Ostsee-Radweg Dänemark - oder dänische Südsee

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Am Samstag starteten 4 Radlerin vom ADFC Burgdorf zur Südsee!

1. Tag
Samstag morgen 5.32 Uhr ging es mit dem Zug nach Padborg, Dänemark. Mit dem Schönen-Wochenend-Ticket ging es nach Flensburg. Wir fuhren dann noch bis Padborg und starteten gegen 11.00 Uhr von dort unsere Radtour.

Über Kollund, Rinkenaes ging es nach Sonderborg-Vollerup , wo wir in der Jugendherberge übernachteten (und gleichzeitig auch unsere 1. Insel, die wir mit unserem Inselhüpfen anradelten). Das Dänemark hügelig sein soll, hatten wir im Vorfeld bereits gehört. Aber sooooo hügelig?? Aber wir hatten bereits tolle Ausblicke auf die Ostsee.
Wir hatten Glück mit dem Wind, leider nicht mit dem Regen, der uns manchmal kurzfristig überraschte.
An Annie’s Kiosk bestellten wir bei Sonnenschein, als wir mit unserem fertigen Hot Dog jedoch uns draußen hinsetzen wollten, regnete es in Strömen. Und diese Schauer begleiteten uns über die nächsten 2 Tage. Sobald der Regen vorbei war, strahlte die Sonne und es wurde richtig schön warm.
Wir fuhren direkt zur Jugendherberge und starteten ohne Gepäck zu einer Rundtour nach Sonderborg.
Tages-km ca. 65 und einen Platten

2. Tag
An diesem Morgen hieß es erstmal Luft aufpumpen (an einer Tankstelle, es hatte niemand eine Luftpumpe für ein Autoventil dabei)
Dann startete unsere Radtour in Richtung Mommark, da wir von dort die Fähre nach Aero, unsere 2. Insel nehmen wollten. Der Hafen Soby war hier unserer Starpunkt. Auch hier wurden wir wieder von Hügeln begrüßt. Wir verpassten jedoch den Einstieg in den Radweg und fuhren erstmal ein Stück Straße. Belohnt wurden wir wieder mit wunderbaren Blicken auf die Ostsee und die vielen kleinen Inseln.
Aeroskoebing war uns von Seglern empfohlen worden und so fuhren wir den schönen Ort mit den vielen kleinen Badehäuschen an und freuten uns an der Aus- und Einsicht.
Dann hieß es jedoch Beeilung. Es wurde spät und wir mussten die Jugendherberge in Marstal erreichen, wo für uns gebucht war. Diese Jugendherberge ist ein wirklicher Hingucker und sehr empfehlenswert.
Tagen-km ca. 64

3. Tag
Heute ging es mit der Fähre von Marstal nach Rudkoebing (3. Insel Langeland).
Unser Gepäck konnten wir gleich in der Jugendherberge abliefern um dann weiter auf eine Rundfahrt die nördliche Inselseite zu erradeln. Unser Ziel war hier das Schloß Tranekaer, sowie einige Hügelgräber. Schloß Tranekaer ist nicht zu besichtigen. Der Park jedoch hat einiges zu bieten. TICKON genannt. Verschiedene Künstler stellen im Park 14 Werke aus, die man auf verschiedenen Pfaden erwandern soll.
Wir haben einige dieser Kunstwerke gesehen, leider sind die Pfade nicht so gut ausgeschildert, so dass wir mehr den Weg suchten und die Kunstwerke mehr zufällig fanden. Hier wäre etwas mehr an Hinweisschilder hilfreich gewesen.
Auch Langeland ist recht hügelig, wobei mit viel Schwung vom Bergab die nächste Erhebung bereits gut bewerkstelligen war.
Tages-km ca. 50

4. Tag
Morgens um 8.15 Uhr sollte die Fähre von Spodsbjerg in Richtung Tars auf Lolland (4. Insel) gehen. Geplant waren an diesem Tag ca. 100 km radeln. Deshalb mussten wir früh aufstehen und ohne Frühstück erstmal ca. 9 km radeln. Der Wind stand günstig, so dass wir bereits eine Fähre früher an Bord gehen konnten. Die Fähre wartete sogar noch auf uns, da wir uns erst noch die Tickets kaufen mussten. Auf der Fähre genossen wir dann unser bereits verdientes Frühstück.
Lolland ist nicht so hügelig, so dass wir richtig zügig fahren konnten und trotzdem noch Zeit hatten, die Aussicht zu genießen. Leider hatten wir kurz nach Nakskov einen weiteren Platten.
Da wir bereits unsere Übernachtung gebucht hatten und unter Zeitdruck standen, half hier nur ein Taxi. Das Fahrrad nebst Halterin wurde kurzer Hand in den nächsten größeren Ort (Maribo) gefahren um dort das Rad fachmännisch repariert zu lassen. Die Anderen radelten weiter die vorgeplante Strecke. Trotzdem fehlte uns Zeit und wir entschlossen uns – nachdem wir wieder komplett waren - einen kleineren Teil der Strecke mit Zug zu fahren, da uns doch einiges an Zeit fehlte. So stiegen wir in Maribo in den Zug. Ab Nykoebing (die 5. Insel Falster) radelten wir dann den Rest der Strecke nach Stubbekoebing.
Tages-km ca. 83

5. Tag
Morgens ging es mit einer sehr schönen Fähre auf die Insel Bogo (6. Insel), um von dort über einen Damm auf die (7) Insel Moen zu radeln. Die Fähre fährt nur im Sommer. (Bei deiner Planung unbedingt berücksichtigen,da man sonst einen Umweg von jeweils ca. 90 km machen muß.)Dort übernachteten wir in der Jugendherberge Moen Klint, direkt in der Nähe der berühmten Kreidefelsen.
Aber erstmal hieß es die Anstiege zu den berühmten Kreidefelsen zu bewältigen, und derer gab es viele, da es immer wieder bergab ging um anschließend kräftezehrend wieder die Hügel berauf radeln zu müssen. Aber wir wurden belohnt.
Die Jugendherberge war voller Gruppen und es gab nur gegenüber auf dem Camping-Platz etwas zu essen. Wir kauften dort im Kiosk die restlichen Brote auf veranstalteten kurzentschlossen mit verschiedenen Käse ein Picknick. Hat Spaß gemacht und war für dänische Verhältnisse recht preiswert.
Tages-km ca. 60 (gefühlte 100!)

6. Tag
Der Tag brachte uns Regen. Nachdem es beim Frühstück bereits gegossen hatte, beruhigte sich das Wetter wieder und wir konnten bei - zwar - bedeckten Himmel aber erstmal trocken losradeln. Und wir wurden für die Anstiege des vorherigen Tages belohnt: eine wunderbare ca. 4-5 km lange Abfahrt lag vor uns und die genossen wir. Leider fing es dann doch wieder zu regnen an und es sollte dabei bleiben – mal mehr - mal weniger, jedoch stetig. Erst zogen wir die Regensachen an, dann wieder aus usw., irgendwann war es egal, wir fuhren einfach weiter und waren irgendwann so richtig naß!
In dem Hauptort Stege legten wir eine Rast ein und der Regen hörte auch etwas auf. Jedoch als wir weiterfuhren legte auch der Regen wieder nach. Der geplante Abstecher auf die Halbinsel Ulvshale fiel somit buchstäblich ins Wasser. Wir wollten nur die Fähre erreichen um wieder in trockene Sachen zu kommen.
In Stubbekoebing hatten wir wieder unser altes Quartier gebucht. Kaum hatten wir trockene Sachen an, hörte der Regen auf und wir ließen die Räder stehen und erkundeten den Ort zu Fuß. Ein lecker Eis (mmmh Lakritz-Eis) gehörte dazu und auch Kaffee und lecker dänischen Kuchen hatten wir uns verdient.
Abends jedoch find es an zu stürmen und wir ahnen nichts Gutes für den nächsten Tag.
Tages-km ca. 51

7. Tag
Und tatsächlich: die ganze Nach Sturm aus SSW und wir mussten in Richtung Süden um am 8. Tag von Gedser die Fähre nach Rostock zu erreichen.
Zuerst ging es noch ca. 9 km mit demWind an der Küste entlang Richtung Osten, dann weiter an der Küste entlang, jedoch nun gegen Süden und gegen den Wind.
Die ersten Kilometer noch im Wald, der sich wunderschön an der östlichen Küste im Norden der Insel Falster hinzieht. Bald jedoch mussten wir ohne Schutz gegen den Sturm anradeln. Das war schwierig, manchmal stand das Rad schräg oder wurde ein Stückchen versetzt. Leider waren die Straßen nicht autofrei, so dass zusätzlich noch die Gefahr bestand, gegen ein Auto oder vor ein Auto zu kommen. Aber die Autofahrer waren an diesem Tage besonders vorsichtig. Sie sahen uns kämpfen und waren voller Bewunderung für uns J J J
Unser Tagesziel war Skelby, wo wir in einem renovierten Pfarrhaus übernachteten.
Mit dem Bus fuhren wir abends nach Nykoebing zum Schauen und Essen und waren erst wieder gegen 21.30 Uhr müde und kaputt zurück. Einen Teil der Strecke fuhren wir auf dem Radweg Berlin-Kopenhagen.
Tages-km ca. 58

8. Tag
Nach einer gut durchschlafenen Nacht wollten wir noch den Strand von Skelby sehen. Vor dem Frühstück wanderten wir noch ca. 500 m Richtung Strand und gegen den Wind, der immer noch Sturmcharakter hatte. Leider war durch Wellen und Flut wenig vom Strand zu sehen (der wohl auch an ruhigen Tagen nicht besonders groß ist).
Nach unserem Frühstück radelten wir dann in Richtung Gedser zur Fähre nach Rostock. Der Wind hatte etwas gedreht und kam aus Westen, so dass wir gut vorwärts kamen und sehr pünktlich den Hafen erreichten Nach einer 1 ¾ stündigen sehr stürmichen Überfahrt erreichten wir kurz vor der Einfahrt Warnemünde wieder etwas ruhigere See und wir konnten die Einfahrt in den Überseehafen Rostock genießen.
Anschließend radelten wir von dort wieder auf den Radweg Berlin-Kopenhagen nach Rostock Richtung Stadthafen und Innenstadt, um kurz nach 15 Uhr in den Zug zu steigen.
Tages-km ca 25

Bei der Organisation half der Bikeline vom Esterbauer-Verlag (aus 2003) und für die Aktualität das Internet.

Fazit: insgesamt ca. 458 km, einer der schönsten Radrouten!
Bei der Planung sollten doch das recht hügelige Dänemark berücksichtigt werden und der Wind. Hier könnte ein Elektro-Rad hilfreich sein.
Der Ostsee-Radweg Dänemark ist ca. 800 km lang, hier ist nur die südliche Route beschrieben. Die Bilder sind nur ein kleiner Auschnitt.

Bürgerreporter:in:

Beate Rühmann aus Burgdorf

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