Die Rübelandbahn der Halberstadt - Blankenburger - Eisenbahn (HBE)

Das ist der Zug
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Der erste Gleisabschnitt der Halberstadt - Blankenburger - Eisenbahn entstand 1875, um das damals errichtete Hochofenwerk in Blankenburg, die späteren "Harzer Werke", an das Eisenbahnnetz anzuschließen. Der Weiterbau der Strecke bis Rübeland war 1885 vollendet.

Wegen der beträchtlichen Höhenunterschiede wurde eine Gebirgsbahn gebaut, wie sie es in dieser Art bis dahin noch nicht gab. Es entstand eine Bahnstrecke mit gemischtem Adhäsions- und Zahnradbetrieb (System Abt). Der Blankenburger Eisenbahngesellschaft kommt damit das Verdienst zu, dieses System erstmalig angewendet zu haben und zu einem vollen Erfolg geführt zu haben. So entstand eine Gebirgsbahn mit Neigungen bis zu 60 Promille, die den reibungslosen Verkehr zu jeder Jahreszeit gewährleistete.

Die Hauptstrecke führte ursprünglich von Blankenburg über Elbingerode bis nach Sorge. Dort bestand die Möglichkeit auf die Harzer Schmalspurbahn bzw. auf die Schmalspurbahn Walkenried - Braunlage umzusteigen. Von Elbingerode wurde aber auch ein Abzweig nach Drei Annen Hohne gebaut, so dass die Bahn auch einen Anschluss an den Brocken hatte. Dies brachte zur Walburgisnacht erhöhte Beförderungszahlen im Personenverkehr.

Im Jahr 1917 war der Güterverkehr auf dieser Strecke auf 600.000 t gestiegen, was die Eisenbahn an ihre Belastungsgrenzen brachte.

Als 1920 kräftige Dampflokomotiven der " Tierklasse " auf diese Strecke kamen und auf einigen Abschnitten die Neigungsverhältnisse durch veränderte Streckenführung verbessert wurden, konnte man auf den Zahnradbetrieb verzichten. Fortan zogen "Wisent", "Mammut", "Büffel" und "Elch" die Züge über das Gebirge. So erreichte man eine größere Durchlassfähigkeit der Strecke.

Ab 1960 musste wegen des erweiterten Abbaus von Kalk um Rübeland die Leistungsfähigkeit der Strecke weiter erhöht werden. So entschloss man sich, die Strecke zu Elektrifizieren und Bahnhöfe sowie die Sicherungsanlagen zu modernisieren. Das Besondere an der Elektrifizierung der Bahnlinie war die Netzfrequenz von 50 Hertz bei einer Spannung von 25 kV.

Die von Blankenburg über Rübeland bis zum Bahnhof Königshütte führende Eisenbahnstrecke ist seit ihrem Umbau und ihrer Elektrifizierung 1960 - 1965 die einzige im Netz der ehemaligen Deutschen Reichsbahn betriebene Strecke mit Industriestrom 25 kV und 50 Hz. Da bei der Bahn aber nur ein Phase benötigt wurde, wurden die beiden anderen Phasen des Drehstromsystems in einem Stahlwerk genutzt.

Völlig neue Gleichrichter-Lokomotiven waren nötig, die schweren Züge zu ziehen, es entstand im LEW Hennigsdorf die Baureihe 251 (heute BR 171).

Jetzt aber sollten wir uns eine Fahrt von Blankenburg bis Königshütte und zurück gönnen, die wegen teilweiser Streckenstilllegung ab Elbingerode heute so nicht mehr möglich ist.

Bürgerreporter:in:

Jürgen Schindler aus Dessau

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