivellieren konnten, ihre Nachfahren aber noch nicht einmal in der Lage waren, ein Fachwerkhaus gerade hinzustellen?

Aber weiter zur Wasserleitung. Nun war die Neugier geweckt und es musste auch noch die Brunnenstube und weitere Details dieses spektakulären Bauwerks besichtigt werden. Sie hatte ihren Ursprung in der Gegend von Nettersheim im Flusstal der Urft am Grünen Pütz, wo sie das Wasser einer Quelle aufnahm. Als reine Gefälleleitung zog sie sich am Talhang der Urft entlang nach Kall, um dort die Wasserscheide zwischen Maas und Rhein zu überwinden.

Die römischen Ingenieure haben im Gelände genau diese eine mögliche Stelle ermittelt, an der die Gefälleleitung ohne einen Tunnel oder eine Druckrohrleitung die Wasserscheide überwinden konnte. Anschließend verlief die Leitung parallel zum Nordhang der Eifel, überquerte die Erft bei Euskirchen-Kreuzweingarten und zwischen Rheinbach und Meckenheim die Swist mit einer gemauerten Gewölbebrücke, um dann im Kottenforst bei Buschhoven, nordwestlich von Bonn, den Höhenrücken des Vorgebirges zu passieren. Weiter führte die Leitung über Brühl und Hürth nach Köln.

Entlang der Route der Wasserleitung führt ein Wanderweg von Nettersheim über Kall, Euskirchen, Rheinbach, Brühl, Hürth nach Köln. Die Route ist mit etwa 75 Schautafeln ausgestattet und gibt eine sehr gute Anschauung vom Verlauf der Leitungstrasse. Der Wanderweg ist 111 km lang und kann dank des dichten Netzes des öffentlichen Personennahverkehrs in mehreren Etappen zu erwandern oder auch mit dem Fahrrad zu erkunden.

(Quelle Wikipedia)

Weitere Infos:
http://www.rhein-eifel.tv/roemische-eifelwasserlei...
http://www.klaus-grewe.de/72669_Roemerkanal_3.pdf

Bürgerreporter:in:

Jürgen Schindler aus Dessau

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13 Kommentare

Bürgerreporter:in
Jürgen Schindler aus Dessau
am 05.07.2011 um 09:15

Hallo Michael,

mir reicht meine Kamera. Ansonsten bin ich im nächsten Jahr noch einmal dort und dann mit dem Rad. Dann besuche ich die Strecken im flacheren Gebiet bei Rheinbach.

LG Jürgen

Bürgerreporter:in
Jürgen Schindler aus Dessau
am 05.07.2011 um 09:25

Hallo Hans-Joachim,

schau mal hier nach:
http://www.myheimat.de/bad-neuenahr-ahrweiler/kult...

In Ahrweiler steht dieser Bauernhof, in Zülpich ein Römerbad und bei Bad Münstereifel kann man eine römische Kalkbrennerei besichtigen.

LG Jürgen

Bürgerreporter:in
Jürgen Schindler aus Dessau
am 06.07.2011 um 23:03

Hallo Michael,

ich hatte mir den von Klaus Grewe herausgegebenen Wanderführer über den Römerkanalwanderweg bestellt. Heute ist er gekommen.

Darin steht, dass man im Mittelalter die Sinterablagerungen aus dem Kanal als Marmorersatz genommen hat. Eine solche Säule steht in Bad Münstereifel in der Stiftskirche. Aber auch in Maria Lach stehen solche Säulen, ebenso im Dom von Roskilde und auch auf der Wartburg.

LG Jürgen