Die Oststeiermark - Ein Eldorado für Genießer
Eine kleine Tour durch beeindruckende Landschaften

Foto: Die sogenannten "Apfelmänner" - eine Vereinigung oststeirischer Bauern - wachten früher akribisch über die Herstellung der alkoholischen "Geister". Fotorechte: Tourismusverband Oststeiermark/ Nina Ressel
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Dieser Ort ist eine Art offenes Geheimnis: Im „Schwindhackl“ in der Klammstraße liegen köstliche Trüffel und Pralinen Seite an Seite in der Auslage. Konditormeister Heinz Schwindhackl hebt ein kleines Prachtexemplar nach dem anderen mit einer Probierzange in die Höhe, bevor es auf den Tellern landet. Darunter etwa den berühmten, sehr beliebten „Weizer Apfeltrüffel“. Die kleine Kugel wird in einem aufwendigen Prozess hergestellt, wer es ganz genau wissen will, kann sich dazu ein Info-Video auf der Firmen-Homepage ansehen. „Bei uns wir großer Nachdruck auf die handwerkliche Komponente gelegt“, so der Inhaber. „Kunden dürfen auch mal kosten, bevor sie sich für eine bestimmte Sorte entscheiden.“ Doch bei dieser Auswahl bleibt die Wahl eine Qual – nach kurzem Zögern entscheiden wir uns für die „Collection“ - eine elegante Auswahl verschiedener Sorten. Nach einem Biss steht fest, dass man dem hiesigen Handwerk Vertrauen schenken darf.
Der nächste Halt in der Stadt ist eher ein kulturelles Heighlight: Hoch über Weiz thront die „Basilika am Weizberg“. Bereits im 11. Jahrhundert wurde hier ein Gotteshaus errichtet. Nach einem etwas steilen Anstieg gelangt man in das majestätische Kirchenschiff. Besonders bei Pilgern war der romanische Bau in der Oststeiermark ein beliebtes Ziel. Für ihre Strapazen wurden sie mit schönen religiösen Bildern und Statuen sowie dem angenehmen Klang der Weizer Orgel belohnt. Bis heute kommen Touristen sehr gerne an diesen heiligen Ort und genießen die Stille auf dem Weizberg.
Die Oststeiermark hat neben Kulturgütern vieles mehr zu bieten. Die Region gilt als der Garten Österreichs. Seit der Kelten- und Römerzeit gedeiht hier so ziemlich alles, was Mutter Natur bereithält. Dazu gehören Getreide, Früchte, Gemüse. „Und natürlich ein prächtiger Wein“, wie Andreas Posch vom gleichnamigen Weingut hervorhebt. Der Winzer aus Leidenschaft residiert am Hollerberg in Pischelsdorf, ein Ort, zu dem Genießer gerne pilgern. Um diese irdischen Genüsse zu kosten, nimmt man allerdings in der Regel das Auto, denn der Weg zum Weingut ist steil. Oben wird man mit einer fantastischen Aussicht belohnt und einer Terrasse, auf der man lokale Gaumenfreuden kredenzt bekommt. „Aktuell ist unser Buschenschank für alle Besucher geöffnet“, so Posch. Die lassen sich das nicht zweimal sagen und verteilen sich an die gastlich bereitgestellten Tische. Wer es etwas intimer mag, kann sich an einen ganz besonderen Ort zurückziehen. An der Seite des Gebäudes kann sich jeder, der mag, in einen gemütlichen Kellerraum zurückziehen. Neben allerlei Weinen, an denen man sich teilweise sogar kostenlos bedienen kann, wartet regalweise Lesefutter auf diejenigen, welche eine Auszeit vom Handy gut gebrauchen können. Prost!
Wer Obst in nicht.-alkoholischer Form bevorzug, kann das „Haus des Apfels“ in Puch besuchen. Im Garten erfahren Gäste seit 1990 im Detail, was die Gegend mit dem beliebten, knackigen Naturprodukt verbindet. Im Dachboden zeigt ein Museum etwa, wie Äpfel früher gepresst und weiterverwertet wurden. Im Ausschank „darf jeder mal einen kräftigen Schluck nehmen“, unterstreicht das Ehepaar Kelz, dem der Betrieb gehört. Auch Birnen, Zwetschgen sowie Pfirsichen gedeihen hier. Alle Erzeugnisse – Edelbrände, Liköre, Marmeladen, Säfte, Most - unterliegen genauen Qualitätskriterien. Natürlich schmeckt man das auch.
Ganz ähnliches gilt für die „Steirerkraft Kernothek“ in St. Ruprecht/Raab, wohin es an diesem Tag im Anschluss geht. Winzigkleine Kerne stehen dort im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, besonders das Kürbiskernöl erfreut sich großer Beliebtheit. Aber auch die „Käferbohnen“ sowie die leckern Apfelchips finden ihre Abnehmer, auch online selbstverständlich. Liebhaber einer guten Küche setzen auf dieses Erlebnis noch eins drauf und nehmen an der „Genusstour in St. Ruprecht an der Raab“ teil: Zwischen zwei Essensgänge schlendern die Teilnehmer von einem gutbürgerlichen Lokal zum nächsten, wo man auf die nächste Speise gespannt sein darf.
Für die nötige Bewegung folgt am dritten Tag unseres Aufenthalts in der Oststeiermark die Wanderung „7 Plätze 7 Schätze mit dem St. Ruprechter Holzschnitzer Hand Pendl. Im Almenland werden anschließend die „hängenden Gärten der Sulamith“ bestaunt, ein kleines Paradies, das die Familie Sichart auf 1.000 Metern Seehöhe geschaffen hat. Berauscht von all den Blumen und Pflanzen geht es ins Hotel zurück. Für uns steht fest: Wir waren nicht zum letzten Mal in dieser gastfreundlichen, wunderbaren Region.

Bürgerreporter:in:

Dr. Daniela Egert

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